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Mon Oncle: (ca. 110 Minuten) Gerads bester Freund ist sein schrulliger Onkel Hulot. Leider ist er nicht ganz gesellschaftsfähig und lebt völlig hinter dem Mond - zumindest in den Augen seiner Eltern. Kein Wunder, daß Gerad nach jedem Streifzug mit dem "schwarzen Schaf" der Familie erst einmal richtig eingeseift wird, bevor er die Villa betreten darf.
Playtime (Herrliche Zeiten):(ca. 118 Minuten) Tati und die Tücken der Technik: Parallel mit Monsieur Hulot fällt eine amerikanische Touristengruppe ins futuristische Paris ein, das vor lauter Stahl, Glas und Beton sein Gesicht verloren hat.
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  • Anzahl: 4 DVDs
Produktbeschreibung
Mon Oncle: (ca. 110 Minuten)
Gerads bester Freund ist sein schrulliger Onkel Hulot. Leider ist er nicht ganz gesellschaftsfähig und lebt völlig hinter dem Mond - zumindest in den Augen seiner Eltern. Kein Wunder, daß Gerad nach jedem Streifzug mit dem "schwarzen Schaf" der Familie erst einmal richtig eingeseift wird, bevor er die Villa betreten darf.

Playtime (Herrliche Zeiten):(ca. 118 Minuten)
Tati und die Tücken der Technik: Parallel mit Monsieur Hulot fällt eine amerikanische Touristengruppe ins futuristische Paris ein, das vor lauter Stahl, Glas und Beton sein Gesicht verloren hat. Atmosphäre und Flair kommen zurück, als sich eine neuerbautes, aber völlig unzweckmäßiges Nobelrestaurant wiedr in seine Bestandteile auflöst.

Les vacances de Monsieur Hulot (Die Ferien des M. Hulot): (ca. 83 Minuten)
Gerade weil sich Monsieur Hulot solche Mühe gibt, ein "richtiger" Tourist zu sein, unterliegt er ständig der Tücke der Objekte. Ganz egal, ob geselliges Beisammensein, gemeinsame Mahlzeiten und Ausflüge, ein Ausritt oder Tennismatch: zwei linke Hände und Füße verkehren seine guten Absichten meist ins Gegenteil.

Jour de fete (Tatis Schützenfest): (ca. 76 Minuten)
Dem französischen Provinznest Saint Severe wäre viel Aufregung erspart geblieben, wenn Briefträger Francois nicht auf dem Jahrmarkt einen Kurzfilm über die Geschwindigkeit der amerikanischen Post gesehen hätte. Francois entwickelt plötzlich eine Arbeitshaltung, die sein Leben völlig auf den Kopf stellt, denn von nun an ist Schnelligkeit sein Motto. Der Einzug des "American way of Life" in das verschlagene Dorf gerät durch Tatis geniale Komik zu einer amüsanten Katastrophe!

Bonusmaterial

- Kapitel- / Szenenanwahl - Tati - L'ecole des facteurs = 4:3 s/w franz. ca. 14 Minuten - Tati - Soigne ton gauche = 4:3 s/w franz. ca. 11 Minuten
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2007

Unser langsames Leben
"Ferien", ein Film von Thomas Arslan

Ein Landhaus in der Uckermark, zwei Autostunden von Berlin entfernt. Anna, die Hausherrin, hat zum zweiten Mal geheiratet, Max, der halbwüchsige Sohn ihres Mannes Robert, lebt unter ihrem Dach. Laura, ihre Tochter aus erster Ehe, und deren Mann Paul kommen mit ihren zwei Kindern aus der Großstadt zu Besuch. Doch das Paar ist dabei, sich zu trennen, und Anna und ihr Mann planen, ihr Haus zu verkaufen und nach Berlin zu ziehen. Dann wird Annas Mutter schwer krank. Der Sommer endet mit einem Begräbnis. Am Schluss der Ferien stehen die Gartenstühle um den Tisch, als hätte hier schon jahrelang niemand mehr gesessen, als wäre das Haus längst verkauft, die Familie aufgelöst.

Angela Winkler, Karoline Eichhorn und Uwe Bohm spielen die Hauptrollen in dieser Geschichte, die von Beziehungen handelt, welche im Augenblick ihrer Beschreibung schon wieder zerfallen, von brüchigen Gefühlsverhältnissen, in denen keine der Personen genau weiß, wen sie am nächsten Tag hassen oder lieben wird. Und so, wie das Spiel der Akteure zwischen Fernsehrealismus und Theaterwahrheit oszilliert, zwischen Winklers stiller Perfektion und Eichhorns Aufgekratztheit, schwankt auch die Inszenierung in Thomas Arslans Film "Ferien" zwischen Rigorosität und Verklärung. Den Verfall der Erwachsenenwelt betrachtet Arslan mit frostiger Sachlichkeit, für das Fernweh und die tastende Sehnsucht der Jungen zeigt er dagegen unverhohlene Sympathie. Wenn Max und seine Freundin mit dem Motorrad durch die Landschaft fahren oder im See baden, wird der Film zur Idylle, dann gibt es Musik, Gegenlicht, Atmosphäre, während sonst alles Kälte und Distanz ist. "Ferien" ist ein zweigeteiltes Stück Kino, das seine Einheitlichkeit nur vorgibt, ein Film, der nur allzu gern aus seiner stilistischen Zwangsjacke ausbrechen würde, aber nicht den Mut oder den Stoff dazu findet. Einmal tastet sich die Kamera auf eine Waldlichtung vor, in einer Bewegung, die aus einem Thriller oder Melodrama von Chabrol stammen könnte, aber nach kurzem Anlauf hält sie inne: Es gibt ja nichts zu finden, keine Leiche, kein Motiv, keinen neuen Erzählfaden. So vergeht die Zeit dieses Films.

Thomas Arslan, 1962 in Braunschweig geboren, hat Ende der neunziger Jahre mit "Geschwister" und "Dealer", zwei Geschichten aus der türkischen Lebenswelt Berlins, auf sich aufmerksam gemacht. Sein Film "Der schöne Tag" war ein Lichtblick auf der Berlinale 2001, die Dokumentation "Aus der Ferne" eine aufregende Exkursion in die heutige, zwischen Ritus und Moderne zerrissene Türkei. Mit "Ferien", der eigentlich schon vor fünf Jahren entstehen sollte, aber am Widerstand eines Fernsehsenders scheiterte, wollte er offenbar eine Art Befreiungsschlag versuchen, einen Neuanfang fern von Berlin mit seinem deutsch-türkischen Milieu und seinen Wahrnehmungsklischees. Aber das Milieu, in dem "Ferien" spielt, ist kein bisschen weniger klischeehaft als der Kreuzberger Kiez, die Gefahr, sich in ihm zu verlaufen, eher noch größer. Eben das passiert dem Film, er findet keinen Halt in den vielen kleinen Geschichten, die er anreißt, ausprobiert, ins Leere laufen lässt, und die Pose der Indifferenz, in die er sich flüchtet, ist eher ein Notbehelf als eine ästhetische Entscheidung. Die Uckermark, scheint es, bleibt das Kino-Territorium des Berliner Regisseurs Rudolf Thome, auch nach diesem Film.

Zufällig lief "Ferien" in diesem Jahr ebenso auf der Berlinale wie "Nachmittag", der neue Film von Angela Schanelec, die wie Arslan zur "Berliner Schule" des deutschen Kinos gerechnet wird. In beiden Filmen herrscht ein beinahe identischer Gestus, gibt es dasselbe melancholische Potpourri aus Ferienimpressionen, zerbröckelnden Familienbanden, düpierter Sehnsucht und blankem Lebensüberdruss. Die "Berliner Schule", deren Etikett nun auch schon leicht verblichen wirkt, scheint mit diesen Spätwerken in eine künstlerische Sackgasse geraten zu sein. Aber vielleicht machen ihre besten Köpfe auch nur Ferien. Gegen die Tristesse der Häuser am See jedenfalls gibt es ein bewährtes Mittel. Es heißt Berlin.

ANDREAS KILB

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