Ich habe Stefan Glowaczs Autobiografie „On the Rocks“ gelesen und schon ein paar Kurzfilme über seine Expeditionen im Rahmen der EOFT gesehen, insofern war ich sehr gespannt auf diesen Film. Zumal ich seinen Stil „by fair means“ - ein exotisches Kletterziel, sei es in der Antarktis oder wie hier im
venezolanischen Dschungel, vom letzten Zivilisationspunkt aus ohne technische Hilfsmittel zu…mehrIch habe Stefan Glowaczs Autobiografie „On the Rocks“ gelesen und schon ein paar Kurzfilme über seine Expeditionen im Rahmen der EOFT gesehen, insofern war ich sehr gespannt auf diesen Film. Zumal ich seinen Stil „by fair means“ - ein exotisches Kletterziel, sei es in der Antarktis oder wie hier im venezolanischen Dschungel, vom letzten Zivilisationspunkt aus ohne technische Hilfsmittel zu erreichen - sehr interessant finde und gerade das Team mit Holger Heuber und Kurt Albert immer ungemein sympathisch wirkt.
Meine Erwartungen hat der Film aber nur zum Teil erfüllt. Die Bilder von der Expedition sind großteils gelungen: die beeindruckende Wand des Tafelbergs Roraima mit seinen Wasserfällen ist schön aufgenommen, und die Schwierigkeiten beim Zustieg durch den dichten Dschungel, der Dauerregen, die „Arbeitsteilung“ im Team und die schwierige Entscheidungsfindung, die erste Expedition abzubrechen, sind gut dargestellt. Vor allem im zweiten Teil, wenn die Trauer über den Tod Kurt Alberts (er ist in der Fränkischen Schweiz verunglückt) thematisiert wird, gefallen mir auch die nachdenklichen Töne.
Allerdings finde ich insgesamt die Erzählstruktur des Films nicht gut: Die Rückblenden auf Glowaczs Karrierehöhepunkte empfinde ich - obwohl ich mich als Fan bezeichnen könnte - als störend, immerhin ist es eigentlich ein Film über drei Sportler und keine One-Man-Show. Ein kurzer eingebauter Rückblick auf Kurt Alberts Klettern in den 70ern und seine Rotpunkt-Idee entschädigt etwas, aber von Holger Heuber erfährt man sehr wenig. Und die „Brücke“ zwischen dem ersten und zweiten Teil, Glowaczs Auftritt in einer TV-Sendung zum Thema „Scheitern“, finde ich nicht gelungen. Teilweise ist auch der Ton nicht so gut abgemischt, die Dialoge sind nur schwer zu verstehen, dafür die Musik viel zu laut. Fazit: Für Kletterfans ein guter Film, aber nicht perfekt.