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Der chinesische Dieb Passepartout hat soeben einen wertvoIIe Buddha-Statue gestohlen und muss sich nun aus dem Staub machen. Da kommt ihm der wagemutige Geschäftsmann PhiIeas Fogg gerade recht, da dieser mit ein paar Freunden gewettet hat, die WeIt in 80 Tagen zu umrunden. Zusammen gehen sie das ehrgeizige Abenteuer an und treffen auf ihrer Reise zahIreiche berühmte Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.

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Produktbeschreibung
Der chinesische Dieb Passepartout hat soeben einen wertvoIIe Buddha-Statue gestohlen und muss sich nun aus dem Staub machen. Da kommt ihm der wagemutige Geschäftsmann PhiIeas Fogg gerade recht, da dieser mit ein paar Freunden gewettet hat, die WeIt in 80 Tagen zu umrunden. Zusammen gehen sie das ehrgeizige Abenteuer an und treffen auf ihrer Reise zahIreiche berühmte Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.
Autorenporträt
Jules Verne, geb. 1828 in Nantes, studierte Jura, schrieb aber bereits Theaterstücke und Erzählungen. Sein erster Erfolgsroman 'Fünf Wochen im Ballon' erschien 1863. Seine großen Romane waren von Anfang an Bestseller. Als neuer Mythenmeister und Klassiker ist er der Begründer der modernen Science-fiction-Literatur. Jules Verne starb 1905 in Amiens.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.12.2004

Den Waren die Schönen
Zwischen Reis und Oz: 2004 war das Jahr des chinesischen Films

Es gibt keine Jahresbestenliste der Nationen. Aber es gibt gefühlte Sieger und Verlierer. Die Volksrepublik China war 2004 das Land, auf das sich ein besonders großes Interesse richtete. Die Motive dafür sind vorwiegend ökonomischer Natur, zunehmend spielt aber auch die Kultur eine Rolle. Wenn nächste Woche in Deutschland und Österreich gleichzeitig Zhang Yimous Schwertkämpferfilm "House of Flying Daggers" startet, dann äußert sich darin auch ein neues chinesisches Selbstbewußtsein im Umgang mit den Traditionen, die nicht länger als repressiv und fortschrittsfeindlich gelten. Sie werden vielmehr zu einem gefragten Exportartikel.

Es ist allerdings immer noch die Ausnahme, wenn ein Film aus China hierzulande regulär in den Verleih kommt. Die Festivals sind der Ort, an dem das offizielle und das unabhängige Kino sich international präsentieren können. Viele Regisseure umgehen die Zensur, indem sie auf eigene Faust und häufig mit kleinen Budgets arbeiten. Jia Zhangke ist der wichtigste Independent-Regisseur im kommunistischen China. Er hat in diesem Jahr mit "The World" zum ersten Mal eine offizielle Produktion abgeschlossen, von seiner illusionslosen Sicht der Dinge jedoch nichts preisgegeben.

Jia ist der Chronist der kleinen Leute aus den Provinzen nordwestlich von Beijing. In "The World" folgt er ihnen zum ersten Mal in die große Stadt, wo sie sich als Bauarbeiter verdingen oder als Tänzerinnen in dem Themenpark, der dem Film seinen Titel gibt. Alle großen Denkmäler der Welt sind auf diesem Gelände nachgebaut worden für ein Publikum, das begierig ist nach den Statussymbolen des Westens. In einer Szene sitzen die jungen Leute aus Fenyang auf dem Dach eines noch nicht fertiggestellten Hochhauses und betrauern den Tod eines Freundes. Jia Zhangke hat für diesen Moment eine ganz besondere Musik ausgewählt, den Soundtrack von Yasujiro Ozus "Tokyo Story". Er stellt sich damit bewußt in die Tradition eines anderen Beobachters von Modernisierungsprozessen, die in Japan bereits weit fortgeschritten, in China dagegen ganz am Anfang sind.

"The World" stellt eigentlich zwei Welten gegeneinander: das ländliche, bäuerliche China mit seinen vielfach eingeschüchterten Bewohnern; und das urbane China, in dem der Boom unübersehbar ist. Jia Zhangke formuliert damit filmisch, was viele Intellektuelle in Büchern und Artikeln beklagen. Aber er kann für sich reklamieren, daß er diese Vorgänge seit seinem ersten, unabhängig produzierten Film "Xiao Wu" (1997) kontinuierlich dokumentiert hat. Die Attraktionen der neuen Märkte sieht er kritisch. Er bleibt damit ein Außenseiter, denn das chinesische Kino ist selbst unübersehbar fasziniert von einer Ästhetik der Konsumgüter.

Wilson Yips Romanze "Leaving Me Loving You" ist dafür ein exzellentes Beispiel. Produziert in Hongkong, spekuliert diese sentimentale Liebesgeschichte doch unverhohlen auf das Publikum in Festlandchina. Faye Wong, ein Superstar auch als Sängerin, spricht in "Leaving Me Loving You" Mandarin mit ihrem Exfreund, einem von Leon Lai gespielten Yuppie. Die Stadt Schanghai ist mehr als nur der Ort der Handlung. Sie ist ein Märchenland, ein chinesisches Oz, aus dem alle Anzeichen von Alltag entfernt sind. Hedonismus ist die einzige Möglichkeit, sich in diesem abstrakten Raum zu verhalten. "Leaving Me Loving You" erzählt von der möglichen Wiederannäherung dieses Paares, das ohne triftigen Grund auseinandergegangen war. Die junge Frau hat eine erfolgreiche Karriere als Event-Planerin, der Mann ist ein Arzt, der vornehmlich reiche, alte Patienten besucht, die weise lächelnd zwischen ihren Blumen sitzen. Es ist eine andere Künstlichkeit als in den Hollywood-Filmen von Douglas Sirk oder Vincente Minnelli, die "Leaving Me Loving You" beherrscht. Es ist eine Welt, in der Werbung nicht mehr nötig ist, weil sie bereits das ganze Leben erfaßt hat. Im Westen würde Wilson Yips Film eher Befremden hervorrufen, als Dokument über den Stand des Kapitalismus in China ist er aber unschätzbar. Man wird ihn nicht im Kino sehen, sondern auf DVD.

Der Austausch von Stars und Regisseuren zwischen Hongkong und dem kommunistischen China ist allgemein rege wie nie zuvor. Zhang Yimous "großchinesische" Kostümfilme "Hero" und "House of Flying Daggers" ziehen nur die Bilanz einer Entwicklung, in der Hongkong seinen Blick von der Diaspora ab- und dem Festland zugewandt hat. In Taiwan hat das Kino viele Jahre lang intensiv die Demokratisierung begleitet und steht nun ein wenig ratlos vor der rapiden Ökonomisierung der Verhältnisse.

Hou Hsiao-Hsien hat in diesem Jahr mit "Café Lumière" ein kleines Ausweichmanöver vollzogen: Er erzählt von einer jungen Frau in Japan, die eine Zeitlang in Taiwan gelebt hatte, dort auch einen Freund hatte, von dem sie nun ein Kind erwartet. Mit seiner lakonischen Alltagsbeobachtung reklamiert Hou Hsiao-Hsien ausdrücklich das Erbe von Ozu für sich. Er möchte es wieder produktiv machen, um Räume zu finden, die von anderen Gesetzen bestimmt werden als denen der Warenwelt. "Café Lumière" erscheint unzeitgemäß, aber er enthält mehr Welt, als andere Filme verdrängen können.

BERT REBHANDL

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