Jane Eyre wächst als Waisenkind bei reichen Verwandten auf. Es ist eine freudlose Kindheit, denn Jane ist altklug und damit kann ihre Tante, nicht viel anfangen. Sie verachtet und hasst Jane, was auf Gegenseitigkeit beruht. So sind beide Seiten froh, als Jane nach einer größeren Eskalation Gateshead
verlässt und nach Lowood ins Internat kommt und nach acht Jahren Schulzeit selber Lehrerin wird.…mehrJane Eyre wächst als Waisenkind bei reichen Verwandten auf. Es ist eine freudlose Kindheit, denn Jane ist altklug und damit kann ihre Tante, nicht viel anfangen. Sie verachtet und hasst Jane, was auf Gegenseitigkeit beruht. So sind beide Seiten froh, als Jane nach einer größeren Eskalation Gateshead verlässt und nach Lowood ins Internat kommt und nach acht Jahren Schulzeit selber Lehrerin wird. Aber schon bald wird ihr dieses einseitige Leben öde, sie will mehr, sie braucht einen Tapetenwechsel und annonciert, dass sie eine Stellung als Gouvernante sucht. Sie tritt eine Stellung als Gouvernante bei einem unehelichen französisches Mädchen auf Thornfield Hall an, was ihr jedoch auch bald sehr eintönig wird, bis sie Mr. Rochester, den Herren des Hauses kennenlernt, der ein düsteres Geheimnis hütet.
Der Roman erschien 1847 unter dem Pseudonym Currer Bell und hieß auf Deutsch zunächst „Die Waise von Lowood“. Erzählt wird die klischeehafte, vorhersehbare Geschichte der Gouvernante Jane Eyre und die Autorin bemüht alle damals gängigen Klischees aufs Beste.
Zunächst ist da das arme Waisenkind, das von seinen reichen Verwandten schlecht behandelt wird und auf ein düsteres Internat geschickt wird. Diese Kindheit wird in dieser Serie mit gerade mal 15 Minuten abgehandelt. Kennt man das Buch nicht, wird kaum klar, warum Jane von ihrer Tante so gehasst wird, auch, was im Internat passiert und warum ihre beste Freundin stirbt, all das kann man ohne Kenntnis des Buches nicht erfassen. Nicht nur das, die Jugendepisoden wirken unmotiviert, unzusammenhängend aneinandergereiht und Schwupps ist sie Lehrerin. Bessies Rolle, ihre Beziehung zu Jane wird komplett gestrichen.
Für Thornfield Hall, den Traum der Gouvernante mal ihren Herren zu heiraten, nimmt man sich dann ausführlich Zeit. Janes Flucht jedoch (jede Liebe muss durch ein Jammertal, wenn sie die wahre Liebe ist) wird wieder nur in zusammenhanglosen Episoden, teils in Rückblenden, die man ohne Kenntnis des Buches nur schwer verstehen kann, erzählt und verfälscht, denn sie hat sich von Edward (im Buch) definitiv nicht verabschiedet. Janes (erotische) Träume, Erinnerungen an Edward im vierten Teil sind ein Zugeständnis an den modernen Zuschauer und komplett deplatziert, die hätte man streichen sollen und durch fehlende Handlungsstränge ersetzen sollen. Auch das Auffinden ihrer Cousinen, das Leben mit diesen, wird so dermaßen im Schnelldurchlauf durchgehechelt, dass man die Zusammenhänge nur schwer erfassen kann (die hier teils ohnehin verfälscht sind), falls man das Buch nicht kennen sollte.
Was sollte das Familienfoto/Portrait am Schluss denn? Soll der Maler all diese Figuren schnell mal in 5 Minuten malen? Da werden einige Schicksale und was aus den unterschiedlichen Protagonisten wurde in einem Bild zusammengefasst, hätte man sich sparen sollen und lieber nur Janes und Edwards Zukunft in einem schönen Familienbild zeigen sollen.
Die Besetzung ist soweit gut und passend, die deutsche Synchronisation in den Hautrollen ebenfalls sehr gut, nur einige Nebenrollen sind so grauenvoll synchronisiert, so steif, leblos und abgelesen, dass sie regelrecht unangenehm auffallen.
Fazit: Soweit nahe am Buch, aber teilweise derartig episodenhaft angedeutete Handlungen, dass man diese ohne Kenntnis des Buches weder zuordnen noch wirklich erfassen kann.