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Zed ist Spezialist im Safeknacken. Er reist nach Paris, um seinen alten Jugendfreund Eric wiederzutreffen. Statt Sightseeing steht allerdings ein Bankraub auf dem Programm. In der Stadt der Liebe angekommen, lässt sich Zed erst einmal von einer Prostituierten verwöhnen. Zoe ist jung, hübsch und bald merken beise, daß sie sich nicht nur körperlich nahestehen. Eric verschleppt Zed ins Pariser Nachtleben. Dabei lernt er auch Erics Leute kennen, eine desolate, mit Drogen und Alkohol vollgepumpte Truppe, die beim kleinsten Hinderniss Amok läuft. Am nächsten Morgen stürmen sie die Bank. Unter den…mehr

Produktbeschreibung
Zed ist Spezialist im Safeknacken. Er reist nach Paris, um seinen alten Jugendfreund Eric wiederzutreffen. Statt Sightseeing steht allerdings ein Bankraub auf dem Programm. In der Stadt der Liebe angekommen, lässt sich Zed erst einmal von einer Prostituierten verwöhnen. Zoe ist jung, hübsch und bald merken beise, daß sie sich nicht nur körperlich nahestehen.
Eric verschleppt Zed ins Pariser Nachtleben. Dabei lernt er auch Erics Leute kennen, eine desolate, mit Drogen und Alkohol vollgepumpte Truppe, die beim kleinsten Hinderniss Amok läuft. Am nächsten Morgen stürmen sie die Bank. Unter den gefangen genommenen Geiseln befindet sich auch Zoe, die tagsüber in der Bank arbeitet. Als Eric anfängt durchzudrehen und es immer mehr Tote gibt, muß Zed sich entscheiden, auf wessen Seite er steht....

Bonusmaterial

Produziert vor Quentin Tarentino. DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2000

Frei zur Unfreiheit
Politiker auf der Berlinale (4): "Zoe" / Von Angela Marquardt

Ich gehe gerne ins Kino, aber leider viel zu selten. Immer gibt es andere Termine, die leider nicht im Kino stattfinden. Maren-Kea Freeses Filmdebüt "Zoe", das im Forum des jungen Films während der Berlinale uraufgeführt wurde, macht mich allerdings ein wenig ratlos. Es ist schwer zu sagen, was uns die Regisseurin mit diesem Porträt einer 26-Jährigen, die rastlos und ohne feste Bleibe durch Berlin zieht, sagen will. Will sie provozieren? Will sie sozialkritisch sein? Oder hat sie einfach einen Milieufilm gedreht, der die Wertung dem Zuschauer überlässt? Natürlich muss man der Regisseurin zugute halten, dass dies ihr erster Film ist. Debüts scheitern ja häufig an dem Versuch, etwas ganz Extravagantes zu machen. In der Umsetzung bleiben von den großen Ideen dann häufig nur noch Platitüden. Vielleicht konnte ich deshalb zu Beginn gar nichts mit dieser Zoe anfangen.

Sie lebt in einem Umfeld, das mir durchaus bekannt ist. Ich habe nach der Wende in Greifswald in einem besetzten Haus gelebt, auch ich war wie Zoe ständig unterwegs und immer auf der Suche. Aber so trostlos, wie Maren-Kea Freese es darstellt, ist das Leben in diesem Milieu nicht. Rebellion kann ja auch ein Lebensgefühl sein, sie hat ihre eigene Lustigkeit. Zoe ist eine junge Frau, die gegen alle Konventionen verstößt, aber sie ist kein bisschen stolz darauf. Vielmehr hat es den Anschein, als habe ihre Revolte gegen ihr kleinbürgerliches Elternhaus oder gegen was auch immer sich schon lange gegen sie gekehrt. Sie gehört nirgendwo mehr hin und muss jeden Abend bei einem anderen Kerl vor der Tür warten und hoffen, dass der sie für eine Nacht bei sich aufnimmt. So etwas kommt vor in der Großstadt, das weiß ich auch. Aber ein Spielfilm, der sich nicht entscheiden kann, ob er Bewunderung oder Mitleid vom Zuschauer verlangt, ist wohl nicht das allerbeste Forum, sich dieser Welt zu nähern. "Zoe" spielt in der Grauzone zwischen Subculture und totalem Absturz, handelt von Menschen, deren Suche nach alternativen Lebensformen eine gefährliche Eigendynamik entwickelt hat. Zoe will gleichzeitig frei und geborgen sein. Als Ted, der Mann, den sie die ganze Zeit für sich alleine haben will, ihr dann endlich eine Liebeserklärung macht, sucht sie das Weite. Zoes Freiheitsdrang macht sie unfrei. Sie ist nicht mehr die handelnde Person, sondern wird von den Ereignissen getrieben. Insofern verkörpert sie sicherlich die Orientierungslosigkeit unserer Zeit. Diese Orientierungslosigkeit ist meiner Meinung nach ein schwerwiegendes Problem. Alle Gesellschaften, die sich im Umbruch befinden, haben damit zu kämpfen. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die darin "eine Tugend" sehen. Die Regisseurin offensichtlich aber schon. Unterschwellig versucht sie, Zoes Welt als durchaus lebenswerte und interessante Gegenwelt aufzubauen. Natürlich geht die Hauptdarstellerin regelmäßig in einen hippen Club, jobbt sie ab und an als DJ, nimmt sie Drogen und träumt von wildem Sex. Das sind die Klischees, die man so im Allgemeinen von aktueller Jugend- oder Clubkultur hat. Und anstatt diese Klischees einmal zu hinterfragen, zeigt Maren-Kea Freese in der totalen Verwahrlosung dieser Leute ihr genauso klischeehaftes Gegenstück: Bruchbuden, in denen das dreckige Geschirr verschimmelt, die Matratzen auf dem Boden liegen und die Betten nie bezogen werden. Nachdem ich, wie gesagt, einmal eine ähnliche Zeit wie Zoe erlebt habe, nehme ich solche Vorurteile persönlich. Das einzige, was mich an diesem Film wirklich berührt hat, waren die Nebendarsteller. Die Person der Rosi zum Beispiel, für kurze Zeit Zoes Begleiterin, war klar umrissen und gut ausgearbeitet. Sie kam rüber als eine Frau, die gar nicht so lebt, wie sie leben will. Die alternde Rosi spielt ihre Rollen, im Bett die Schlampe, bei Vatern die Mutti und im Beruf die rührende Krankenschwester. Das ist eine Aussage, mit der ich etwas anfangen kann. Wir spielen alle unsere Rollen, je nachdem in welchem Kontext wir uns bewegen, und darüber vergessen wir manchmal, wer wir sind oder wer wir sein wollen.

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