Wahre Liebe? Glück? Sehnsucht? Von all dem will Ex-Fußballer Dev (Shah Rukh Khan) nichts wissen. Seit seine Profi-Karriere durch einen Unfall beendet wurde, überlässt er das Träumen seiner selbstbewussten, ehrgeizigen Frau Rhea (Preity Zinta), die zur viel beschäftigten Redakteurin eines New Yorker Modemagazins aufsteigt. Ihr Bemühen um ein harmonisches Zusammenleben wird zur täglichen Zerreißprobe. Auch Maias (Rani Mukherjee) Sehnsüchte sind tief unter ihren Eheproblemen begraben. Trotz Zweifel hat sie ihren besten Freund Rishi (Abhishek Bachchan) geheiratet. Gefasst ertragen beide ihren leidenschaftslosen Alltag, der ihre unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben immer klarer werden lässt. Gerade als Dev und Maia keinen Ausweg mehr sehen, nimmt ihr Leben eine Wendung. Denn das Schicksal führt sie zusammen und lässt sie den Traum der wahren Liebe neu erleben...
Bonusmaterial
Beil.: PosterFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.2016Vom Glück der Anderen
Agnès Varda, Kinolegende und diesjährige Beckmann-Preisträgerin, wird noch bis Juli im Deutschen Filmmuseum gefeiert. Nun zeigte sie dort zwei ihrer Werke.
Von Eva-Maria Magel
Der Tag hätte nicht besser getroffen sein können. Für diesen Besuch und diesen Film: Der 30. Todestag von Simone de Beauvoir, deren Werk auch Agnès Varda geprägt hat. Obwohl die belgisch-französische Filmlegende, die am 30. Mai 88 Jahre alt wird, schon immer wusste, wo es langgeht: "Ich bin von Geburt an Feministin", sagt sie im Deutschen Filmmuseum, während unten im ausverkauften Kino ihr 1965 gedrehter Film "Le Bonheur" läuft, der auf deutsch den hübsch bösen Titel "Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes" trägt. "Ich war damals mitten in den Kämpfen, und ich wundere mich heute, dass die Leute vergessen, wieviel noch zu tun ist", sagt Varda. Feministisch müsse deshalb noch lange nicht jeder Film sein. Auch "Le Bonheur" ist eher ein Experiment vor den Kategorien.
Eine Dreiecksgeschichte, ein Mann, der zwei Frauen begehrt und mit der für ihn glücklichen Lösung gut leben kann: "Der Film war so erfolgreich, weil er so hübsch aussieht und so grausam ist", sagt Varda, durchaus ein wenig genüsslich und schwärmt vom Licht in den Landschaften um Paris, von den Impressionisten, deren Bilder sie inspiriert haben. Um das Glück als ein soziales Klischee zu zeigen, von dem nur profitiert, wer glücksbegabt und zum Schuldigsein nicht ausersehen sei. "Es gibt solche Leute." "Le bonheur", ein Klassiker in ihrem reichen Werk, für das sie im Februar de Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt erhalten hat, ist einer der Filme, die sie jüngst restauriert hat - "eine schreckliche Arbeit".
In neuem Glanz ist nun im Filmmuseum auch "Les cent et une nuit des Simon Cinéma" zu sehen, der zweite, ganz und gar erstaunlichen Film des Abends mit Varda. Sie hatte ihn 1995 zum 100. Geburtstag des Kinos gedreht. Von Fanny Ardant über Catherine Deneuve bis Robert de Niro und Marcello Mastroianni reicht das Aufgebot von gut 20 internationalen Stars um Michel Piccoli als den hundert Jahre alten Herrn Kino, der alles ist: Orson Welles und Buster Keaton, Nosferatu und Latin Lover. Eine bizarre, an Fellini erinnernde Komödie voller Anspielungen, schon durch die Schauspielerinflation selbst: "Ich wollte zurück zur Geschichte des Kinos, als die Schauspieler im Mittelpunkt standen. Man sagte ,Ein neuer Film von Gérard Philippe', der Regisseur war egal. Erst mit der Nouvelle Vague respektierte man die Autoren", erinnert sie sich, die als die weibliche und durchaus sehr kritische Stimme inmitten all der einstigen - männlichen - Filmerneuerer gilt. Doch trotz des Staraufgebots waren die "Cent et une nuits" ein Riesen-Flop: "Achtzig Zuschauer mehr - ich zähle Sie!", rief Varda daher gänzlich uneitel und lachend in den wiederum vollbesetzten Kinosaal. Dass das Publikum ihr Werk sieht, ist ihr augenscheinlich wichtig: Die Zugfahrt von Paris und einen Abend mit zwei Publikumsgesprächen nahm sie auf sich, um der Reihe "Selbstporträts von anderen: Das Universum von Agnès Varda" ein weiteres Mal einen Besuch abzustatten. Das Exzellenzcluster "Normative Orders" an der Frankfurter Universität und das Deutsche Filminstitut würdigen so seit dem Herbst 2015 in Vorträgen und Filmen das Werk Vardas. Das filmische, wohlgemerkt. Denn die Künstlerin, die einst von der Theaterfotografie zum bewegten Bild kam, hat sich längst der Bildenden Kunst zugewandt. Das Filmemachen lässt sie aber nicht, wiewohl ihr aktuelles Projekt dann doch wieder mit Kunst zu tun hat: Sie dreht einen Dokumentarfilm mit dem Fotografen und Street artist JR.
Heute um 18 Uhr ist noch einmal "Les cent et une nuits de Simon Cinéma" zu sehen; am Mittwoch läuft um 18 Uhr noch einmal "Le Bonheur". Die Reihe zu Agnès Varda wird bis in den Juli fortgesetzt. Informationen im Internet unter www.normativeorders.net und www.deutsches-filminstitut.de
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Agnès Varda, Kinolegende und diesjährige Beckmann-Preisträgerin, wird noch bis Juli im Deutschen Filmmuseum gefeiert. Nun zeigte sie dort zwei ihrer Werke.
Von Eva-Maria Magel
Der Tag hätte nicht besser getroffen sein können. Für diesen Besuch und diesen Film: Der 30. Todestag von Simone de Beauvoir, deren Werk auch Agnès Varda geprägt hat. Obwohl die belgisch-französische Filmlegende, die am 30. Mai 88 Jahre alt wird, schon immer wusste, wo es langgeht: "Ich bin von Geburt an Feministin", sagt sie im Deutschen Filmmuseum, während unten im ausverkauften Kino ihr 1965 gedrehter Film "Le Bonheur" läuft, der auf deutsch den hübsch bösen Titel "Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes" trägt. "Ich war damals mitten in den Kämpfen, und ich wundere mich heute, dass die Leute vergessen, wieviel noch zu tun ist", sagt Varda. Feministisch müsse deshalb noch lange nicht jeder Film sein. Auch "Le Bonheur" ist eher ein Experiment vor den Kategorien.
Eine Dreiecksgeschichte, ein Mann, der zwei Frauen begehrt und mit der für ihn glücklichen Lösung gut leben kann: "Der Film war so erfolgreich, weil er so hübsch aussieht und so grausam ist", sagt Varda, durchaus ein wenig genüsslich und schwärmt vom Licht in den Landschaften um Paris, von den Impressionisten, deren Bilder sie inspiriert haben. Um das Glück als ein soziales Klischee zu zeigen, von dem nur profitiert, wer glücksbegabt und zum Schuldigsein nicht ausersehen sei. "Es gibt solche Leute." "Le bonheur", ein Klassiker in ihrem reichen Werk, für das sie im Februar de Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt erhalten hat, ist einer der Filme, die sie jüngst restauriert hat - "eine schreckliche Arbeit".
In neuem Glanz ist nun im Filmmuseum auch "Les cent et une nuit des Simon Cinéma" zu sehen, der zweite, ganz und gar erstaunlichen Film des Abends mit Varda. Sie hatte ihn 1995 zum 100. Geburtstag des Kinos gedreht. Von Fanny Ardant über Catherine Deneuve bis Robert de Niro und Marcello Mastroianni reicht das Aufgebot von gut 20 internationalen Stars um Michel Piccoli als den hundert Jahre alten Herrn Kino, der alles ist: Orson Welles und Buster Keaton, Nosferatu und Latin Lover. Eine bizarre, an Fellini erinnernde Komödie voller Anspielungen, schon durch die Schauspielerinflation selbst: "Ich wollte zurück zur Geschichte des Kinos, als die Schauspieler im Mittelpunkt standen. Man sagte ,Ein neuer Film von Gérard Philippe', der Regisseur war egal. Erst mit der Nouvelle Vague respektierte man die Autoren", erinnert sie sich, die als die weibliche und durchaus sehr kritische Stimme inmitten all der einstigen - männlichen - Filmerneuerer gilt. Doch trotz des Staraufgebots waren die "Cent et une nuits" ein Riesen-Flop: "Achtzig Zuschauer mehr - ich zähle Sie!", rief Varda daher gänzlich uneitel und lachend in den wiederum vollbesetzten Kinosaal. Dass das Publikum ihr Werk sieht, ist ihr augenscheinlich wichtig: Die Zugfahrt von Paris und einen Abend mit zwei Publikumsgesprächen nahm sie auf sich, um der Reihe "Selbstporträts von anderen: Das Universum von Agnès Varda" ein weiteres Mal einen Besuch abzustatten. Das Exzellenzcluster "Normative Orders" an der Frankfurter Universität und das Deutsche Filminstitut würdigen so seit dem Herbst 2015 in Vorträgen und Filmen das Werk Vardas. Das filmische, wohlgemerkt. Denn die Künstlerin, die einst von der Theaterfotografie zum bewegten Bild kam, hat sich längst der Bildenden Kunst zugewandt. Das Filmemachen lässt sie aber nicht, wiewohl ihr aktuelles Projekt dann doch wieder mit Kunst zu tun hat: Sie dreht einen Dokumentarfilm mit dem Fotografen und Street artist JR.
Heute um 18 Uhr ist noch einmal "Les cent et une nuits de Simon Cinéma" zu sehen; am Mittwoch läuft um 18 Uhr noch einmal "Le Bonheur". Die Reihe zu Agnès Varda wird bis in den Juli fortgesetzt. Informationen im Internet unter www.normativeorders.net und www.deutsches-filminstitut.de
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