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Jetzt ist die Erde vollständig in der Hand von Zombies. Nur eine letzte menschliche Gesellschaft hat sich in einer befestigten Stadt verschanzt. Geschützt durch einen dicken Wall, fristen sie ihr Leben in Wolkenkratzern, hoch über dem trostlosen Treiben. Doch vor den Stadtmauern formiert sich eine Armee von Untoten, die nur nach einem giert: Menschenfleisch. Um sich vor dem drohenden Untergang zu schützen, wird eine Truppe von Söldnern angeheuert, die die letzte Schlacht gegen die Übermacht schlagen soll.
Bonusmaterial
- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes
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Produktbeschreibung
Jetzt ist die Erde vollständig in der Hand von Zombies. Nur eine letzte menschliche Gesellschaft hat sich in einer befestigten Stadt verschanzt. Geschützt durch einen dicken Wall, fristen sie ihr Leben in Wolkenkratzern, hoch über dem trostlosen Treiben. Doch vor den Stadtmauern formiert sich eine Armee von Untoten, die nur nach einem giert: Menschenfleisch. Um sich vor dem drohenden Untergang zu schützen, wird eine Truppe von Söldnern angeheuert, die die letzte Schlacht gegen die Übermacht schlagen soll.

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Ein Tag mit den lebenden Toten - Die Toten zum Leben erwecken - Shaun trifft George - Geschnittene Szenen - Storyboards - Schrei-Tests: Das Zombie-Casting - Das Blutbad - Zombie-Effekte: vom „Green-Screen“ zur fertigen Szene - Audio-Kommentar
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2005

Was sich da alles selbst verzehrt
Plündern, schießen, fressen, schwimmen: George A. Romeros "Land of the Dead" ist der Film der Stunde

Die unfeinen Unterschiede regeln in der Drastik das Wichtige: Ein "Zombiefilm" ist nicht dasselbe wie ein "Film mit Zombies", weil ja auch ein Kriegsfilm ("Steiner - Das eiserne Kreuz") nicht dasselbe ist wie ein Liebes- oder Abenteuerfilm mit Krieg ("Wem die Stunde schlägt"). Bei den Zombies verhält sich das so: Je planvoller, tückischer und flexibler sie unsereinen in so einem Film bedrängen und verspeisen, desto weniger ist dieser ein Zombiefilm. Der echte Zombiefilmzombie ist träge, stöhnt ein bißchen, grunzt, verdreht die Augen, sofern er welche hat - eine geistlose Freßmaschine, die eigentlich nicht sehr gefährlich aussieht, ein Toter eben, weshalb das Gruseln, das da erzeugt wird, ein schleichendes, schleppendes, kriechendes ist - die Dinger sind so ... furchtbar ... viele ..., daß sie uns am Ende eben doch erwischen. Sobald Zombies sich zu Trupps organisieren, Strategie und Taktik zur Anwendung bringen, von irgendeinem greifbaren oder metaphysischen Widersacher der Lebenden gesteuert werden oder im großen Maßstab Werkzeuge benutzen, sobald, mit anderen Worten, das, was sie tun, auch nur irgendeinen Sinn hat, liegt ein "Film mit Zombies" vor. Lucio Fulcis "Ein Zombie hing am Glockenseil" von 1980 ist also ein Zombiefilm, Michele Soavis "Dellamorte Dellamore" von 1994 dagegen ein Ingmar-Bergman-Film mit Zombies.

George A. Romero weiß das, wie er überhaupt fast alles über den modernen Zombiefilm weiß. Das meiste davon hat er nämlich selbst erfunden. Von ihm stammen sowohl das erste ("Night of the Living Dead" von 1968) wie das bis heute beste ("Dawn of the Dead" von 1978) Werk der Gattung; damit eine Trilogie draus wird, hat er 1985 noch einen dritten Teil nachgeschoben ("Day of the Dead"), der aber schon deutlich die Verschiebung seiner Interessen fort vom reinen zum angewandten Untotenspektakel, vom Zombiefilm zum Film mit Zombies markiert - die Grenzscheide ist der Moment im, wie üblich blutigen und matschigen, Finale des Films, als der von Militärs und Wissenschaftlern gefangengehaltene Versuchszombie einen seiner Peiniger erschießt.

Zwanzig Jahre danach weitet sich das Zombie-OEuvre Romeros nun mit "Land of the Dead" ins Tetralogische, und die Enttäuschten erheben ihre Stimmen - selten haben in den zuständigen Medien mehr abgebrühte Altkenner den Daumen nach unten gedreht. Aber ums Urteil von Altkennern schert sich die Filmgeschichte zum Glück selten. "Land of the Dead" ist ein Actionfilm, der davon handelt, daß die Ghoule, hier abwechselnd "Walker" und "Stinker" genannt, bis auf wenige mit Stacheldraht, Wassergräben, Stromzaun und waffenstarrenden Wehranlagen umgrenzte Enklaven die ganze Welt in ihrer Gewalt haben und jetzt einen Evolutionssprung erleben.

Der untote schwarze Ex-Tankwart Big Daddy (ein hinreißend verbiesterter Eugene Clark, der durch bloßes Knurren und Heulen mehr Niedertracht mitteilt als drei Dutzend Charakterdarsteller mit britischem Akzent) ist der erste Zombie, der einen Angriff seiner Sorte auf die, wie gehabt, fein säuberlich in Arm (auf der Straße, hinterm Zaun) und Reich (im kronleuchterhell glitzernden Wolkenkratzer) geschiedene Restmenschheit anführen kann. Ihm entgegen stehen der mit edlem Kinn und freier Stirn problemlos als Heldentenor erkennbare Riley (Simon Baker), dessen geistig zurückgebliebener, aber grundanständiger und mit Scharfschützen-Falkenauge gesegneter Kamerad Charlie (Robert Joy) und die Ex-Prostituierte Slack, mit erstklassig verschmollter Ruppigkeit gegeben von der begnadeten Asia Argento, die ihr Gelübde, Horrorfilme grundsätzlich nur unter der Regie ihres Vaters zu drehen, für "Land of the Dead" schon deshalb nicht gebrochen hat, weil das eben kein Horrorfilm, sondern ein Schieß- und Fluchtbudenzauber ist.

Zwar beginnt der Film erzklassizistisch auf Lotte Eisners "dämonischer Leinwand" in Schwarz, Weiß, Grünlich und Fahlblau, und weil er es nicht lassen kann, läßt Romero ab und zu auch seine Horror-Gelenke knacken und serviert neue Bildeinfälle, um die jüngere Gruselfilmer ihn mit Recht beneiden werden - Kopfschuß von unten; langsam aus dem Wasser auftauchender Zombie als Sheen-Hommage ("Apocalypse Now"); Waldrandgrauen im Gegenlicht. Insgesamt aber geht es weniger um Angst und Schrecken als um schnurrige Zeitkritik im Blutkleid: Der Klassenkampf zwischen den Besitzenden (repräsentiert von Dennis Hopper) und dem Lumpen- und Söldnerproletariat (verkörpert von John Leguziamo), der Streit um Ressourcen, die Sicherheitslage in der Stadt. Spätestens als Big Daddy seine Menschenfresserarmee vom Wasser aus die Stadt einnehmen heißt, sieht das alles nicht mehr aus wie ein unwirklicher Albtraum, sondern wie das nur allzu wirkliche New Orleans aus den Nachrichten.

Daß in manchen Gesellschaften die Natur- und die gesellschaftliche Katastrophe bruchlos ineinander übergehen und der Plünderer der kleine ökologische Nischenbruder des großen Wirbelsturms ist, kommt daher, daß in diesen Gesellschaften vorher lange genug so getan wurde, als wäre Gesellschaft selbst etwas Natürliches, das vor allem als freier Markt, kämpferischer Pluralismus, Kräftespiel partikularer Interessen und so fort möglichst wenig planenden menschlichen Eingriff gebrauchen kann. Wohin so etwas führt, haben Horrorfilmregisseure und Sozialisten immer gewußt; am Ende heißt "schnelle und unbürokratische Hilfe" im Klartext einfach "Kriegsrecht".

Mit solchen Sachen beschäftigt sich heute also auch George A. Romero, und warum nicht? "Land of the Dead", im Vergleich zu den dort schon prangenden Schmuckstücken ein etwas kleinerer Rubin, hat in seiner Krone gefehlt: Das Feuer ist das alte, der Schliff gekonnt, als Zombiefilm solides oberes Mittelmaß, als misanthropischer Actionfilm mit Zombies ganz vorzüglich.

DIETMAR DATH

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