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Franz Kafkas Romanfragment "Der Verschollene" wird in der filmischen Adaption von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub zu einer Allegorie über eine kapitalistische Gesellschaft, die in keiner spezifischen Zeit und in einem fiktiven Amerika spielt. Die Doppel-DVD enthält neben einer von den Filmemachern autorisierten Abtastung ihres Films zwei seltene Dokumentationen über die Dreharbeiten, das originale Drehbuch in verschiedenen Versionen, Rushes von den ersten Einstellungen des Films und bisher unveröffentlichte Arbeitsfotos.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
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  • Anzahl: 2 DVDs
Produktbeschreibung
Franz Kafkas Romanfragment "Der Verschollene" wird in der filmischen Adaption von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub zu einer Allegorie über eine kapitalistische Gesellschaft, die in keiner spezifischen Zeit und in einem fiktiven Amerika spielt. Die Doppel-DVD enthält neben einer von den Filmemachern autorisierten Abtastung ihres Films zwei seltene Dokumentationen über die Dreharbeiten, das originale Drehbuch in verschiedenen Versionen, Rushes von den ersten Einstellungen des Films und bisher unveröffentlichte Arbeitsfotos.

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Autorenporträt
Mario Adorf, geboren 1930 in Zürich, Kindheit und Jugend in Mayen in der Eifel, studierte Philologie und Theaterwissenschaften. 1953 - 55 Otto-Falckenberg-Schule in München, bis 1962 an den Münchner Kammerspielen. Theater- und Filmschauspieler. Seitdem ca. 100 Filme im In- und Ausland und Arbeit am Theater.
2006 wurde der Schauspieler und Schriftsteller mit dem "Bambi" geehrt. Deutschlands wichtigster Medienpreis ehrte den renommierten Schauspieler als Multitalent, dem die Verbindung zwischen Hochkultur, Handwerk und Popularität gelingt. Neben seinen Rollen engagiert er sich für die Kultur und den schauspielerischen Nachwuchs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.04.2008

Guerrillas
Straub/Huillets Kafka-Film "Klassenverhältnisse"

Straub/Huillet: "Klassenverhältnisse".

Edition Filmmuseum. 2 DVDs. Booklet, Arbeitsfotos sowie drei Dokus über die Straubs.

Wie viel sich in den letzten zwanzig Jahren geändert hat in der Kinolandschaft, das sieht man an dieser DVD-Edition sofort. Es gibt fast so viel zu lesen wie zu sehen, weil unter anderem auch Wolfram Schüttes 1984 erschienener Materialienband zu den Extras gehört. Dass zu einem Film von Jean-Marie Straub und (seiner 2006 verstorbenen Frau) Danièle Huillet ein Buch erschien, ist auch ein Indiz für ein öffentliches Interesse, für einen allerdings auch schon damals nicht gerade breiten Diskurs. Heute weiß man nur, dass Leute, die "Klassenverhältnisse" erworben haben, auch Syberbergs Karl-May-Film und "Wo bitte geht's zu Gott?, fragte das kleine Ferkel" gekauft haben. Was immer einem das sagen will - die Welt der Straubs ist einem so fern geworden, dass sie schon wieder interessant ist. Wer sähe schon in Kafkas Romanfragment "Der Verschollene", von Max Brod zu "Amerika" umbenannt, einen Film? Straub/Huillet haben es auch nicht verfilmt; es ist eher so, dass sie einen Text inszeniert haben. Der Titel sagt, worum es geht: um den Kapitalismus, wozu er die Menschen zwingt, wobei man sich das nun nicht vorstellen darf wie ein extrem linksdrehendes Fernsehspiel.

Harun Farocki, der im Film den Delamarche spielt, hat eine Dokumentation gedreht, welche Straub/Huillet bei den Proben beobachtet und ihre Arbeitsweise zeigt: den Umgang mit dem Text und den Schauspielern, die Art, Sätze zu zerlegen und aus ihnen gewissermaßen Sprachbilder zu schaffen. Mit dem, was man sonst im Kino sieht, hat das nichts zu tun. Wie alle Straub-Filme ist auch dieser brachial, weil er das Kino als Illusionsmaschine bekämpft. Er greift vom Rand her an; das ist eine Guerrillataktik, die nicht mehr von dem Glauben lebt, das herrschende Regime mit Zähigkeit aus den Angeln heben zu können. Sie ist ein Stachel im Fleisch. Das ist nicht immer leicht auszuhalten für Zuschauer - das soll es auch gar nicht. Und man hat am meisten davon, wenn man die üblichen Antireflexe mal Antireflexe sein lässt und, wie Wolfram Schütte geschrieben hat, die Straubs als "Außerirdische" betrachtet.

PETER KÖRTE

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