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Il Palio - Das Rennen von Siena, 1 DVD, italienisches O. m. U
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Alljährlich findet das berühmte Pferderennen "Il Palio" auf dem Marktplatz von Siena statt. Dieses Jahr hat sich der kleinste Stadtteil, Civetta, vorgenommen, nach 24 langen Jahren endlich wieder die Ehre des Sieges nach Hause zu tragen. Der Film begleitet einige der leidenschaftlich engagierten Bewohner dieses Stadtteils und erzählt von ihren Hoffnungen, moralischen Überzeugungen und dem Glück, auf das sich keiner Verlassen kann. Il Palio Das Rennen von Siena ist eine temporeiche Dokumentation über die Hoffnungen, die Überzeugungen, die Intrigen und das bewegliche Glück einer kleinen,…mehr

Produktbeschreibung
Alljährlich findet das berühmte Pferderennen "Il Palio" auf dem Marktplatz von Siena statt. Dieses Jahr hat sich der kleinste Stadtteil, Civetta, vorgenommen, nach 24 langen Jahren endlich wieder die Ehre des Sieges nach Hause zu tragen. Der Film begleitet einige der leidenschaftlich engagierten Bewohner dieses Stadtteils und erzählt von ihren Hoffnungen, moralischen Überzeugungen und dem Glück, auf das sich keiner Verlassen kann. Il Palio Das Rennen von Siena ist eine temporeiche Dokumentation über die Hoffnungen, die Überzeugungen, die Intrigen und das bewegliche Glück einer kleinen, leidenschaftlichen Stadt und ihrer Bewohner. Durch das atemberaubenden und nervenaufreibenden Rennen von Siena, das schon im Mittelalter jedes Jahr hunderttausende Menschen auf der Piazza del Campo zusammenführte, zeigt der Film die unterschiedlichen Facetten einer italienischen Gesellschaft: Traditionen, Religion, Politik und die Begeisterung für den Sport...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.06.2012

Blutmoral

Eine deutsch-türkische Regisseurin untersucht den von anatolischen Zuwanderern importierten, noch in der dritten Generation gepflegten Ehrbegriff auf seinen ethnographischen Hintergrund hin. Aysun Bademsoy, die 1960 in Mersin, Türkei, geboren wurde, im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern ins damalige West-Berlin kam und seit 1989 mehrere bemerkenswerte Dokumentarfilme gedreht hat, holt Betroffene und Kundige vor die Kamera, hält sich mit eigenen Kommentaren aber zurück. Dafür zeigt sie mehrmals Gitterstäbe und verschlossene Türen als Zeichen des äußeren wie inneren Eingesperrtseins. Junge Männer eines türkischen Sportklubs finden es zum Beispiel völlig normal, dass ihre Schwestern unter der Aufsicht des Vaters oder des ältesten Bruders stehen, bis die Familie die Herrschaft an den von ihnen ausgesuchten oder zumindest gebilligten Ehemann weiterreicht.

Welche historisch gewachsenen Gründe hinter diesem Denkmuster stehen, erklärt ein Kurde: In einem Dorf, in dem eine Familie auf die andere angewiesen war, musste jede die Regeln einhalten, wenn sie nicht gesellschaftlicher Ächtung anheim fallen wollte. "Untreue" Frauen oder "ungehorsame" Töchter waren die häufigsten Opfer der unerbittlichen Moralwächter. Zu welchen Folgen das starre Festhalten am überkommenen Ehrbegriff unter den Augen einer erschrockenen deutschen Öffentlichkeit immer wieder führt, wissen wir aus Gerichtsberichten. Mehrere solcher Tatorte fasst der Film mit kreisender Kamera ins Auge. Zeugen gehen dabei ins blutige Detail. Hauptziel der Angriffe, meist durch den von der Familie vorgeschickten Bruder, ist das Gesicht der wehrlosen Frau, als müsse ihr noch im Tod die Würde genommen werden. "Ehre" führt immer wieder zu der fatalen Tradition zurück, die unter ihren eigenen Füßen längst den Grund, aus dem sie erwuchs, verloren hat.

hjr

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