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Jacob Wheeler ist ein weißer Siedler, der den Traum hat, in Richtung Westen aufzubrechen - nach Kalifornien. Den die Büffel lieben ist ein Lakota-Indianer, der die Vision eines Stammesältesten von der Vernichtung ihrer Indianer-Kultur nicht wahr haben will. Auf schicksalhafte Weise treffen die Familien beider Kulturen aufeinander und bleiben verbunden.
Episode 1 - Aufbruch Schon immer haben den jungen Jacob Wheeler die Geschichten über die Indianer und große Abenteurer gefesselt. Als er durch Zufall den Pioneer James Fletcher kennen lernt, ist die Chance, in den Westen zu ziehen, zum
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Produktbeschreibung
Jacob Wheeler ist ein weißer Siedler, der den Traum hat, in Richtung Westen aufzubrechen - nach Kalifornien. Den die Büffel lieben ist ein Lakota-Indianer, der die Vision eines Stammesältesten von der Vernichtung ihrer Indianer-Kultur nicht wahr haben will. Auf schicksalhafte Weise treffen die Familien beider Kulturen aufeinander und bleiben verbunden.

Episode 1 - Aufbruch
Schon immer haben den jungen Jacob Wheeler die Geschichten über die Indianer und große Abenteurer gefesselt. Als er durch Zufall den Pioneer James Fletcher kennen lernt, ist die Chance, in den Westen zu ziehen, zum greifen nahe. 1827 entschließt er sich, Fletcher und der Entdecker-Gruppe um Jedediah Smith anzuschließen und Virginia zu verlassen. Als Smith und seine Truppe nach langer und beschwerlicher Reise voller Stolz und Euphorie endlich Kalifornien erreichen, werden sie von den Mexikanern sofort zur Heimkehr gezwungen. Zur gleichen Zeit hat der Lakota-Indianer Den die Büffel lieben beunruhigende Visionen von der Ankunft der weißen Siedler. Aufgrund seiner übersinnlichen Fähigkeiten wird er zum Medizinmann des Stammes, der es sich zur Aufgabe macht, alles zu tun, damit die Vision über den Untergang seines Volkes verhindert werden kann. Fast schicksalhaft erscheint das Treffen von Jacob Wheeler und der Schwester von Den die Büffel lieben. Sie heißt Frau mit dem Donnerherz. Er rettet ihr Leben und führt sie zurück zu ihrem Stamm. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar. Jacob bleibt bei den Lakota und erlernt ihre Lebensweise.

Episode 2 - Überleben
Über die Jahre verändert sich das Leben der Indianerstämme. Einige versuchen, sich der Lebensweise der neuen Siedler anzupassen, machen mit ihnen Geschäfte, kaufen von ihnen Gewehre und Alkohol. Andere bevorzugen die traditionelle Lebensweise und wollen sich von den Weißen fern halten. Die Konflikte wachsen nicht nur zwischen Indianern und Siedlern, auch innerhalb des Lakota-Stammes, in dem die Brüder Hundsstern, Den die Büffel lieben und Rennender Fuchs leben, kommt es zum Streit: Soll man sich anpassen oder nicht? Schließlich verlässt Rennender Fuchs seinen Stamm, um sich den Weißen anzuschließen. Nachdem Jacob mit seiner schwangeren Frau Frau mit dem Donnerherz und seiner Tochter Margret Heller Schein zu seiner Familie nach Virginia zurückgekehrt ist, erfährt er von dem Tod seines Freundes und Vorbilds, dem Entdecker Jedediah Smith. Er beschließt, erneut in Richtung Westen aufzubrechen, diesmal zusammen mit seiner Familie. Auch sein Bruder Jethro und deren drei Cousinen begleiten ihn, in Virginia gibt es keine Zukunft für sie.
In einem großen Treck machen sie sich auf die weite Reise nach Kalifornien, die jedoch von Tod und Krankheit gezeichnet ist. Jacob wird bei einem Angriff des Indianerstammes der Cheyenne so schwer verwundet, dass er die Reise nicht fortsetzen kann. Die Wheeler-Familie zieht ohne ihn weiter, in eine ungewisse Zukunft und ohne die wirkliche Hoffnung, Jacob je wieder zu sehen.

Episode 3 - Goldrausch
Der Lakota-Indianer und Bruder von Jacobs Frau, Rennender Fuchs, findet Jacob und pflegt ihn gesund. Jahre vergehen bis Jacob durch Zufall wieder auf seine Familie trifft - allerdings hat Frau mit dem Donnerherz inzwischen mit seinem Bruder Jethro ein viertes Baby und lebt in Kalifornien mit ihm auf einer Ranch. Sie glauben schon lange nicht mehr daran, dass Jacob lebt. Seinem Sohn Jacob Junior schenkt Jacob heimlich die Kette, die ihm einst seine Frau gegeben hatte. Die Kette wird bald von der ganzen Familie entdeckt und stürzt Frau mit dem Donnerherz und Jethro in Selbstzweifel.
Der verlorene Bruder Rennender Fuchs kehrt auf den Rat von Den die Büffel lieben hin zu seinem Stamm zurück und wird mit offenen Armen aufgenommen.
Inzwischen ist das Goldfieber in Kalifornien ausgebrochen, dem auch Jethro erliegt. Die Gier führt schließlich zu seinem Tod.
Jacobs Tochter Margaret Heller Schein findet ihren Vater nach langer Suche wieder und führt ihn zurück zu seiner Familie. Weiße und Indianer liefern sich unterdessen blutige Kämpfe in den Gebieten der Lakota, bei denen viele Indianer ihr Leben lassen.

Episode 4 - Das eiserne Pferd
Familien werden auseinander gerissen, auch die Wheeler-Familie wird wieder getrennt. Der Stamm von Den die Büffel lieben hat viele Tote zu beklagen. Nicht nur die Vertreibung der Indianer aus ihren Gebieten macht das Land zu einem Kriegsschauplatz, inzwischen ist der Bürgerkrieg ausgebrochen, bei dem unzählige Menschen sterben. Der Bau der transkontinentalen Eisenbahn zwingt die weißen Eindringlinge und die Indianer zu Gesprächen an einen Tisch. Die Weißen halten sich jedoch nicht an die Friedensvereinbarungen und greifen immer wieder Indianerstämme an.

Episode 5 - Wissen ist Macht
Als die Amerikaner 1874 in den Black Hills, einem heiligen Ort der Lakota, Gold finden, marschiert Colonel Custer erneut in das den Indianern zugesprochene Gebiet ein. Doch rechnet er nicht mit heftigem Widerstand der Lakota unter der Führung von Crazy Horse. Sie schlagen die Eindringlinge in die Flucht. Der Hass der Amerikaner auf die Indianer wächst indes stetig. Jacobs Tochter Margaret Heller Schein lebt in Gefangenschaft und kümmert sich in einem Reservat um Waisenkinder und Frauen.
Die ursprüngliche Lebensweise der Indianer gibt es nicht mehr, der Geistertanz ist verboten, und die Ureinwohner sind in Reservaten zusammen getrieben worden. Immer noch wollen einige Stammesmitglieder die Entwicklung nicht akzeptieren und versuchen, zumindest einen kleinen Teil ihrer Tradition zu bewahren.

Episode 6 - Geistertanz
Der Kampf zwischen Indianern und Amerikanern gipfelt schließlich in dem Massaker am Wounded Knee, bei dem unzählige Indianer ihr Leben verlieren. Jacob, Frau mit dem Donnerherz und ihr Bruder Den die Büffel lieben haben Glück- sie überleben und sind wieder vereint. Sie geben die Geschichte an ihre Enkel weiter, damit nicht in Vergessenheit gerät, woher sie kommen, und wer sie sind.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Das 'Making-of' Into the West - The Communication Gap - Die Darsteller von 'Into The West' - Promo-Material - 'World on Fire' Musikvideo - Fotogalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.2005

Eine Nation kämpft sich durch
Steven Spielberg mischt Amerikas Gründungslegende neu auf: "Into the West"

PHOENIX, 3. Juli

Im Westen nichts Neues: In der von Steven Spielberg hochklassig produzierten, zwölfstündigen TNT-Serie "Into the West" streifen riesige Büffelherden durch epische Landschaften, werden würdevolle Indianer von beunruhigenden Visionen geplagt, fühlen sich rastlose Anglo-Siedler an der Ostküste von den Mythen des Westens magisch angezogen und formt sich schließlich nicht unter dem Siegel von Austausch und Verständigung, sondern in einem bitteren, brutalen Unterwerfungskampf eine junge Nation. Einen neuen, überraschenden oder auch nur frischen Zugang kann Spielberg dem vielfach totgesagten Western-Genre zumindest in den ersten Folgen zwar nicht abtrotzen. Aber sein sechsteiliges Epos ist doch das bislang umfassendste, atemraubend gefilmte Bilderbuchpanorama der amerikanischen Gründerzeit.

Weniger - oder mehr - will es offenbar auch gar nicht sein. Amerikanische Kritiker rühmten die Reihe als Rückkehr zu den großen Fernseh-Epen der Siebziger wie "Roots" oder "Dornenvögel". Tatsächlich hat Dreamworks mit dem Budget von mehr als fünfzig Millionen Dollar, über sechs Monaten Drehzeit, 15 000 Komparsen und einer Besetzungsliste, die Beau Bridges, Gary Busey, Rachael Leigh Cook, Tom Berenger und Keith Carradine einschließt, weder Kosten noch Mühen gescheut, den Gründungsmythos der amerikanischen Gesellschaft in Szene zu setzen: die rastlose Verschiebung der Zivilisationsgrenze.

"Into the West" erzählt die 65 Jahre zwischen 1825, als der Pelzhändler und Trapper Jedediah Smith die erste Expedition nach Kalifornien leitet, und 1892, da die mythische "Frontier" als geschlossen und der Westen als besiedelt erklärt ist, aus der Perspektive beiderseits jener Grenze: aus Sicht der angelsächsischen Siedlerfamilie Wheeler und aus dem Blickfeld einer kleinen Lakota-Sippe auf den Prärien des Mittleren Westens. Während der junge Jacob Wheeler (Matthew Settle) 1825 aus dem brav puritanischen Arbeitsalltag einer Radmacher-Familie in Virginia ausbricht, um sich dem legendären Trapper Jedediah Smith (Josh Brolin) anzuschließen, überlebt auf der anderen Seite des Kontinents der Lakota-Junge Loved by the Buffalo (George Leach) bei der Büffeljagd seines Stammes eine Herdenpanik. Zum Medizinmann berufen, muß er verstörenden Visionen über den Niedergang seiner Kultur folgen. Als Jacob Wheeler auf dem Weg nach Westen Thunderheart Woman (Tonantzin Carmelo), die verschleppte Schwester von Loved by the Buffalo, vor der Versklavung rettet und mit ihr eine Familie gründet, verflechten sich die Geschichten der beiden Familien.

Sechs Wochen lang tapeziert TNT rund um den amerikanischen Unabhängigkeitstag sein Programm mit "Into the West", von Freitag bis Sonntag werden die zweistündigen Episoden jeweils doppelt ausgestrahlt. Man kann sich an "Into the West" also kaum vorbeizappen, und prompt konnte TNT bei der Premiere der Reihe eine beachtliche Zuschauerbilanz von 9,6 Millionen aufweisen. Doch ein wichtiges Ziel seiner aggressiven Marketingkampagne verfehlte der Sender aus der Medienfamilie von Ted Turner: ein junges Publikum. Drei Viertel der Zuschauer sind über fünfzig, und das ist dem optisch opulenten und politisch penibel korrekten Werk durchaus angemessen. In einem Unterhaltungszeitalter, in dem Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt" den Indianern lange eine eigene Perspektive eingeräumt und in dem Clint Eastwoods "Erbarmungslos" mit den ehernen Helden- und Feindbildern des Westens längst aufgeräumt hat, in dem HBOs "Deadwood" den Western als dreckiges Shakespeare-Drama und den mythischen Westen als schmuddeliges Schlammloch voller Gestrauchelter wiederentdeckte, hat die Rückkehr zum großen Abenteuerroman einen schalen Beigeschmack von Selbstgefälligkeit. Doch man muß der Reihe anrechnen, daß sie die Western-Klischees so glanzvoll inszeniert, daß man darüber bisweilen ihre bloße Wiederaufwärmung vergißt.

Jacob Wheeler bleibt in der Schablone des unerschütterlichen Pioniers gefangen, der entschlossen alle Härten auf sich nimmt, um sich und seiner Familie den Traum von einem besseren Leben im fernen Kalifornien zu verwirklichen. Wheelers Inspiration ist mit Jedediah Smith eine historische Figur, die hier als Prototyp der Frontiertugenden auftritt - ein tatendurstiges, aber gottesfürchtiges Rauhbein, das, während seine Mannen mit den Mojave-Indianern saufen und huren, Philosophisches kontempliert: "Der liebe Gott hat uns ein wenig über den Tieren und ein wenig unter den Engeln erschaffen. Aber er hat uns die Wahl gegeben. Und das ist wunderbar."

Oder auch nicht. Denn es ist nicht alles Gold in Spielbergs Wildem Westen. Noch bevor sie den Pazifikblick so recht genießen können, erfahren die Kalifornien-Fahrer den Rauswurf aus dem mexikanischen Territorium, und die indianischen Saufkumpanan haben sich nach einer Wilderer-Attacke in bittere Feinde verwandelt.

Der Dramatik kann nicht genug sein, und in zu vielen Szenen werden, eine Spielbergsche Lieblingsunsitte, Zwischentöne von dramatisch orchestrierter Musik ertränkt. Der Treck gen Westen, den Jacob Wheeler später erneut, gefolgt von seiner Familie, unternimmt, läßt an Härten kaum zu wünschen übrig: Gefährliche Flußüberquerungen im Planwagen, entsetzliche Prärieunwetter, mit Maden infizierte Wunden, Indianerangriffe und ein Choleraausbruch relativieren die Romantik entscheidend. Und wo die rauhe Natur schließlich bezwungen ist, da sorgt menschliche Großmannssucht gegenüber den "Wilden", in den Goldsuchergebieten oder zwischen Sklaverei-Befürwortern und -Gegnern für schreckliche Verwüstungen.

Auch die Lakota werden von Aufsplitterung heimgesucht. Während Loved by the Buffalo auszieht, um seiner Vision zu folgen, trennt sich sein Volk bei der Suche nach einem praktischen Umgang mit den Neuen auf der Prärie in zwei - die, die den Anschluß an die Wege des Weißen zum Überleben suchen, und die, die es für besser halten, wenn sich deren Wege mit den eigenen niemals kreuzen. Freilich sind beide Strategien zum Scheitern verurteilt, und mit der Aufnahme von Feuerwaffen in das Handelskontingent zwischen Weißen und Ureinwohnern gewinnen auch die Machtkämpfe unter den Indianerstämmen eine neue Dimension.

Neben beinahe pedantischer politischer correctness - wer Lakota-Blut in den Adern hat, zählt zu den Guten, wer den Westen einem Wort von Jedediah Smith zufolge als Lebensstil statt als Ort auf der Karte wahrnimmt, zu den Bösen - herrscht hier eine so ausgeprägte historische Detailverliebtheit, daß man bisweilen einer Geschichtsbuch-Verfilmung zu folgen meint. Die Ersetzung des Pony-Express durch den Telegraphenmast, die Beschleunigung durch die Eisenbahn, der Goldrausch, der Indianervertrag von Fort Laramie und die Goldfunde in den heiligen Black Hills, die Schlacht vom Little Bighorn und der Bürgerkrieg ziehen als Lebensabschnitte der Wheelers, der Lakota und ihrer Kinder über den Schirm. Das ist eine schöne Idee, die aber oft von ihrem eigenen Anspruch erschlagen wird.

Das Rad, das hier symbolisch steht für den Lebenskreislauf der Lakota ,und die Räder, die bald ganze Völker überrollen, begräbt auch die Zuschauer unter sich. In Steven Spielbergs großem Panorama der Eroberung des Westens fehlen die Details zwar nicht. Doch sie ziehen nur vorüber wie die schönen Bilder.

NINA REHFELD

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