Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 2,30 €
  • DVD

Die Krankenschwester Karen (Sarah Michelle Gellar) wird in das Haus einer alten Frau gerufen. Vom ersten Moment an hat sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Erst sind es nur seltsame Geräusche. Doch als sie einen kleinen Jungen, der unerklärlicherweise in einem Schrank eingesperrt ist, entdeckt und die alte Frau plötzlich stirbt, weiß sie, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Obwohl sie es schafft, das Horror-Haus zu verlassen, merkt sie schnell, dass der Schrecken noch nicht vorbei ist. Sie und alle, die je mit dem Haus in Kontakt waren, werden von einer übermächtigen, bösen Macht…mehr

  • Anzahl: 2 DVDs
Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Die Krankenschwester Karen (Sarah Michelle Gellar) wird in das Haus einer alten Frau gerufen. Vom ersten Moment an hat sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Erst sind es nur seltsame Geräusche. Doch als sie einen kleinen Jungen, der unerklärlicherweise in einem Schrank eingesperrt ist, entdeckt und die alte Frau plötzlich stirbt, weiß sie, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Obwohl sie es schafft, das Horror-Haus zu verlassen, merkt sie schnell, dass der Schrecken noch nicht vorbei ist. Sie und alle, die je mit dem Haus in Kontakt waren, werden von einer übermächtigen, bösen Macht heimgesucht, die wie ein Fluch auf dem Gebäude lastet. Karens einzige Chance ist, das tödliche Rätsel um das Haus zu lösen und den bösen Bann zu brechen.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2005

Gesichter verwunschenen Wohnens
Im Kino: "The Grudge - Der Fluch" von Takashi Shimizu tötet westliche Gastarbeiter in Japan

Die hohe Kunst des Spukhaus-Films besteht entgegen naheliegenden Intuitionen darin, das Dekor dem Erzählen unterzuordnen, nicht umgekehrt: Der Hergang der Heimsuchung erst ermöglicht die stickige Atmosphäre; karmisches Erbrecht bricht optisches Hausrecht.

Die Regie ist bei so einem Ding daher gehalten, die heimtückische narrative Täuschung des Publikums und die technische Tiefstapelei verwischter Raumkonturen so geduldig, langsam und unausweichlich zusammenzuführen, daß man nach spätestens einer Stunde eigentlich davonlaufen müßte, dies aber weder kann noch mag, weil man sehen und hören will, wie es ausgeht, obwohl man das in allen Eingeweiden bis dahin längst weiß: Nicht schön.

Den grundsätzlich eher lauten Klangmaschinen des Kinos muß man, um das zu erreichen, nicht nur Schreie, sondern auch Knister- und Raschelgeräusche entlocken, die so kalt menschenfeindlich klingen wie knirschender Schnee, auf den Säure tropft. Das Breiteste, was es im Reich der Künste gibt, die Lichtleinwand, verlangt hier außerdem danach, sinnwidrig zur Erzeugung von Klaustrophobie mißbraucht zu werden. Takashi Shimizu hat sich beiden Aufgaben in "The Grudge - Der Fluch" gestellt, mit mehr als zufriedenstellenden Ergebnissen; wenn man ihm zwei schäbige computeranimierte Effektszenen ausgeredet hätte - einmal hängt etwas Albernes von der Decke, ein andermal macht sich ein Verkehrsmittelfenster über Gebühr wichtig -, hätte sein Film sogar das Zeug dazu gehabt, auf ein halbes Dutzend Nachahmer stilbildend zu wirken.

Die Geräusche können fast mit denen mithalten, die sich David Lynch in langen Post-Production-Nächten einfallen läßt. Die Musik von Christopher Young spielt psychopathisch sachte und verschlagen mit den fiesen Tönen und Tonfolgen, die Haustürklingeln und Fahrstuhlsignale von sich zu geben pflegen. Die gebotene visuelle Klaustrophobie kommt dadurch zustande, daß die ursprüngliche Hausmaßachse der Leinwand, die Horizontale, fast ungenutzt bleibt, während sich Schreckliches nahezu ausschließlich von oben nach unten oder von unten nach oben abspielt: Immer gibt ein Treppenhaus, ein schmaler Wandschrank oder auch einfach die Distanz vom Balkon zum Straßenpflaster die räumliche Ordnung vor, in der es die Verfluchten ereilt.

Daß sinnzerstörende Unlust auf ihrer eigenen Wiederholung so unbedingt besteht, wie alle Lust immer nur Ewigkeit will, ist ein Kausalgebot des Gespenstischen. Hier nistet es sogar in den Produktionsbedingungen: Es gab fast alles schon einmal, was man sieht, sogar den Film selbst - als japanische Urfassung namens "Ju-On". Deren Regisseur Takashi Shimizu hat von Amerikanern, die das Horrorgenre lieben, viel Geld dafür bekommen, daß er sein eigenes Remake dreht, weil diese Finanziers begriffen haben, daß das Genre in Amerika in eine Sackgasse geraten ist, aus der kein Teenager-Schlitzfilm und kein übernatürliches Melodrama heraushelfen. Die Lösung: Outsourcing der Fabelherstellung. Der japanische Standortvorteil dabei: Dort hat man schon länger kapiert und erprobt, daß und wie man Tradition und Moderne dereguliert aufeinander losgehen lassen muß, wenn man einen wirklich abgefahrenen Terror entfesseln möchte.

So schachtelt, fugt und schnetzelt denn dieser Film eine Reihe von Geschichten ineinander, die von mehr oder weniger unbefangenen Amerikanern handeln, welche in Japan zu arbeiten und zu leben versuchen, aber schon am Alltäglichsten scheitern, nämlich am Wohnen. Das Haus, in das sie einziehen oder in dem sie Geld verdienen wollen, ist nämlich aufgrund dort stattgehabter Mordtaten spirituell verseucht und frißt Menschen.

Daß die verschiedenen Geschichten der Nachmieter des Unheils im Grunde nur eine Geschichte sind, könnte man nicht zeigen noch verstehen, würde man sie aus amerikanischer Perspektive erzählen wollen. Denn diese denkt und erzählt entlang den unmittelbaren Gewißheiten souveräner Individuen, sie klebt am "Mythos des Subjektiven" (Donald Davidson). Man muß, wenn man Übersicht haben will, deshalb den japanischen Blickwinkel einnehmen, der weiß, daß die Geschichte jeder einzelnen verwünschten Figur ein Kompositum aus den Geschichten jeweils aller anderen vom selben Fluch markierten Figuren ist. Das Unglück der Amerikanerin Karen (Sarah Michelle Gellar), mit der die Kamera die meiste Zeit verbringt, ist es daher, daß ihr diese Zusammenschau mit fremden Augen zu spät gelingt. "The Grudge" wird so zur Moralparabel über den zeitgemäßen globalen Kulturalismus, ein multiethnisches Anstandsmonster.

Bei soviel abstrakter Anti-Universalienfolgerichtigkeit hängt alles an den konkreten Gesichtern und ihren Erlebnisporträts. Sie sind gelungen: Gellar spielt angenehm unhysterisch vor allem Haltung und kulturell überformte Erwartung statt klischiert windelweicher weiblicher Psychologie. Bill Pullman gibt den rührend unreifen, zeichendeuterisch komplett manövrierunfähigen Superwestler. Und Jason Behr nutzt seine tragende Nebenrolle als Gellars Liebster zur Erfindung von etwas ganz Erstaunlichem: des schicksalsverneinenden Gegenangriffs im offenen Blick. Immer, wenn ihm etwas Wichtiges passiert - Liebe, Angst, Gewalttat -, nimmt er sich so weit zurück, daß Blick oder Geste des Gegenübers das Maximum an Platz bekommen, das der Bildausschnitt gerade noch erlaubt, und hält dem Geschehen auf diese weiche, fast schüchterne Art sein beträchtliches Talent entgegen.

Die letzte Szene, die Behrs Gesicht zeigt, verschafft diesem Schauspieler, von dem man dank zahlreicher Fernsehauftritte in diversen Teenager-Serien schon wissen konnte, wie sexy er ist, endlich die Präsenz, die ihm Fans gleichgültigen Geschlechts seit langem wünschen - das vielleicht feinste Geschenk von vielen ähnlich unscheinbar schönen, die Takashi Shimizu in seinem schlimmen Haus versteckt hat.

DIETMAR DATH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr