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Das aktuelle Ballettensemble Monacos wurde 1985 gegründet,doch die Wurzeln der Kompanie können direkt bis zu Diaghilevs bahnbrechender Truppe zurückverfolgt werden. 1993 wurde der Choreograph Jean-Christophe Maillot künstlerischer Leiter des Balletts und hat seither konsequent an dessen Aufstieg zu einem provokanten, europäischen Ensemble mit einzigartiger Vision und herausragendem Stilempfinden gearbeitet. Eine Tradition hat Maillot dabei jedoch beibehalten: den erzählenden Stil, der auf Diaghilev zurückgeht. Die 50-köpfige ist Truppe heute ein außergewöhnliches, international tätiges…mehr

Produktbeschreibung
Das aktuelle Ballettensemble Monacos wurde 1985 gegründet,doch die Wurzeln der Kompanie können direkt bis zu Diaghilevs bahnbrechender Truppe zurückverfolgt werden. 1993 wurde der Choreograph Jean-Christophe Maillot künstlerischer Leiter des Balletts und hat seither konsequent an dessen Aufstieg zu einem provokanten, europäischen Ensemble mit einzigartiger Vision und herausragendem Stilempfinden gearbeitet.
Eine Tradition hat Maillot dabei jedoch beibehalten: den erzählenden Stil, der auf Diaghilev zurückgeht.
Die 50-köpfige ist Truppe heute ein außergewöhnliches, international tätiges Ensemble, das gerne neue Wege geht, offen für die Zukunft ist, dabei aber immer historische Traditionen respektiert.
Maillot verbindet nicht nur jede Bewegung auf der Bühne mit der Geschichte, er geht so weit, seine eigene Geschichte daraus zu machen und das auf eine Art, die Traditionalisten unter Umständen bedenklich finden werden.
Autorenporträt
Sergej Prokofjew, geboren 1891 in der Ukraine. Sergei Sergejewitsch Prokofjew schrieb bereits als Fünfjähriger erste Kompositionen. Mit zwölf Jahren trat er ins St. Petersburger Konservatorium ein und machte sich als Komponist und Pianist bald einen Namen. Sergei Sergejewitsch Prokofjew war zwei Mal verheiratet; seine zweite Ehefrau war Mira Mendelson. Am 5. März 1953 starb er in Moskau.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2000

Komiker unseres Vertrauens
Schwedischer Hüne im falschen Film: "Circus" von Rob Walker

Irgend jemand muß John Hannah erzählt haben, daß er furchtbar smart aussieht, wenn er die Augen ein wenig zukneift und dazu leicht abschätzig die Lippen schürzt. Immerhin, für eine Hauptrolle in Rob Walkers Film "Circus" hat es gereicht. Hannah ist Leo Garfield, ein vom Pech verfolgter Gauner, der den Ausstieg aus allen Geschäften plant, aber leider bis zum Hals in Schulden steckt. Leicht abgewandelt taugt sein Gesichtsausdruck auch zu dem Schlafzimmerblick, mit dem er seiner Frau Lily (James Bonds Nahkampfgegnerin Famke Janssen aus "Goldeneye") die gemeinsame Zukunft in Kuba ausmalt.

Wer das Paar in seinem überspannten Appartement beobachtet, kann den Eindruck gewinnen, daß dieser Mann neben dem blauen Ruderboot, das als Bett von der Decke herabhängt, der schmiedeeisernen Wendeltreppe und der von einem Kerzenmeer umstandenen Badewanne einfach ein weiterer Einrichtungsgegenstand ist. Ein passabler Charmeur mit Kurzhaarschnitt, der helle Leinenmäntel ebenso tragen kann wie die schwarze Lederjacke und mit der richtigen Sonnenbrille im Gesicht geradezu verwegen wirkt. Er scheint den gleichen Sonderseiten eines Lifestylemagazins für gewagtes Wohnen entsprungen zu sein wie das gesamte mit trendiger Seemannsromantik ausstaffierte Loft samt kirchenfenstergroßem Bullauge. Ein Mann, mit dem man auf Pferde wetten oder den man zum Pokern schicken kann, wenn die Gläubiger wieder einmal lästig werden. Ein Mann, den man in einem dunklen Kinosaal für Cary Grant halten kann.

Dort trifft Leo den Auftraggeber, von dem er sich seinen letzten großen Coup erhofft. Er soll die Frau des Fremden aus der Welt schaffen, so scheint es jedenfalls zunächst. Doch schon wenige Tage darauf weiß niemand mehr, welches Spiel eigentlich gespielt wird und wer dabei die Fäden in der Hand hält. Lily und Leo, sein dubioser Auftraggeber, Gangsterboß Bruno und seine Getreuen, ein gekränkter Expartner von Lily und Leos Gläubiger intrigieren fröhlich mit- und gegeneinander. Die Konstellationen werden immer absurder, das Karussell heimlicher und vorgetäuschter Allianzen gewinnt an Fahrt. Kurz, es geht zu "wie in einer griechischen Tragödie, nur ohne Zaziki".

Der deutsche Untertitel des Films lautet: "Vertraue keinem dieser Komiker". Man sollte die Warnung ernst nehmen und sie zuallererst auf den Drehbuchautor David Logan beziehen. Einem Mann, der sich zu der Platitüde hinreißen läßt: "Wenn ich nicht Autor geworden wäre, wäre ich wahrscheinlich ein Serienmörder geworden", ist alles zuzutrauen, nur kein gelungenes Skript, erst recht kein komisches. Mit anzusehen, wie ein großer schwarzer Mann sich in ein kleines rotes Auto zwängt, das war schon in der Lupo-Reklame eher ein müdes Lächeln wert. Und die Dialoge sind über weite Strecken so vorhersehbar, daß man sie mitmurmeln würde, wären sie nicht so belanglos.

Der Film läßt einem dementsprechend viel Zeit, sich zurückzulehnen, um Leistungen zu würdigen, die sonst zu Unrecht wenig Beachtung finden. Jene des Sounddesigners etwa, der die akustische Umsetzung der gebrochenen Finger besorgte (der im Gangstermilieu obligatorischen Bestrafung in Ungnade gefallener Speichellecker). Das prägnante Geräusch spricht trotz seiner Kürze höchst effektiv jene der bewußten Kontrolle entzogene Gehirnregion an, auf die auch das mit vergleichbarem Aufwand hergestellte lustvolle Krachen einer neuen Marke von Frühstücksflakes oder Kartoffelchips abzielt.

Es ist nicht so, daß es "Circus" an Offenbarungen der Schauspielkunst fehlt. Wer den Schweden Peter Stormare noch als schweigsamen und hochexplosiven Killer aus dem winterlichen Thriller "Fargo" in Erinnerung hat, wird verblüfft sein, wie linkisch, verlegen und verletzlich der kantige Mann, in die falschen Kleider gezwängt, wirken kann und wie nuanciert er sich vom Trottel in einen kaltblütigen Erpresser (und zurück) verwandelt. Die Sensibilität und Wucht dieses Darstellers wäre jederzeit einen Kinobesuch wert - wenn man sich dabei nur nicht wie er im falschen Film wiederfände.

FRANK KASPAR

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