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Sein Schicksal teilen viele: Gabriel (Stephen Mailer) hat die Zulassung für die John Hopkins Medical School nicht bekommen, lediglich einen Platz auf der Warteliste. Für den Knaben aus gutem Hause ist das jedoch kein Problem. Mit großzügigen Geldangeboten gaunert er sich bis auf Platz zwei der Liste. Als merkwürdigerweise nach und nach alle Bestochenen tot aufgefunden werden, fällt der Verdacht sofort auf Gabriel. Doch der Beschuldigte entdeckt nicht nur die Identität des wahren Mörders, sondern weiß auch, daß seine letzte Konkurrentin das nächste Opfer sein…mehr

Produktbeschreibung
Sein Schicksal teilen viele: Gabriel (Stephen Mailer) hat die Zulassung für die John Hopkins Medical School nicht bekommen, lediglich einen Platz auf der Warteliste. Für den Knaben aus gutem Hause ist das jedoch kein Problem. Mit großzügigen Geldangeboten gaunert er sich bis auf Platz zwei der Liste. Als merkwürdigerweise nach und nach alle Bestochenen tot aufgefunden werden, fällt der Verdacht sofort auf Gabriel. Doch der Beschuldigte entdeckt nicht nur die Identität des wahren Mörders, sondern weiß auch, daß seine letzte Konkurrentin das nächste Opfer sein wird...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Filmographien
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2007

Poesie in Bewegung
Eine vorbildliche Box mit vier Buster-Keaton-Filmen

Buster Keaton Collection.

Pierrot le Fou. 5 DVDs: "The Three Ages", "College", "Steamboat Bill jr." und "The General". Über sechs Stunden Extras.

"Seit meiner Kindheit", so schrieb Louise Brooks, "bin ich davon überzeugt, dass Buster Keaton das ansprechendste Männergesicht hat, das ich je gesehen habe, und doch hatte ich erst 1962 Gelegenheit, ihm dies auch zu sagen." Dies ist eine der Begegnungen, bei der man gerne stiller Beobachter gewesen wäre: wie sich Louise Brooks, das ansprechendste Frauengesicht des Stummfilms, und Buster Keaton über dreißig Jahre nach dem Höhepunkt ihres Ruhms in einem Hotelzimmer im Sheraton von Rochester gegenübersitzen, wo er einen Werbefilm für Kodak drehte und sie ihm von einer Szene aus "The General" erzählt, in der er sich unter einem Tisch versteckt: "Unter dieser tragischen Beleuchtung waren Sie damals so furchterregend schön, Ihrer Rolle als Komiker so fremd, dass ich an Ihrer Stelle die Szene geschnitten, sie aus dem Film genommen hätte." Und dann kommt in ihrer Beschreibung seiner Reaktion der schönste Moment: "Einen Augenblick durchlief ein beängstigendes Erschauern seine Züge, wie einer jener Schneestürme in der Glaskugel. Dann schüttelte er alles ab, stapfte mit seinem Kinderschritt in die Kochnische und schenkte sich ein frisches Bier ein."

Eine anrührendere Beschreibung dessen, was Keaton von anderen Komikern unterscheidet, gibt es wohl kaum: Sein Modigliani-Gesicht besaß eine glühende Schönheit, die jede seiner Aktionen in Poesie verwandelte, und schien dabei im Gegensatz zu Chaplin völlig uneitel. Das liegt auch daran, dass Keaton für seine Gags buchstäblich Kopf und Kragen riskierte und sein Körpereinsatz ihm gar keinen Raum mehr ließ, nach der Kamera zu schielen. In einer bei "Pierrot le Fou" erschienenen Box sind vier seiner Filme versammelt - "The Three Ages", "College", "Steamboat Bill, jr." und "The General" -, die allein schon ein großes Glück bedeuten, vor allem aber mit so zahlreichen Extras versehen sind, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Und das liegt nicht an den schieren Menge, sondern an der Sorgfalt, mit der sie den einzelnen Filmen zugeordnet sind.

Die berühmte Szene aus "Steamboat Bill" etwa, in der Keaton vor einem Haus steht, dessen Fassade so passgenau auf ihn stürzt, dass er nur durch ein einzelnes Fenster, dass ihn ausspart, unversehrt bleibt, wird nicht nur in einer Bildanalyse von David Robinson erläutert, sondern auch noch durch zwei frühere Kurzfilme ergänzt, in denen dieses Motiv auch schon auftaucht. Und es ist fast so, als würde die Tücke des Objekts in diesem Moment vor seiner Grazie kapitulieren, ihm eine Unverwundbarkeit gewähren, mit der seine Furchtlosigkeit belohnt wird.

Das war im wirklichen Leben nicht immer so. In einer Bildanalyse von "Three Ages" sieht man Keaton beim Sprung von einem Dachsims zum anderen abstürzen und erfährt, wie der verunglückte Stunt den weiteren Verlauf der Erzählung beeinflusste. Wo DVD-Extras sonst oft nur Anhäufung von überflüssigem Material sind, wird hier auf stets einleuchtende Art der Blick gelenkt: Sei es, dass durch Dokumentaraufnahmen von der Mississippi-Überschwemmung von 1927 gezeigt wird, aus welchem Bilderreservoir Keaton für "Steamboat Bill" schöpfte, sei es durch Bemerkungen des Filmhistorikers Robinson, dass Keaton für "The General" nach Oregon ging, weil er nur dort die Schmalspurgleise fand, die zu Bürgerkriegszeiten im Eisenbahnwesen Verwendung fanden. Und man sieht jenen Kodak-Werbefilm, den Keaton 1962 in Rochester drehte, als Louise Brooks' Bemerkung seine Züge erschauern ließ.

MICHAEL ALTHEN

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