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Technische Angaben: Bildformat: 4:3 Sprachen / Tonformate: Deutsch, Italienisch(Mono) Untertitel: Deutsch Ländercode: 2 Extras: Filmdokumentation über Nino Rota, Trailer, Ungek. Fassung (103 Min.), Autodeskription f. Blinde
Für ein paar Tausend Lire kauft der rauhe Kraftkünstler Zampano das Mädchen Gelsomina ihrer Mutter ab, damit er für seine Wandervorstellungen eine Assistentin hat. Gelsomina ist ebenso jung wie gutmütig und versucht vergeblich, mit Zampano, der sie als sein Eigentum betrachtet, ins Gespräch zu kommen. In einem Zirkus lernt sie den Seiltänzer Matto kennen, mit dem sie…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 4:3
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Italienisch(Mono)
Untertitel: Deutsch
Ländercode: 2
Extras: Filmdokumentation über Nino Rota, Trailer, Ungek. Fassung (103 Min.), Autodeskription f. Blinde
Für ein paar Tausend Lire kauft der rauhe Kraftkünstler Zampano das Mädchen Gelsomina ihrer Mutter ab, damit er für seine Wandervorstellungen eine Assistentin hat. Gelsomina ist ebenso jung wie gutmütig und versucht vergeblich, mit Zampano, der sie als sein Eigentum betrachtet, ins Gespräch zu kommen. In einem Zirkus lernt sie den Seiltänzer Matto kennen, mit dem sie sich anfreundet. Kurz darauf gerät Matto in einen Streit mit Zampano und wird von diesem erschlagen. Da Gelsomina Mattos Tod seelisch nicht verkraften kann, läßt Zampano sie allein am Straßenrand zurück. Als er Jahre später zufällig von ihrem Tod erfährt, überwältigt ihn ein Gefühl der Einsamkeit und der Trauer.

Bonusmaterial

Audiodescription für Blinde. Bewegtmenüs. Deutsche Untertitel aus rechtlichen Gründen nicht ausblendbar. Extra ist eine ungekürzte Fassung in italienisch mit deutschen Untertiteln. Diese Tonspur kann nur über das Titelmenü angesteuert werden. DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - gekürzte und ungekürzte Fassung
Autorenporträt
Federico Fellini, am 20. Januar 1920 in Rimini geboren, zunächst Journalist, Karikaturist und Drehbuchautor, ist nicht nur "einer der größten Filmemacher der Welt" (Time), sondern auch einer der wenigen Demiurgen der Filmgeschichte. In seinen Filmen, die immer nach eigenen Geschichten gedreht sind, schildert er seine Zeit und ihre Gesellschaft in einer 'comédie humaine' des 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.01.2000

Auf den Rettich gekommen
Ein ungleiches Paar: Anthony Quinn und Giulietta Masina in Fellinis "La Strada"

Die Salami ist nur noch eine Dreingabe. Anthony Quinn lehnt an einem Pfosten der ärmlichen Hütte, in der das Mädchen Gelsomina mit ihrer alten Mutter und zahlreichen Geschwistern wohnt, und blickt zu Boden. Er ist Zampano, der Gaukler, der mit seinem klapprigen, Leinwand-bespannten Dreirad bis ans Meer gefahren ist, um dem alten Klageweib auch noch die zweite Tochter abzukaufen und zu seiner Assistentin zu machen. Die erste, Rosa, ist bereits tot. Die zweite, Giulietta Masina, ist klein, kann nichts und kostet 10 000 Lire. Mit einer Salami, einem Stück Käse, einer Flasche Wein wird der Kauf besiegelt. Auf dem Dorfplatz führt Gelsomina vor der Abfahrt ein unbeholfenes Freudentänzchen auf: Eigentlich ist sie doch schon ein Clown. Unter dem verstrubbelten, steifen Blondhaar mit dem verschnittenen Pony strahlt das Größte an Giulietta Masina: ihr dunkles Augenpaar. Von jetzt an wird sie mit Zampano umherziehen, um ihn auf staubigen Plätzen an den Rändern kleiner öder Städte anzukündigen, den Mann mit den "stählernen Muskeln und eisernen Lungen", der jeden Abend vor den Augen zerlumpter Kinder und skeptischer Erwachsener die Glieder einer Stahlkette um seine Brust zersprengt.

Federico Fellinis "La Strada" ist die große, traurige Geschichte eines ungleichen Paares, das nur die Landstraße zusammenzwingt. Vor die schwarz-weiße Tristesse italienischer Fünfziger-Jahre-Szenerien stellt Fellini zwei Protagonisten, wie sie allein physisch nicht gegensätzlicher sein könnten - zart, zerzaust und noch in Trauer leuchtend die eine, groß, ungewaschen und grobschlächtig der andere. Zampano ist schweigsam, brutal und versoffen. Er nimmt sich, was er braucht, ob Essen, Schlaf oder Frauen. So einer kann nicht dulden, dass eine wie Gelsomina ihm wegläuft. Oder gar, dass ein Leichtherz wie der Luftartist Matto ihm auf der Nase herumtanzt.

"Matto", italienisch "der Narr", bildet die dritte Seite des Dreiecks in einer Geometrie der Gefühle, die nicht aufgehen kann. Mattos Worte "Was für eine komische Schnute . . . Bist du sicher, dass du eine Frau bist? Du siehst nämlich aus wie ein Rettich!" sind mit paradoxer Zärtlichkeit gesprochen. "Brauchen", antwortet ihm der weibliche Kobold darauf traurig, "brauchen tut mich eh kein Mensch."

Als Matto, Zampano und Gelsomina sich noch einmal unterwegs begegnen, reizt der drollige Seiltänzer den Kraftmenschen so sehr, dass Zampano ihn erschlägt. Bald darauf ist Gelsomina wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen. Ihre Schwermut geht in wahnhaftes Dämmern über, sie kann Mattos Tod nicht vergessen: "Es geht ihm schlecht, er stirbt, Zampano . . .", murmelt sie wieder und wieder. Schließlich lässt Zampano sie am Straßenrand zurück. Jahre später erfährt er von ihrem Tod.

Er habe immer nur Filme gemacht "über den Zusammenbruch der Männlichkeitsmythen", sagte Federico Fellini einmal. "La Strada" kehrt mit den letzten Bildern zum Meer zurück. Bebend liegt Zampanos mächtiger Körper am Strand, das Gesicht im nassen Sand.

WIEBKE HÜSTER.

Heute Abend, 19 Uhr, Camera im Tacheles, Oranienburger Straße 53-56, Mitte.

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