In seinem neuen Film erzählt Yann Arthus-Bertrand die Geschichte der Menschheit und appelliert gleichzeitig an unsere Zukunft. Seine Botschaft untermalt er mit unglaublichen Luftbildsequenzen aus aller Welt, von afrikanischen Savannen, über Wüsten und Meere und natürlich dokumentiert er die
Lebensbedingungen der Menschen unterschiedlichster Kulturen aus der Luft. Alles verwebt er zu einer…mehrIn seinem neuen Film erzählt Yann Arthus-Bertrand die Geschichte der Menschheit und appelliert gleichzeitig an unsere Zukunft. Seine Botschaft untermalt er mit unglaublichen Luftbildsequenzen aus aller Welt, von afrikanischen Savannen, über Wüsten und Meere und natürlich dokumentiert er die Lebensbedingungen der Menschen unterschiedlichster Kulturen aus der Luft. Alles verwebt er zu einer gemeinsamen Geschichte, wobei er sogar seine eigene Biografie mit einbaut. Er lebte einige Jahre als junger Familienvater in Kenia, zu einer Zeit, als die Naturräume dort noch unverwundbar schienen. Alles hat sich seitdem verändert. Der Mensch hat seine Umwelt mittlerweile so schwer geschädigt, dass es selbst Auswirkungen in Regionen hat, in denen er nicht siedelt. Und die besiedelten Regionen werden zunehmend unbewohnbar.
Yann Arthus-Bertrand zeigt beide Seiten, die unzerstörte Natur und den Raubbau in ähnlich schönen Bildern, so dass selbst qualmende Fabrikschlote, tote Vögel und riesige Bergbauminen eine Ästhetik bekommen, die der drängenden Botschaft etwas im Weg steht. Wäre der Film ohne Ton, man würde die ganze Zeit nur über die Schönheit der Welt im Großen wie im Kleinen staunen. Der Kommentartext von Arthus-Bertrand stört das Wohlbefinden allerdings aus zweierlei Gründen: Zum einen ist seine Sorge völlig berechtigt, denn wir vernichten gerade unsere Lebensgrundlage und wenn die Menschheit darüber nicht ausstirbt, wird es zumindest lange Zeit keine Hochkulturen mehr geben können. Zum anderen ist Yann Arthus-Bertrand zwar ein begnadeter Kameramann, aber er ist kein begnadeter Autor. Er redet fast ununterbrochen und die meisten Sätze sind leider eher schlicht, oft wissenschaftlich nicht auf dem neuesten Stand (teilweise inhaltlich sogar falsch) und wiederholen sich in ähnlichen Formulierungen alle paar Minuten. Si tacuisses ... wenn du geschwiegen hättest, wäre die Botschaft definitiv stärker gewesen. Und obwohl Arthus-Bertrand so viel redet, erfährt der Zuschauer nur selten, wo genau die Bilder herkommen, die er gerade sieht. Es entsteht ein seltsames Missverhältnis aus viel Text und mangelhafter Information.
Trotzdem ein eindrucksvoller Film, denn die Bilder sprechen für sich, wenn man sie richtig lesen kann. Letztlich gibt es nur eine einzige Ursache für alle Probleme: Es sind mindestens 6 Milliarden Menschen zu viel auf der Welt.
(Diese Blu-ray wurde mir von Polyband kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)