Laurel & Hardy in ihrem allerbesten Spielfilm.
Stan & Ollie schwören vor ihren Clubfreunden, am Jahrestreffen der Wüstensöhne in Chicago teilzunehmen. Mrs. Hardy aber möchte, daß Ollie sie auf einer Reise in die Berge begleitet. Ollie täuscht daher einen Nervenzusammenbruch vor und läßt sich eine Schiffsreise nach Honolulu verordnen. Mrs. Hardy leidet unter Seekrankheit, und daher soll Stan seinen Freund begleiten.
Aber statt auf Kreuzfahrt begeben sich die Jungs zum Clubtreffen. Sie amüsieren sich prächtig und winken fröhlich in die Wochenschau-Kameras. Sie ahnen nicht, daß das Schiff, mit dem sie angeblich unterwegs sind, gesunken ist...
Die Grundidee zu ihrem wohl berühmtesten Spielfilm präsentierten Laurel und Hardy bereits 1927 in dem großartigen Stummfilm We Faw Down (Regie: Leo McCarey), der als Extra auf dieser DVD enthalten ist.
Stan & Ollie schwören vor ihren Clubfreunden, am Jahrestreffen der Wüstensöhne in Chicago teilzunehmen. Mrs. Hardy aber möchte, daß Ollie sie auf einer Reise in die Berge begleitet. Ollie täuscht daher einen Nervenzusammenbruch vor und läßt sich eine Schiffsreise nach Honolulu verordnen. Mrs. Hardy leidet unter Seekrankheit, und daher soll Stan seinen Freund begleiten.
Aber statt auf Kreuzfahrt begeben sich die Jungs zum Clubtreffen. Sie amüsieren sich prächtig und winken fröhlich in die Wochenschau-Kameras. Sie ahnen nicht, daß das Schiff, mit dem sie angeblich unterwegs sind, gesunken ist...
Die Grundidee zu ihrem wohl berühmtesten Spielfilm präsentierten Laurel und Hardy bereits 1927 in dem großartigen Stummfilm We Faw Down (Regie: Leo McCarey), der als Extra auf dieser DVD enthalten ist.
Bonusmaterial
Fotogalerie-Kurzfilm "We faw down". DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Filminfos - Starinfos - Fotogalerie - Kurzfilm: We faw down - DVD-CreditsFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2001Manches, was neu ins Kino kommt, sieht älter aus als notwendig
Erkennen Sie die Sprachmelodie dieser Danksagung? "Für die minutiöse Sorgfalt, mit welcher du deine definitiv formulierten Imaginationen exekutierst und uns exstirpiert hast aus diesem desasterhaften Dilemma." Nein, es ist nicht Verona Feldbusch. Es handelt sich vielmehr um Stan Laurel, der einen Geistesblitz seines Freundes Oliver Hardy derart würdigt. Oder noch genauer gesprochen: Es handelt sich um Walter Bluhm, der dem amerikanischen Filmstar seit 1936 seine Stimme lieh, und um Werner Schwier, der in den sechziger Jahren die deutsche Dialogregie für die längeren Laurel-und-Hardy-Filme besorgte. Anzuhören ist die Passage in "Die Wüstensöhne" (im Original "Sons of the Desert"), jenem fabelhaften, 1933 entstandenen Spielfilm des amerikanischen Komikerduos, das auf unserer Abbildung zusammen mit Charley Chase zu sehen ist.
Haben wir eine Bemerkung wie die eingangs zitierte von Mr. Laurel später noch einmal gehört? Nein. Und könnte man sich vorstellen, daß das englische Original ("For the meticulous care with which you have executed your finally formulated machinations in extricating us from this devastating dilemma") von einem zweiten Übersetzer genauso ins Deutsche gebracht werden würde? Abermals nein. Wie aber kommt dann dieser Satz aus der 1965 durchgeführten Synchronisation in die angeblich "restaurierte neue deutsche Fassung" von "Sons of the Desert", die der Verleih MFA in Zusammenarbeit mit KirchMedia nun in die Kinos gebracht hat?
Die Antwort ist einfach: Die Fassung ist zwar restauriert, aber durchaus nicht neu - und das ist angesichts des Könnens von Schwier, Bluhm und Arno Paulsen, der Mr. Hardy in "Die Wüstensöhne" seine Stimme leiht, auch gut so. Aber was für "Die Wüstensöhne" stimmt, muß nicht für den Rest des Quartetts gelten. Nehmen wir "Wissen ist Macht" ("A Chump at Oxford"), jenen 1939 gedrehten Kurzfilm, der nur für den europäischen Markt durch eine der eigentlichen Handlung vorgeschaltete Ergänzung auf eine Stunde Spielzeit gebracht wurde. Hier ist weder die Qualität der 1968 besorgten Synchronisation (der verstorbene Paulsen mußte durch Gerd Duwner ersetzt werden) noch die angeblich restaurierte Kopie befriedigend. Es gibt Szenenanschlüsse, bei denen erkennbar einige Sekunden fehlen, die Bildschärfe schwankt, und die Kontraste sind schlecht. Das ist bei alten Filmen bisweilen nicht zu vermeiden, doch wenn man zum Vergleich die DVD mit demselben Films heranzieht (inklusive eines eigenlobgetränkten Vorspanns, der Kirchs Restaurierung preist), so sind dort fast alle technischen Mängel behoben.
Was also ist da ins Kino gekommen, was wurde überhaupt restauriert? Und warum muß man immer noch die in den dreißiger Jahren deutsch-selbstgefällig geprägte Bezeichnung "Dick und Doof" für Laurel und Hardy erdulden? Was überdies dazu führt, daß die originalen Art-déco-Vorspänne der Filme durch einen billig und albern produzierten deutschen Ersatz verdrängt werden, in dem zwei Melonen wie Zauberhüte die Namen "Dick" und "Doof" enthüllen. Damit man auch nur ja weiß: Haha, das wird komisch! Der Umgang mit Filmgeschichte in deutschen Kinos ist ohnehin beklagenswert, aber wenn die Verleihe dann noch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen alte Versäumnisse munter fortführen, weiß man, wie in diesen Kreisen gedacht wird: Ernst ist das Leben, heiter die Kunst, dick und doof das Publikum - besonders im Kintopp.
apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Erkennen Sie die Sprachmelodie dieser Danksagung? "Für die minutiöse Sorgfalt, mit welcher du deine definitiv formulierten Imaginationen exekutierst und uns exstirpiert hast aus diesem desasterhaften Dilemma." Nein, es ist nicht Verona Feldbusch. Es handelt sich vielmehr um Stan Laurel, der einen Geistesblitz seines Freundes Oliver Hardy derart würdigt. Oder noch genauer gesprochen: Es handelt sich um Walter Bluhm, der dem amerikanischen Filmstar seit 1936 seine Stimme lieh, und um Werner Schwier, der in den sechziger Jahren die deutsche Dialogregie für die längeren Laurel-und-Hardy-Filme besorgte. Anzuhören ist die Passage in "Die Wüstensöhne" (im Original "Sons of the Desert"), jenem fabelhaften, 1933 entstandenen Spielfilm des amerikanischen Komikerduos, das auf unserer Abbildung zusammen mit Charley Chase zu sehen ist.
Haben wir eine Bemerkung wie die eingangs zitierte von Mr. Laurel später noch einmal gehört? Nein. Und könnte man sich vorstellen, daß das englische Original ("For the meticulous care with which you have executed your finally formulated machinations in extricating us from this devastating dilemma") von einem zweiten Übersetzer genauso ins Deutsche gebracht werden würde? Abermals nein. Wie aber kommt dann dieser Satz aus der 1965 durchgeführten Synchronisation in die angeblich "restaurierte neue deutsche Fassung" von "Sons of the Desert", die der Verleih MFA in Zusammenarbeit mit KirchMedia nun in die Kinos gebracht hat?
Die Antwort ist einfach: Die Fassung ist zwar restauriert, aber durchaus nicht neu - und das ist angesichts des Könnens von Schwier, Bluhm und Arno Paulsen, der Mr. Hardy in "Die Wüstensöhne" seine Stimme leiht, auch gut so. Aber was für "Die Wüstensöhne" stimmt, muß nicht für den Rest des Quartetts gelten. Nehmen wir "Wissen ist Macht" ("A Chump at Oxford"), jenen 1939 gedrehten Kurzfilm, der nur für den europäischen Markt durch eine der eigentlichen Handlung vorgeschaltete Ergänzung auf eine Stunde Spielzeit gebracht wurde. Hier ist weder die Qualität der 1968 besorgten Synchronisation (der verstorbene Paulsen mußte durch Gerd Duwner ersetzt werden) noch die angeblich restaurierte Kopie befriedigend. Es gibt Szenenanschlüsse, bei denen erkennbar einige Sekunden fehlen, die Bildschärfe schwankt, und die Kontraste sind schlecht. Das ist bei alten Filmen bisweilen nicht zu vermeiden, doch wenn man zum Vergleich die DVD mit demselben Films heranzieht (inklusive eines eigenlobgetränkten Vorspanns, der Kirchs Restaurierung preist), so sind dort fast alle technischen Mängel behoben.
Was also ist da ins Kino gekommen, was wurde überhaupt restauriert? Und warum muß man immer noch die in den dreißiger Jahren deutsch-selbstgefällig geprägte Bezeichnung "Dick und Doof" für Laurel und Hardy erdulden? Was überdies dazu führt, daß die originalen Art-déco-Vorspänne der Filme durch einen billig und albern produzierten deutschen Ersatz verdrängt werden, in dem zwei Melonen wie Zauberhüte die Namen "Dick" und "Doof" enthüllen. Damit man auch nur ja weiß: Haha, das wird komisch! Der Umgang mit Filmgeschichte in deutschen Kinos ist ohnehin beklagenswert, aber wenn die Verleihe dann noch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen alte Versäumnisse munter fortführen, weiß man, wie in diesen Kreisen gedacht wird: Ernst ist das Leben, heiter die Kunst, dick und doof das Publikum - besonders im Kintopp.
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