1171 wird Isenhart scheinbar tot geboren und auch seine Mutter stirbt bei der Geburt des Jungen. Doch Isenhart hat Glück, denn ein unbekannter Mann rettet ihm durch Mund zu Mund Beatmung das Leben. Ein zweiter unbekannter Mann wiederholt die Prozedur, nachdem er ihn zunächst erneut erstickt und
übergibt ihn anschließend an Sigimund von Laurin, der das Kind wiederum dem Schmied aufhalst, der…mehr1171 wird Isenhart scheinbar tot geboren und auch seine Mutter stirbt bei der Geburt des Jungen. Doch Isenhart hat Glück, denn ein unbekannter Mann rettet ihm durch Mund zu Mund Beatmung das Leben. Ein zweiter unbekannter Mann wiederholt die Prozedur, nachdem er ihn zunächst erneut erstickt und übergibt ihn anschließend an Sigimund von Laurin, der das Kind wiederum dem Schmied aufhalst, der Isenhart 15 Jahre lang aufzieht und zum Schmied ausbildet bis Sigimund den Jungen einfordert. Er lässt Isenhart mit seinem eigenen Sohn Konrad Lesen und Schreiben und die Kampfkunst lernen. Alles scheint sich in Iseharts Leben zum Besten zu wenden, bis seine heimliche Liebe, Konrads Schwester Anna, ermordet wird. Isenhart beginnt zu ermitteln, und das hat böse Konsequenzen, die zur Zerstörung der Burg Laurin, der Flucht der Familie Laurin, und dem Geheimnis seiner Herkunft führen.
Was war zuerst da? Das Buch oder der Film? Eine Interessante Frage, da Holger Karsten Schmidt sowohl Autor des Drehbuchs als auch des gleichnamigen Romans ist. Die Vermutung liegt also nahe, dass aus einem Drehbuch gleich noch ein Roman gemacht wurde. Nichts Neues, zu vielen Hollywoodfilmen wurden anschließend Romane zum Film geschrieben, nur stand man eben dazu und hat nicht behauptet, dass es ein Film zum Roman war.
Das an sich ist kein Grund, dass ein Film schlecht ist und im Großen und Ganzen ist Isenhart Großteiles durchaus gelungen. Die Schauspieler sind für deutsche Verhältnisse wirklich sehr gut, die Kulissen ausnahmsweise einmal wirklich gelungen ohne den oft beobachteten billigen Ikea Mittelaltermarkt Charme. Der Blaufilter, der über den ganzen Film gelegt wurde nervt ein wenig, ist aber OK. Insgesamt sind Filme, die in Zusammenarbeit mit dem ORF entstehen meist von sehr guter Qualität und zeichnen sich durch ihre düstere Atmosphäre aus, und auch bei einem recht kleinen Budget von fünf Millionen Euro hätte das noch ein richtig guter Film werden können, und ist es über große Strecken sogar.
Das Hauptproblem des Films ist seine teils arg verdrehte Geschichte, die sich auf Nebenschauplätzen verzettelt, und die doch zu sehr ins mystische abgedrifteten Motive. Ich kritisiere hier nicht Anachronismus, zu moderne Denkweise und zu moderne Ermittlungsmethoden. Diese gehören zum Genre, auch der antiken Detektivromane aus dem alten Rom. Moderne Denkweise in mittelalterlichen Stoffen hat durchaus seine Berechtigung, wenn es um Sozialkritik der heutigen Zeit geht, und die Geschichte dem modernen Leser einen Spiegel vorhalten soll. Ich kritisiere hier, dass die Motive zu verdreht sind und die Auflösung einem Deus Ex-Machina in der Schlussszene zukommt, statt sorgfältig ermittelt worden zu sein. Die Detektivarbeit, so sauber sie auch begann, wird sehr bald eher ein hilfloses rumstochern eines noch hilfloseren Protagonisten in einem düsteren Sumpf und das ist wirklich schade. Hätte man den Ermittlungen mehr Struktur gegeben und den Fall sauberer aufgebaut, wäre das ein wirklich guter Mittelalterkrimi geworden.