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CASINO ROYALE stellt JAMES BOND vor, bevor er seine Lizenz zum Töten erhielt. Doch dieser Bond ist keineswegs weniger gefährlich, und nach zwei professionellen Anschlägen innerhalb kurzer Zeit wird er in den "00"-Status befördert. "M" (Judi Dench), die Chefin des britischen Secret Service, schickt den soeben beförderten 007 auf seine erste Mission, die ihn nach Madagaskar, auf die Bahamas und schließlich nach Montenegro führt, wo er Le Chiffre gegenübersteht, einem rücksichtslosen Finanzier, der von seiner Kundschaft aus dem Terroristenmilieu bedroht wird und nun bei einem Pokerspiel im Casino…mehr

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Produktbeschreibung
CASINO ROYALE stellt JAMES BOND vor, bevor er seine Lizenz zum Töten erhielt. Doch dieser Bond ist keineswegs weniger gefährlich, und nach zwei professionellen Anschlägen innerhalb kurzer Zeit wird er in den "00"-Status befördert. "M" (Judi Dench), die Chefin des britischen Secret Service, schickt den soeben beförderten 007 auf seine erste Mission, die ihn nach Madagaskar, auf die Bahamas und schließlich nach Montenegro führt, wo er Le Chiffre gegenübersteht, einem rücksichtslosen Finanzier, der von seiner Kundschaft aus dem Terroristenmilieu bedroht wird und nun bei einem Pokerspiel im Casino Royale seine Kasse aufzufüllen versucht. "M" unterstellt Bond dem wachsamen Auge der Finanzbeamtin Vesper Lynd. Zunächst zweifelt Bond an Vespers Fähigkeiten, doch während die beiden gemeinsam diverse Gefahren meistern, wächst sein Interesse an ihr. Dann treffen Le Chiffres Gerissenheit und Grausamkeit die beiden Agenten auf eine Weise, die Bonds Erwartungen übersteigt, und er lernt seine wichtigste Lektion: Vertraue niemandem!

Bonusmaterial

- Daniel Craig wird Bond - James Bond: For Real - Bond Girls Are Forever: Im Club der Bond Girls, Die Bond Girls der 70er & 80er, Bond Girls - Die neue Generation - Musikvideo: Chris Cornell "You Know My Name" - Trailer
Autorenporträt
Martin Campbell, geboren 1943 in Hastings, Neuseeland, ist ein neuseeländischer Filmregisseur und -produzent. Er begann seine Karriere als Kameramann, nachdem er 1966 von Neuseeland nach London umgezogen war. Weltweite Anerkennung erlangte er mit dem James-Bond-Film GoldenEye (1995).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.1995

Die Wüste löst alle Probleme
Las Vegas verschachert die teuersten Träume Amerikas: Martin Scorseses neuer Film "Casino"

NEW YORK, Ende November

Kassiert wird nachts. Mit undurchdringlichem Gesicht eilt ein Mann ins Casino, passiert grußlos den Empfangsmanager, durchquert die Reihen der Spieler, stößt eine Tür auf, ohne die Warnung vor unbefugtem Öffnen zu beachten. Im Raum hinter ihr fließt alles Geld zusammen, das an den Automaten und Spieltischen rund um die Uhr verdient wird. Münzen ergießen sich in unaufhörlichem Strom in wannengroße Stahlnetze, von dort in die Sortiermaschinen, werden gerollt, umwickelt, numeriert. Die Scheine kommen übers Fließband, stumm gezählt von Männern ohne Gesicht, werden gebündelt, in den Tresor gestapelt. Der Mann öffnet seinen Koffer, schaufelt bis zum Rand Dollarnoten hinein, verschließt den Koffer sorgfältig und verläßt den Raum. Kein Wort ist gefallen. Wie jeden Abend besteigt der Mann das Flugzeug, mit dem er kurz zuvor kam, und fliegt zurück, "back home". Dort, in Kansas City, warten die Bosse im Hinterzimmer eines Fleisch- und Gemüseladens. Eine geriatrische Gesellschaft, die man nicht enttäuschen sollte. Sie schöpfen ab, was die Spieler im Casino in Las Vegas verloren haben, ungefähr zwanzig Pfund Geld pro Nacht, zweihunderttausend Dollar.

Martin Scorsese ist mit seinem neuen Film "Casino" in das Milieu zurückgekehrt, das ihn am meisten fasziniert, zur Mafia, und in das Jahrzehnt, das er allen anderen vorzieht, in die siebziger Jahre. Statt in New York, wo "Mean Streets" spielte und "GoodFellas", hat er diesmal in Las Vegas gedreht, in einem alten, prunkvollen Casino, das heute noch so aussieht, wie es damals in Las Vegas der Standard war. Man tritt ein durch schmiedeeiserne Tore und läuft über rote Teppiche zu Bingo, Keno, Bakkarat. Gespielt wird ohne Unterbrechung unter lichtsprudelnden Lüstern, sei es an den Tischen oder Slotmachines, und bevorzugt in Abendkleidung. Die grellen Kostüme, die Rita Ryack und John Dunn in allen Schattierungen eines phantastischen Regenbogens entworfen haben, und die Ausstattung von Dante Ferretti, die überquillt vor Lust am ornamentalen Detail, geben Las Vegas wieder die Gestalt des Ortes, an dem die Träume Amerikas einst so teuer verschachert wurden wie sonst nur noch in Hollywood.

In den ersten eineinhalb von drei Stunden zeigt Scorsese mit nahezu dokumentarischer Akribie die Wege des Geldes. Unvorstellbare Mengen von Bargeld werden an Schaltern gewechselt, über Tische geschoben, in Fäusten zerknüllt, in Taschen gestopft, in Schließfächern verwahrt, gezählt, verteilt und weggeschafft. Berge von Münzen rattern durch die Glücksautomaten, Chips wachsen zu Türmen und sinken zusammen, werden über samtene Tische gekehrt, geworfen, geschnippt. Es gibt keinen nennenswerten Plot, und was zu sagen ist, erzählen die beiden Männer, deren Aufstieg und Fall wir beobachten, aus dem Off. Robert De Niro in der Rolle von Sam "Ace" Rothstein, einem Spieler, der immer gewann und immer pünktlich an die Bosse "back home" zahlte, wird von diesen als Leiter eines Casinos nach Las Vegas geschickt. Er steuert den Strom des Geldes, sorgt dafür, daß er niemals versiegt, hat die Spieler im Auge wie die Betrüger, die Nutten und die Angestellten. Er hat das Casino im Griff und alle, die dort ein und aus gehen.

Später kommt auch sein alter Freund Nicky Santoro nach Las Vegas. "Back home" war Nicky der Mann fürs Grobe. Was Sam mit Kalkulation und Kontrolle nicht regeln konnte, regelte Nicky mit Gewalt. "Ich führte die Bücher", erzählt Sam, "und Nicky sorgte dafür, daß ich kassierte." So soll es auch in Vegas sein. Joe Pesci spielt diese Rolle ähnlich furchteinflößend und auch humorvoll wie in "GoodFellas": "Die Probleme der Stadt werden in der Wüste gelöst. Da gibt's eine Menge Löcher, und in den Löchern liegen mengenweise Probleme, und mengenweise Sand liegt obendrauf."

Mehr geschieht zunächst nicht. Spieler kommen und gehen. Wer gewinnt, wird freundlich zum Bleiben genötigt, bis er verliert. Wer verliert, bekommt vielleicht Kredit. Die Gewinne des Bürgermeisters haben ebenso Methode wie die Treffen mit den Gewerkschaftsführern der "Teamsters", deren Zwei-Milliarden-Dollar-Pensionsfonds Mafiakapital waren. Zu jener Zeit, vor zwanzig und mehr Jahren, war Las Vegas die letzte Stadt des Wilden Westens. Mitten in der Wüste lag eine Masse Gold. "Ein Casino zu leiten", sagt folgerichtig Sam, "ist wie eine Bank auszurauben, ohne daß die Polizei in der Nähe ist."

Wie es war damals, als die Mafia in Las Vegas herrschte, hat der Journalist Nicholas Pileggi recherchiert. Er hatte bereits auf der Grundlage seines Buchs "Wiseguys" das Drehbuch für "GoodFellas" geschrieben. Nun hat er wieder mit Scorsese zusammengearbeitet. Noch bevor sein Las-Vegas-Mafia-Buch "Casino" in der geradlinig nüchtern erzählten Endfassung vorlag, hat er aus seinen Notizen und Vorarbeiten gemeinsam mit Scorsese das Drehbuch erarbeitet. Aus den realen Personen wurden fiktive Charaktere; erzählt wird in Ellipsen, mit langen Kommentaren aus dem Off, die sich mit dem Originalton am Originalschauplatz, den synchronen Filmdialogen und einem komplex organisierten Soundtrack aus Rock-'n'-Roll-Songs der siebziger Jahre vermischen, der niemals stoppt und ebenfalls das Geschehen kommentiert. In dieser dynamischen Erzählweise, die in den schnellen Kamerabewegungen (Robert Richardson, der bevorzugte Kameramann von Oliver Stone) und dem grandiosen Schnitt (wie immer bei Scorsese von Thelma Schoonmaker) ihre Entsprechung findet, zeigt "Casino" die Mechanik, nach der Las Vegas funktionierte, bevor es von Unterhaltungskonzernen übernommen und in einen Familienausflugsort mit themenparkähnlichen Hotelkomplexen umgewandelt wurde. So ist der Film "Casino", der mit zahllosen realistischen Erzählkonventionen bricht, eine der wahrhaftigsten Aussagen des Kinos zum Las Vegas einer vergangenen Zeit.

Irgendwann taucht Ginger auf. Auch sie arbeitet im Casino, auch sie kennt die Regeln, nach denen sie bezahlen muß, um ungestört kassieren zu können. Sie begleitet reiche Männer, an den Spieltisch und ins Bett, und Sam verliebt sich in sie, sobald er sie das erste Mal sieht. Das ist kein Wunder. Sharon Stone ist nicht nur ungeheuer schön in diesem Film, sie spielt auch mit einer grandiosen Kraft und Sicherheit, die ihre bisherigen Rollen, in "Basic Instinct" etwa oder "Sliver", nicht haben ahnen lassen. Ihre Arbeit ist eine der Überraschungen in "Casino".

Das Inszenieren von Gefühlen gehörte noch nie zu Scorseses Stärken, und so trifft es sich gut, daß Sam zwar Ginger, Ginger aber Sam nicht liebt. Ihre Geschichte ist keine Romanze, sondern ein Geschäft. Sam bietet Ginger einen Handel an, der ihm ihre Nähe, ihr einen Haufen Pelze und Juwelen und einen außerordentlich großzügen Betrag Bargeld sichert, bevor die Ringe getauscht werden. Der Niedergang dieser Ehe und der Niedergang von Las Vegas als dem Paradies für Leute wie Ginger, Sam und Nicky bestimmen die zweite Hälfte des Films, die dann doch so etwas wie eine Handlung und auch ein paar Schwächen hat. Angesichts der Präzision allerdings, mit der Scorsese die Regelbrüche im Casino, die unkontrollierbare Gewaltbereitschaft von Nicky und die aus dem Ruder gelaufene Machtobsession Sams parallel zu den Vertragsverletzungen in der Ehe entwickelt, fallen sie kaum ins Gewicht.

Wieder einmal ist Martin Scorsese nach der Premiere von "Casino" in der vergangenen Woche hier vorgeworfen worden, er interessiere sich nicht für seine Figuren, weil er ihre Vergangenheit im dunkeln läßt und das Publikum auf Distanz zu ihnen hält. Wie sehr er sich für sie interessiert, läßt sich allerdings an seinem Umgang mit den Schauspielern erkennen. Jeder von ihnen hat Raum genug, völlig gelöst zu spielen, einen Raum, den neben den drei zentralen Darstellern auch die Schauspieler in den Nebenrollen zu nutzen wissen, mit einer Leichtigkeit, die jede einzelne Figur übers Stereotyp hinaushebt. Aus dieser Spannung zwischen kalter Beobachtung der Mechanik des Geschäfts und ihrer Zerstörungskraft und der Freiheit, die Scorsese für seine Schauspieler herstellt, ist einer der besten Filme dieses Jahres entstanden. Natürlich ist "Casino" kühl, wie sollte es anders sein in Las Vegas. Das Leben mit der Mafia ist, anders als früher bei Scorsese, ohne jede Poesie. Zwei, die es wissen müssen, erzählen davon. Am Ende ist einer von ihnen tot. VERENA LUEKEN

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