Die reiche Dänin Karen Dinesen (Meryl Streep) heiratet ihren Cousin Baron Bror Blixen (Klaus Maria Brandauer) und baut mit ihm zusammen eine Kaffeeplantage in Kenia auf. Ihre Ehe ist nicht besonders glücklich, denn Bror widmet sich mehr seiner Jagdleidenschaft als seiner jungen Frau. Karen, die von ihren Freunden Tania genannt wird, steckt daher ihre ganze Enerige in die Farm, die medizinische Betreuung der Eingeborenen und in ihre schriftstellerische Tätigkeit. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie den attraktiven Safari-Jäger Denys Finch Hatton (Robert Redford) kennenlernt und sich in ihn verliebt. Als der Krieg ausbricht, beweist Tania ihre enorme Tatkraft: In einem wochenlangen Treck quer durch Kenia gelingt es ihr, die Truppen mit lebensnotwendigen Nachschub zu versorgen. Von nun an gilt sie als die außergewöhnlichste Frau in der Kolonie...
Bonusmaterial
Audiokommentar von Regisseur Sidney Pollack Das Lied Afrikas (Song of Afrika) (49.28 Min) Kinotrailer (2.57 Min) Produktionsnotizen Cast & Crew Senitype® (Kunstdruck mit Original 35 mm Filmstreifen) Lobby Karten (8 Stk) Pressephotos Music CD (4 Tracks vom Original-Soundtrack)Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.1999Geschmeidige Diva trifft Sensenmann
Sydney Pollacks "Jenseits von Afrika"
Offenherziger traf selten ein Satz in einer Hochglanz-Schmonzette Hollywoods die Lust an der Lust: "Don't move!" Gehaucht von ihr zu ihm während der von der Kamera dezent verschwiegenen, von der Tonspur allerdings deutlich dokumentierten intimen Zweisamkeit. Wohlgemerkt: Die Frau gibt den Ton an, dirigiert den Mann. 1985 war das, zumindest in Amerika, eine Sensation. Was in unabhängig produzierten kleinen Spielfilmen, von den Traumfabrikjüngern kurz als Schmuddel abgetan, längst gang und gäbe war, gehörte damals in Kaliforniens Kino-Mekka - und gehört inzwischen schon wieder - zur Ausnahme. Zudem wurde nicht nur mit dieser Szene ein außereheliches Verhältnis idealisiert. Shocking! Das ach so aufgeklärte Mitteleuropa grinste darüber.
Hier erregte eine andere Szene die Gemüter: Am Ende streift die Heldin ihren weißen Handschuh ab, um sich, von Gleich zu Gleich, von ihrem schwarzen Diener verabschieden zu können. Gedacht als Gleichnis für ein mögliches Miteinander von Schwarz und Weiß, witterten polemische Publizisten darin reaktionäre Augenwischerei. Nun grinste Amerika.
Das Publikum pfiff darauf und strömte in Scharen, angelockt von den Stars Meryl Streep und Robert Redford. Und die sind mit ihrer Interpretation des vom Schicksal nicht ins Glück entlassenen Duos denn auch als Traumpaar in die Annalen der Filmgeschichte eingegangen. So romantisch war aber auch bis dahin seit den seligen Zeiten eines Clark Gable kein männlicher Star gleich ihm beleuchtet worden, derart selbstbewusst und zugleich geschmeidig wie sie hatte vor ihr wohl noch nie eine Diva den Gang des Geschehens dominiert.
Die erzähltechnisch ausgefeilte und formal äußerst feinsinnige Adaption der Lebensgeschichte der Schriftstellerin Tania Blixen erfüllt zudem ein zeitlos wirksames Kriterium des Kinos von Kultformat: Ähnlich wie in anderen Hits, einst "Gone With the Wind", heute "Titanic", spielen die Protagonisten stellvertretend für das Publikum vorbehaltslos mit dem Feuer der Leidenschaft, selbst um den Preis des Verbrennens. Und wenn am Ende auch der Sensenmann einschreitet, bleibt den Zuschauern doch das wohlige Gefühl, an einer alle Fesseln sprengenden Liebe teilgehabt zu haben. So ist dieses Melodram zwischen Kolonialkitsch und Seelenschmalz eines der besten Beispiele dafür, dass dem Tod im Kino tatsächlich immer wieder ein Schnippchen geschlagen wird: Legenden sind bekanntlich unsterblich. Legendär ist inzwischen schon allein der zum geflügelten Wort gewordene Titel: "Out of Africa", "Jenseits von Afrika". Ein Ort, den nur die Lichtgestalten der Leinwand wirklich kennen. Zu gucken gegen kleine Kasse. Aber: "Don't move!"
PETER CLAUS
Heute Abend um 20.00 Uhr in der Urania, An der Urania 17 in Schöneberg.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sydney Pollacks "Jenseits von Afrika"
Offenherziger traf selten ein Satz in einer Hochglanz-Schmonzette Hollywoods die Lust an der Lust: "Don't move!" Gehaucht von ihr zu ihm während der von der Kamera dezent verschwiegenen, von der Tonspur allerdings deutlich dokumentierten intimen Zweisamkeit. Wohlgemerkt: Die Frau gibt den Ton an, dirigiert den Mann. 1985 war das, zumindest in Amerika, eine Sensation. Was in unabhängig produzierten kleinen Spielfilmen, von den Traumfabrikjüngern kurz als Schmuddel abgetan, längst gang und gäbe war, gehörte damals in Kaliforniens Kino-Mekka - und gehört inzwischen schon wieder - zur Ausnahme. Zudem wurde nicht nur mit dieser Szene ein außereheliches Verhältnis idealisiert. Shocking! Das ach so aufgeklärte Mitteleuropa grinste darüber.
Hier erregte eine andere Szene die Gemüter: Am Ende streift die Heldin ihren weißen Handschuh ab, um sich, von Gleich zu Gleich, von ihrem schwarzen Diener verabschieden zu können. Gedacht als Gleichnis für ein mögliches Miteinander von Schwarz und Weiß, witterten polemische Publizisten darin reaktionäre Augenwischerei. Nun grinste Amerika.
Das Publikum pfiff darauf und strömte in Scharen, angelockt von den Stars Meryl Streep und Robert Redford. Und die sind mit ihrer Interpretation des vom Schicksal nicht ins Glück entlassenen Duos denn auch als Traumpaar in die Annalen der Filmgeschichte eingegangen. So romantisch war aber auch bis dahin seit den seligen Zeiten eines Clark Gable kein männlicher Star gleich ihm beleuchtet worden, derart selbstbewusst und zugleich geschmeidig wie sie hatte vor ihr wohl noch nie eine Diva den Gang des Geschehens dominiert.
Die erzähltechnisch ausgefeilte und formal äußerst feinsinnige Adaption der Lebensgeschichte der Schriftstellerin Tania Blixen erfüllt zudem ein zeitlos wirksames Kriterium des Kinos von Kultformat: Ähnlich wie in anderen Hits, einst "Gone With the Wind", heute "Titanic", spielen die Protagonisten stellvertretend für das Publikum vorbehaltslos mit dem Feuer der Leidenschaft, selbst um den Preis des Verbrennens. Und wenn am Ende auch der Sensenmann einschreitet, bleibt den Zuschauern doch das wohlige Gefühl, an einer alle Fesseln sprengenden Liebe teilgehabt zu haben. So ist dieses Melodram zwischen Kolonialkitsch und Seelenschmalz eines der besten Beispiele dafür, dass dem Tod im Kino tatsächlich immer wieder ein Schnippchen geschlagen wird: Legenden sind bekanntlich unsterblich. Legendär ist inzwischen schon allein der zum geflügelten Wort gewordene Titel: "Out of Africa", "Jenseits von Afrika". Ein Ort, den nur die Lichtgestalten der Leinwand wirklich kennen. Zu gucken gegen kleine Kasse. Aber: "Don't move!"
PETER CLAUS
Heute Abend um 20.00 Uhr in der Urania, An der Urania 17 in Schöneberg.
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