Schwarzes Kommando:
Lehrer Cantrell will Marshal werden. Doch der Cowboy Bob Seton erhält das Amt. Voller Wut schart Cantrell eine Gaunerbande um sich und terrorisiert das Land. Als er eine ganze Stadt niederbrennt, organisiert Seton den Widerstand.
Blut am Fargo River:
Dakota 1871, zur Zeit des Eisenbahnbaus: Der Profispieler John Devlin (John Wayne) will einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit ziehen und gemeinsam mit seiner Frau Sandy (Vera Ralston) ein Stück Land erwerben, welches sie dann gewinnbringend an die Eisenbahngesellschaft verkaufen wollen. Während ihrer Reise treffen sie auf den niederträchtigen Jim Bender (Ward Bond) und seinen Kumpanen Bigtree Collins, die fast die gesamte Stadt Fargo besitzen. Um ihr kleines Imperium vor neuen Ansiedlern zu schützen, brennen die Schurken die Häuser der Farmer nieder, zerstören ihre Weizenfelder und schieben die Schuld dann auf die Indianer. Als Benders Männer die Ersparnisse von John und Sandy rauben, verbündet sich das junge Paar mit den Farmern, um die Bande in einer Schlacht ein für alle mal zu vertreiben.
Der schwarze Reiter:
Bei einem Bankraub wird der Revolverheld Quirt Evens (John Wayne) verwundet. Er gerät in die Obhut einer friedliebenden Quäkerfamilie, die ihn wieder gesund pflegt und verliebt sich in Penelope (Gail Russell), die hübsche Tochter Hauses. Die Zeit bei den religiösen Menschen bringt ihn zum Nachdenken und er fasst den Entschluss, seine Waffe niederzulegen. Mit seiner neuen Gesinnung kommt er allerdings in Konflikte, als seine schießwütigen Feinde auftauchen und die Vergangenheit ihn brutal einholt...
Lehrer Cantrell will Marshal werden. Doch der Cowboy Bob Seton erhält das Amt. Voller Wut schart Cantrell eine Gaunerbande um sich und terrorisiert das Land. Als er eine ganze Stadt niederbrennt, organisiert Seton den Widerstand.
Blut am Fargo River:
Dakota 1871, zur Zeit des Eisenbahnbaus: Der Profispieler John Devlin (John Wayne) will einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit ziehen und gemeinsam mit seiner Frau Sandy (Vera Ralston) ein Stück Land erwerben, welches sie dann gewinnbringend an die Eisenbahngesellschaft verkaufen wollen. Während ihrer Reise treffen sie auf den niederträchtigen Jim Bender (Ward Bond) und seinen Kumpanen Bigtree Collins, die fast die gesamte Stadt Fargo besitzen. Um ihr kleines Imperium vor neuen Ansiedlern zu schützen, brennen die Schurken die Häuser der Farmer nieder, zerstören ihre Weizenfelder und schieben die Schuld dann auf die Indianer. Als Benders Männer die Ersparnisse von John und Sandy rauben, verbündet sich das junge Paar mit den Farmern, um die Bande in einer Schlacht ein für alle mal zu vertreiben.
Der schwarze Reiter:
Bei einem Bankraub wird der Revolverheld Quirt Evens (John Wayne) verwundet. Er gerät in die Obhut einer friedliebenden Quäkerfamilie, die ihn wieder gesund pflegt und verliebt sich in Penelope (Gail Russell), die hübsche Tochter Hauses. Die Zeit bei den religiösen Menschen bringt ihn zum Nachdenken und er fasst den Entschluss, seine Waffe niederzulegen. Mit seiner neuen Gesinnung kommt er allerdings in Konflikte, als seine schießwütigen Feinde auftauchen und die Vergangenheit ihn brutal einholt...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / SzenenanwahlFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.1996Lieber Schneeschippen in Minnesota
Hochstapler unter sich - Filme von Jacques Audiard und den Brüdern Coen beim Filmfestival von Cannes
CANNES, 16. Mai
Den Ort gibt es wirklich: Fargo, Minnesota. Als Titel des jüngsten Films der Brüder Joel und Ethan Coen, die 1991 mit "Barton Fink" die Goldene Palme und den Regiepreis des Festivals von Cannes einheimsten, könnte "Fargo" aber auch als Wortspiel begriffen werden - wie weit der Mensch geht, wenn er sich vom Leben nicht unterkriegen lassen will. Und dann wird aus Not Gier, aus Gier Betrug, aus Betrug Verbrechen.
Die Geschichte, die das amerikanische Brüderpaar erzählt (Regie Joel, Drehbuch Joel und Ethan, Produktion Ethan Coen), ist nichts Besonderes fürs Kino. Ein Autoverkäufer in Geldnöten hat zwei Provinzgangster angeheuert, seine Frau zu entführen und Lösegeld zu erpressen, das der wohlhabende Schwiegervater - ihm gehört die Autofirma - berappen soll. Jerry will den Gangstern nur einen winzigen Teil der erpreßten Million, von der sie nichts wissen, zukommen lassen und den Rest in sein riesiges Schuldenloch stopfen. Doch der simple Plan hält nicht, was er versprach. Unvorhergesehene Umstände bei der Entführung sorgen für einen ermordeten Streifenpolizisten, was kurzerhand den Mord an zwei Augenzeugen und weitere Tote nach sich zieht, einen sich immer aussichtsloser in der Situation verheddernden Jerry und den Einsatz des Polizeichefs von Fargo, der nicht nur weiblichen Geschlechts, sondern auch noch hochschwanger ist.
Der Mutterwitz, buchstäblich, von Chief Gunderson, eine Paraderolle für Frances McDormand, und der klirrend kalte, flache Mittelwesten der Vereinigten Staaten spielen die Hauptrollen in einem Film, dessen atmosphärische Dichte im Wettbewerb von Cannes unübertroffen bleiben dürfte. Wenn aus der Wollmütze, die man der Entführten über den Kopf gezogen hat, Wölkchen von Atemluft aufsteigen - so kalt ist es -, oder wenn die verschneite Landschaft, die nur ein paar Drahtzäune und schmale Straßenbänder kadrieren, in der Tiefe des Bildes einfach im Schneeweiß verdämmert, dann ist diese Sorgfalt im Detail ein größerer Gewinn für das Vergnügen am Zusehen als ein noch so ausgefuchster Plot. Der Liebe im Blick auf die Heimat der Brüder Coen entspricht deren Charakterisierung vor allem der Nebenfiguren, wie sie skurriler nicht gezeichnet werden könnten: der ohne Punkt und Komma seine Beobachtungen beim Schneeschippen reportierende Mittelwestler, der seine schwangere Frau versorgende Mr. Gunderson, der weniger um seine Tochter als um die Lösegelddollars bangende Vater der Entführten.
Daß die Gewalt der Gangster in diesen komisch-weltentlegenen Kosmos einbrechen muß, versteht sich - nicht aber die Bereitschaft von Buch und Regie, der Blutspur mit demselben Bildwitz zu folgen wie den Fußtapfen der Provinzler. Da werden Menschen erschossen, einzig weil sie einem bestimmten Schritt im Wege stehen, da werden Leichen in der Häckselmaschine beseitigt, daß das Blut über den Schnee spritzt wie der Dünger aus dem Güllewagen eines Bauern, da gehen die Gangster einander selber am Ende martialisch mit geschwungenem Beil an die Gurgel - und nirgends eine erkennbare Zäsur zwischen Schmunzeln und Grauen. Moral ist kein Motiv.
Die Vortäuschung falscher Tatsachen könnte zum großen Thema dieses Festivals werden, am aberwitzigsten bisher im französischen Wettbewerbsbeitrag "Un héros très discret". Jacques Audiard, der sich hauptsächlich als Drehbuchautor einen Namen gemacht hat, erzählt in seiner zweiten Filmregie nach einem 1989 erschienenen Roman Jean-François Deniaus von dem Provinzler Albert Dehousse, der im Kriegswinter 1944 mit einem erfundenen und raffiniert mit Versatzstücken der Pariser Okkupationszeit verleimten Leben jener Held wird, den die Wirklichkeit ihm nie erlaubt hätte. Wo wahrer und erheuchelter Patriotismus nicht mehr zu unterscheiden ist, gehen ihm selbst alte Kämpfer auf den Leim, so daß er in die innersten Kreise der Résistance eindringen kann. Ehre, Bewunderung, Freundschaft unter Männern, Avancen der Frauen fallen ihm zu, sogar der Rang eines Obersten in der französischen Besatzungszone in Deutschland - bis Dehousse die Moral als Motiv entdeckt, sich zu stellen. Die Führer der Résistance genieren sich jedoch und vertuschen den Fall.
Audiard erzählt diese Hochstaplerlegende ebenso charmant wie sarkastisch-bissig, "die größte Lüge unserer Generation" im Visier, daß ganz Frankreich im Widerstand gewesen sei. Die Suggestion von der Grande Nation an der Tafel der Sieger wird in Dehousse karikiert, ohne daß sich die Betroffenen verhöhnt fühlen müssen - nur durchschaut. In seinem Regiekollegen Mathieu Kassovitz, der im vergangenen Jahr in Cannes mit "La haine" von sich reden machte, hat Audiard einen Hauptdarsteller verpflichtet, der die Eleganz des Unscheinbaren in Vollendung beherrscht. Was schon Patrice Lecontes "Ridicule" andeutete, beweist "Un héros très discret" aufs neue: Niemand nimmt das Ernste leichter als die Franzosen, ohne es leichtzunehmen. HANS-DIETER SEIDEL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hochstapler unter sich - Filme von Jacques Audiard und den Brüdern Coen beim Filmfestival von Cannes
CANNES, 16. Mai
Den Ort gibt es wirklich: Fargo, Minnesota. Als Titel des jüngsten Films der Brüder Joel und Ethan Coen, die 1991 mit "Barton Fink" die Goldene Palme und den Regiepreis des Festivals von Cannes einheimsten, könnte "Fargo" aber auch als Wortspiel begriffen werden - wie weit der Mensch geht, wenn er sich vom Leben nicht unterkriegen lassen will. Und dann wird aus Not Gier, aus Gier Betrug, aus Betrug Verbrechen.
Die Geschichte, die das amerikanische Brüderpaar erzählt (Regie Joel, Drehbuch Joel und Ethan, Produktion Ethan Coen), ist nichts Besonderes fürs Kino. Ein Autoverkäufer in Geldnöten hat zwei Provinzgangster angeheuert, seine Frau zu entführen und Lösegeld zu erpressen, das der wohlhabende Schwiegervater - ihm gehört die Autofirma - berappen soll. Jerry will den Gangstern nur einen winzigen Teil der erpreßten Million, von der sie nichts wissen, zukommen lassen und den Rest in sein riesiges Schuldenloch stopfen. Doch der simple Plan hält nicht, was er versprach. Unvorhergesehene Umstände bei der Entführung sorgen für einen ermordeten Streifenpolizisten, was kurzerhand den Mord an zwei Augenzeugen und weitere Tote nach sich zieht, einen sich immer aussichtsloser in der Situation verheddernden Jerry und den Einsatz des Polizeichefs von Fargo, der nicht nur weiblichen Geschlechts, sondern auch noch hochschwanger ist.
Der Mutterwitz, buchstäblich, von Chief Gunderson, eine Paraderolle für Frances McDormand, und der klirrend kalte, flache Mittelwesten der Vereinigten Staaten spielen die Hauptrollen in einem Film, dessen atmosphärische Dichte im Wettbewerb von Cannes unübertroffen bleiben dürfte. Wenn aus der Wollmütze, die man der Entführten über den Kopf gezogen hat, Wölkchen von Atemluft aufsteigen - so kalt ist es -, oder wenn die verschneite Landschaft, die nur ein paar Drahtzäune und schmale Straßenbänder kadrieren, in der Tiefe des Bildes einfach im Schneeweiß verdämmert, dann ist diese Sorgfalt im Detail ein größerer Gewinn für das Vergnügen am Zusehen als ein noch so ausgefuchster Plot. Der Liebe im Blick auf die Heimat der Brüder Coen entspricht deren Charakterisierung vor allem der Nebenfiguren, wie sie skurriler nicht gezeichnet werden könnten: der ohne Punkt und Komma seine Beobachtungen beim Schneeschippen reportierende Mittelwestler, der seine schwangere Frau versorgende Mr. Gunderson, der weniger um seine Tochter als um die Lösegelddollars bangende Vater der Entführten.
Daß die Gewalt der Gangster in diesen komisch-weltentlegenen Kosmos einbrechen muß, versteht sich - nicht aber die Bereitschaft von Buch und Regie, der Blutspur mit demselben Bildwitz zu folgen wie den Fußtapfen der Provinzler. Da werden Menschen erschossen, einzig weil sie einem bestimmten Schritt im Wege stehen, da werden Leichen in der Häckselmaschine beseitigt, daß das Blut über den Schnee spritzt wie der Dünger aus dem Güllewagen eines Bauern, da gehen die Gangster einander selber am Ende martialisch mit geschwungenem Beil an die Gurgel - und nirgends eine erkennbare Zäsur zwischen Schmunzeln und Grauen. Moral ist kein Motiv.
Die Vortäuschung falscher Tatsachen könnte zum großen Thema dieses Festivals werden, am aberwitzigsten bisher im französischen Wettbewerbsbeitrag "Un héros très discret". Jacques Audiard, der sich hauptsächlich als Drehbuchautor einen Namen gemacht hat, erzählt in seiner zweiten Filmregie nach einem 1989 erschienenen Roman Jean-François Deniaus von dem Provinzler Albert Dehousse, der im Kriegswinter 1944 mit einem erfundenen und raffiniert mit Versatzstücken der Pariser Okkupationszeit verleimten Leben jener Held wird, den die Wirklichkeit ihm nie erlaubt hätte. Wo wahrer und erheuchelter Patriotismus nicht mehr zu unterscheiden ist, gehen ihm selbst alte Kämpfer auf den Leim, so daß er in die innersten Kreise der Résistance eindringen kann. Ehre, Bewunderung, Freundschaft unter Männern, Avancen der Frauen fallen ihm zu, sogar der Rang eines Obersten in der französischen Besatzungszone in Deutschland - bis Dehousse die Moral als Motiv entdeckt, sich zu stellen. Die Führer der Résistance genieren sich jedoch und vertuschen den Fall.
Audiard erzählt diese Hochstaplerlegende ebenso charmant wie sarkastisch-bissig, "die größte Lüge unserer Generation" im Visier, daß ganz Frankreich im Widerstand gewesen sei. Die Suggestion von der Grande Nation an der Tafel der Sieger wird in Dehousse karikiert, ohne daß sich die Betroffenen verhöhnt fühlen müssen - nur durchschaut. In seinem Regiekollegen Mathieu Kassovitz, der im vergangenen Jahr in Cannes mit "La haine" von sich reden machte, hat Audiard einen Hauptdarsteller verpflichtet, der die Eleganz des Unscheinbaren in Vollendung beherrscht. Was schon Patrice Lecontes "Ridicule" andeutete, beweist "Un héros très discret" aufs neue: Niemand nimmt das Ernste leichter als die Franzosen, ohne es leichtzunehmen. HANS-DIETER SEIDEL
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