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Er gehört zu den erfolgreichsten Theater- und Filmregisseuren Deutschland, war einer der "Männer der ersten Stunde" des Deutschen Fernsehens. "Graf Yoster gibt sich die Ehre" , "Max der Taschendieb" und ungezählte weitere Klassiker hat er inszeniert: Imo Moszkowicz. Das er ein Überlebender des Holocaust ist, wissen damals die wenigsten. 1925 als Sohn einer armen jüdischen Familie in Ahlen/Westfalen geboren, hat er als einziger seiner Familie Verfolgungen, Vertreibung und Vernichtung überlebt. Er gehört zu den wenigen, die das KZ Auschwitz und den berüchtigten "Todesmarsch" überstanden. Trotz…mehr

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Produktbeschreibung
Er gehört zu den erfolgreichsten Theater- und Filmregisseuren Deutschland, war einer der "Männer der ersten Stunde" des Deutschen Fernsehens. "Graf Yoster gibt sich die Ehre" , "Max der Taschendieb" und ungezählte weitere Klassiker hat er inszeniert: Imo Moszkowicz. Das er ein Überlebender des Holocaust ist, wissen damals die wenigsten. 1925 als Sohn einer armen jüdischen Familie in Ahlen/Westfalen geboren, hat er als einziger seiner Familie Verfolgungen, Vertreibung und Vernichtung überlebt. Er gehört zu den wenigen, die das KZ Auschwitz und den berüchtigten "Todesmarsch" überstanden. Trotz schrecklichster Degradierungen im Terrorstaat der Nazis blieb Moszkowicz in Deutschland. In den 50er Jahren lernte er das Regiehandwerk bei Gustaf Gründgens und Fritz Kortner. Der Film schildert den außergewöhnlichen Lebensweg des Regisseurs, dessen Lebensmotto "Leben ohne Hass" lautet.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Kurzfilm ber die Verleihung der Ehrenbrgerschaft
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2011

Wie sie hassen
Schon 1995: "La Haine" von Mathieu Kassovitz

Jeder Aufruhr ist anders, und doch: Wiederholt sich die Geschichte? "Ja, das tut sie immer", schrieb Mathieu Kassovitz, der Regisseur des Spielfilms "Hass - La Haine" im Jahr 2005 auf seiner Website, nachdem in Paris wieder einmal nächtelang die Banlieue gebrannt hatte. Da war sein Film, der in einem Sozialbau-Getto eines Vororts von Paris spielt und drei junge Männer dort einen Tag lang begleitet, schon zehn Jahre alt. Er hatte seinerzeit, 1995, in Cannes den Regiepreis gewonnen. Ein Blick in die Runde heute scheint Kassovitz' trübe Aussage zu bestätigen.

"Hass" beruht auf einem wahren Fall: Ein arabischer Jugendlicher wird von der Polizei zusammengeschlagen und fällt ins Koma, während eine Gruppe aufgebrachter Jugendlicher nahezu ein ganzes Viertel zertrümmert. Bei den Auseinandersetzungen verliert ein Polizist seine Dienstwaffe. Der Film setzt am nächsten Morgen ein. Über dem Vorort liegt die bedrohliche Stimmung kurz bevorstehender weiterer Gewaltausbrüche auf beiden Seiten. Kassovitz konzentriert sich auf drei Figuren: Vinz (dem Vincent Cassell die Ausstrahlung eines Pariser "Taxi Driver" gibt) ist Jude, Said (Said Tagmaoui) ist Araber, Hubert (Hubert Kounde) ein schwarzer Boxer, dessen Boxhalle bei den Unruhen genauso zu Bruch geschlagen wurde wie die Schule seiner kleinen Schwester. Am Ende wird einer von ihnen die Waffe benutzen, die der Polizist verloren hat.

Kassovitz zeigt, er interpretiert nicht, er antwortet nicht. Er ordnet das Material, wechselt zwischen starren Einstellungen und hüpfender Handkamera. Er zeigt: Dies ist ein Film mit Schauspielern, aber er zeigt auch, dass die Wirklichkeit nicht weit entfernt ist. Die digitale Zeitanzeige, die immer wieder eingeblendet wird, strukturiert das Geschehen. Sie macht die große Langeweile der drei deutlich, wenn zwischen 14.12 Uhr und 17.02 Uhr offenbar kaum etwas geschehen ist. Und sie dynamisiert, wenn die Abstände zwischen den Anzeigen immer kleiner werden und der Zeitpunkt, in dem die lungernde Gewalt explodieren wird, näherrückt. "Ein Mann fällt aus dem Fenster", das ist das Motto des Films, "und bei jedem Stockwerk, das er passiert, denkt er sich: Ist ja noch mal gutgegangen." Es ist die Gesellschaft, die hier fällt. Am nächsten Morgen um 6.01 Uhr schlägt sie auf.

lue.

Mathieu Kassovitz: "Hass - La Haine"

Kinowelt. 98 Min., Extras: Dokus, Audiokommentar, Making Of, Trailer.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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