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Das Leben meint es nicht gut mit Nicholas "Oz" Oseransky - weder beruflich noch privat läuft es derzeit besonders positiv für ihn. Mit seiner Zahnarztpraxis ist er alles andere als erfolgreich, von seinem Vater hat er nur Schulden geerbt. Dazu bereitet ihm seine Frau Sophie die Hölle auf Erden, diese hängt nämlich weniger an dem gutherzigen, leider aber auch unscheinbaren und ein wenig schusseligen Oz als vielmehr an dessen Lebensversicherung.
Auch Oz neuer Nachbar Jimmy "die Tulpe" Tudeski hat es momentan nicht leicht. Der knallharte Auftragskiller, der als Kronzeuge in einem Prozess
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Produktbeschreibung
Das Leben meint es nicht gut mit Nicholas "Oz" Oseransky - weder beruflich noch privat läuft es derzeit besonders positiv für ihn. Mit seiner Zahnarztpraxis ist er alles andere als erfolgreich, von seinem Vater hat er nur Schulden geerbt. Dazu bereitet ihm seine Frau Sophie die Hölle auf Erden, diese hängt nämlich weniger an dem gutherzigen, leider aber auch unscheinbaren und ein wenig schusseligen Oz als vielmehr an dessen Lebensversicherung.

Auch Oz neuer Nachbar Jimmy "die Tulpe" Tudeski hat es momentan nicht leicht. Der knallharte Auftragskiller, der als Kronzeuge in einem Prozess aufgetreten und nun wieder auf freiem Fuß ist, muss um sein Leben fürchten, seit der Kopf der Verbrecherbande Janni Gogolak ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat. Jimmy hatte Jannis Vater Lazlo vor Gericht verpfiffen, es ist nur verständlich, dass der cholerische Janni nicht allzu gut auf ihn zu sprechen ist. An seinem neuen Wohnort Montreal fühlt Jimmy sich endlich wieder sicher.

Doch Oz erkennt sofort, wer in das Nachbarhaus eingezogen ist. Ebenso wie die raffgierige Sophie, die außerdem sofort bemerkt, dass der Neuling in der Nachbarschaft ihre große Chance ist, zu Geld zu kommen und gleichzeitig den ungeliebten Gatten ein für alle Mal zu entsorgen. Oz soll nach Chicago fliegen, um Jimmy Tudeski für eine ansehnliche Belohnung an Janni zu verraten; bei seiner Rückkehr nach Montreal würde Jimmy ihn dann dafür erschießen. Was Sophie nicht weiß: Oz denkt gar nicht daran, seinen neuen Nachbarn, mit dem er sich sogar schon ein wenig angefreundet hat, zu verraten. Ihm ist vielmehr an einer ruhigen Woche ihn Chicago gelegen - ganz ohne Sophie und deren Gekeife. Aber erstens kommt es meistens anders und zweitens als man denkt!

Kurz nach seiner Ankunft macht Oz erste - und unangenehme - Erfahrungen mit den Schergen des Banden-Oberhaupts. Seine Ankunft in Chicago hat sich bereits herumgesprochen, in seinem Hotelzimmer wartet bereits Frankie Figs, einer der Verbrecher aus Jannis Gang, der ihn umgehend zu seinem Boss schleppt. Oz Vorsatz, seinen Nachbarn nicht zu verraten, ist schnell vergessen; er verspricht, den Aufenthaltsort von Jimmy "die Tulpe" Tudeski preiszugeben.

Als er dann auch noch der attraktiven und charmanten Cynthia begegnet und sich auf der Stelle in sie verliebt, ist das Chaos perfekt. Cynthia entpuppt sich nämlich als die Frau seines Nachbarn Jimmy! Die beiden haben sich seit vielen Jahren nicht mehr gesprochen, von Liebe kann in dieser Ehe nicht mehr die Rede sein. Im Gegenteil: Jimmy möchte seine Gattin ganz offensichtlich loswerden. Allerdings nicht per Scheidung, sondern per Mord, denn nur so kommt er an die zehn Millionen Dollar!

Gemeinsam mit Cynthia und den Mafiosi geht es nun wieder zurück nach Kanada. Aber auch Jimmy war nicht untätig und hat seine eigenen Mordpläne geschmiedet ...

Bonusmaterial

- Original US-Kinotrailer - Informationen zu Cast & Crew - Trailer zu weiteren Kinofilmen auf DVD
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2000

Zeigt her eure Zähne: Bruce Willis macht in Jonathan Lynns Film "Keine halben Sachen"

Manchmal macht ein Regisseur gerade in dem Moment, in dem ihm ein Fehler unterläuft, alles richtig. Jonathan Lynn, der den Film "Keine halben Sachen" (The Whole Nine Yards) inszeniert hat, stellt seine beiden Protagonisten in der Schlüsselszene auf einem Boot einander gegenüber. Während sie sich unterhalten, wechselt mit jedem Schnitt das Wetter: Der eine der beiden Männer steht in der prallen Sonne, über dem anderen ist der Himmel milchig-grau. Diese Bilder wollen nicht zusammenpassen und sagen doch die Wahrheit: Der eine Mann, dessen Augen sich im grellen Licht zu gefährlichen Schlitzen verengen, ist ein Killer, der soeben um mehrere Millionen Dollar reicher geworden ist und nun endgültig auf der Sonnenseite des Lebens steht. Der andere ist möglicherweise sein letztes Opfer - ein Zahnarzt, über dessen Kopf sich schweres Unheil zusammenzubrauen scheint und der die Augen weit aufreißt, weil er glaubt, dem Tod ins Angesicht zu blicken.

Bruce Willis spielt Jimmy the Tulip, einen Profikiller, der sich in Kanada offenbar zur Ruhe setzen will. Als er den Arm hebt und mit einer tätowierten Tulpe auf seiner Haut auf einmal sein Erkennungsmerkmal zum Vorschein kommt, wird dem Zahnarzt Nicholas "Oz" Oseransky (Matthew Perry) ganz blümerant. In einer amüsanten Montagesequenz, die durch das Geräusch von Schüssen interpunktiert wird, sehen wir Zeitungsschlagzeilen in mörderischem Tempo an uns vorüberziehen und sich vor unseren Augen summieren zu einer blutigen Bilanz in Blei - gesetzt und geschossen.

Nach dieser stilistischen Reminiszenz an die goldene Ära des Gangsterfilms, die dreißiger Jahre, darf der Zuschauer zurückkehren in die Zukunft: Der Zahnarzt steht da, wie erwacht aus einer tiefen Narkose, und der Film nimmt sich fortan die Zeit, abzuwarten, ob der Schmerz wiederkommt oder ob man unbeschwert lachen kann.

Bruce Willis, der in seinen Thrillern und Actionfilmen an der Aufgabe, uns vor dem Verderben (in Menschengestalt oder als Naturgewalt) zu retten, oder gar an der Altlast eines Traumas schwer zu tragen hat, wirkt in seinen Komödien stets wie befreit. So tief wie sonst nur bei Sean Connery sind die Falten in seine Wangen eingeschnitten, und auch ihr Verlauf markiert die gleiche Grenze: jene zwischen Gewalt und Humor.

Für den Film "Keine halben Sachen" wirkt sie wie eine Verteidigungslinie gegen die Klamotte. Die verschmitzte Brutalität von Willis, die Bedrohlichkeit, die unter jedem seiner Witze liegt und bis zum Ende des Films nicht weichen will, zwingen auch den Regisseur Lynn, der vor einigen Jahren Eddie Murphy nicht an der Leine halten konnte, zum Understatement. Wenn Lynn die Kamera gelegentlich zur Seite kippen lässt, so dass die Bilder in Schräglage geraten, rückt das schiefe Lächeln von Willis alles wieder gerade.

In diesem Film, der mit Detailaufnahmen morgendlicher Mundhygiene beginnt, zeigen die Figuren ständig Zähne - selbst die Toten. Oz muss es von Berufs wegen tun, die Sprechstundenhilfe (Amanda Peet) hat ein so blendend weißes Gebiss, dass man eine Sonnenbrille braucht, wenn man sie anschaut. Fängt die anfangs unnahbare Blondine Cynthia (Natasha Henstridge) an zu lächeln, dann strahlt sie über das ganze Gesicht und noch weit darüber hinaus. Auch die intrigante Ehefrau von Oz (Rosanna Arquette) lässt ab und zu erkennen, dass sie Haare auf den Zähnen hat.

Bruce Willis dagegen braucht nur leicht die Mundwinkel zu verziehen. Denn er ist der Haifisch unter lauter Goldfischen, und jeder weiß, dass er Zähne hat. Wenn sich Oz und Jimmy auf See Auge in Auge fixieren, dann möchten wir nicht glauben, dass er zubeißen wird. Doch ganz sicher sind wir nicht.

LARS-OLAV BEIER

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