FSK: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG
Vieles von dem, wofür Ray später berühmt wurde, ist in seinem ersten Film schon da: Die ungeheure Dynamisierung von Bewegung, gleich am Anfang etwa in dieser großartigen, aus dem Hubschrauber gedrehten Actionszene, in welcher der Fluchtwagen der entlaufenen Häftlinge, zu denen auch Bowie, der Held, gehört, übers Land rast, bis ein Reifen mit dem Geräusch eines Schusses platzt und das Auto von der Straße geschleudert wird. Der Ausbruch von Gewalt, wenn einer der Flüchtenden den Besitzer des Wagens zusammenschlägt. Die Fragmentierung des Bildes, wenn nicht nur im Auto selbst, sondern auch im Rückspiegel eine ganze Szene abläuft. Und das düstere Ende, das Ray dem sehr jungen Liebespaar beschert, an dessen langfristiges Glück er uns keine Sekunde glauben ließ, obwohl er uns Blicke, Küsse, Berührungen zwischen Bowie und Keetchie, der Tochter eines anderen Diebes, zeigte, in denen wir spürten, dass Glück zwischen ihnen möglich wäre. "Im Schatten der Nacht" ist auch ein Wiedersehen mit dem kürzlich verstorbenen Farley Granger, der die letzten fünf Jahrzehnte eigentlich nur noch im Fernsehen zu sehen war und hier seine erste große Rolle spielte - sehr jung (er war dreiundzwanzig, wie Bowie, der Part, den er spielte) und mit sehr großen, noch nicht alles durchschauenden Augen.
lue.
"Im Schatten der Nacht".
Arthaus. 92 Min., deutsch, englisch, UT. Booklet.
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