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Um ohne Geldprobleme ein abwechslungsreiches Leben zu führen, lebt die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Vittoria (Monica Vitti) mit Ricardo, einem jungen Botschaftsbeamten, zusammen. Doch ein Leben ohne richtige Liebe zermürbt die jungen Frau und so verlässt sie ihn. Eines Tages, während sie sich mit ihrer Mutter an der Börse trifft, die dort gerne ihre Freizeit verbringt, trifft Vittoria den jungen Börsenmakler Piero (Alain Delon), mit dem sie hofft, wieder lieben zu lernen. Leider betrügt er sie und Vittoria erfährt bald wieder den bitteren Geschmack der…mehr

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Produktbeschreibung
Um ohne Geldprobleme ein abwechslungsreiches Leben zu führen, lebt die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Vittoria (Monica Vitti) mit Ricardo, einem jungen Botschaftsbeamten, zusammen. Doch ein Leben ohne richtige Liebe zermürbt die jungen Frau und so verlässt sie ihn. Eines Tages, während sie sich mit ihrer Mutter an der Börse trifft, die dort gerne ihre Freizeit verbringt, trifft Vittoria den jungen Börsenmakler Piero (Alain Delon), mit dem sie hofft, wieder lieben zu lernen. Leider betrügt er sie und Vittoria erfährt bald wieder den bitteren Geschmack der Einsamkeit.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.08.2007

Zwei suchen Antworten und finden keine
Die Statik in Michelangelo Antonionis "L'eclisse"

Michelangelo Antonioni: "L'eclisse".

Criterion Collection. 2-DVD-Special Edition mit neuen englischen Untertiteln, 125 Min. Extras: 2 Dokumentationen, Audiokommentar, Booklet.

Vermutlich ist nirgendwo auf der Welt ein Nachruf auf Michelangelo Antonioni, der in der vergangenen Woche am selben Tag wie Ingmar Bergman gestorben ist, erschienen, ohne dass von der siebenminütigen nahezu abstrakten Schlusssequenz in "L'eclisse" die Rede gewesen wäre, in der die Reste von Geschichte, die in dem Film dahintreiben, zu keinem Abschluss kommen. Auch wenn man sich, allein weil es schwer zu beweisen wäre, nicht der Meinung von Jonathan Rosenbaum (im Begleitbüchlein der Criterion-Edition) anzuschließen braucht, der diese Szenenfolge von einem Ort, an dem Monica Vitti und Alain Delon verabredet sind (und wo sie zuvor schon wiederholt verabredet waren und sich auch trafen), beide aber nicht erscheinen, für die "kraftvollste" in Antonionis Werk hält - auch ohne solche Superlative also ist sie sicher eines der eigentümlichsten Film-Enden überhaupt. Wenn man es auf DVD durch Kapitelwiederholung als Endlosschleife immer wieder in seiner Abfolge von Standbildern und ruhigen Kamerafahrten ansieht, taucht bei jedem Sehen noch etwas auf, was zuvor unbemerkt geblieben war, ein Schatten auf dem Zebrastreifen am äußersten Bildrand, ein Kräuseln in der Wassertonne, die Silhouette einer Frau auf einem Balkon, die Unregelmäßigkeit des Straßenpflasters kurz vor der Bushaltestelle, der unverhältnismäßig große Ring einer Passantin, die sich durchs Haar streicht, die Stille in den Blättern, die zuvor noch rauschten und später wieder rauschen werden.

Die Edition dieses Films in der amerikanischen Criterion Collection umfasst zwei DVDs - die eine mit dem Film in messerscharfem High-Definition-Transfer in zartesten Lichtabstufungen von fast undurchdringlichem Schwarz (wie bei einer Sonnenfinsternis, die dem Film den Titel gab und die Antonioni tatsächlich filmte, dann aber nicht verwendete) bis zu augenschmerzender Grelligkeit (wenn ganz zum Schluss das Licht einer Straßenlaterne jeden Rest von Naturalismus aus dem Bild zu brennen scheint), optinional begleitet vom Kommentar von Richard Peña; die andere mit zwei Dokumentationen. Die eine ist umfassend biographisch und werkhistorisch, die andere auf "L'eclisse" bezogen. "Das Leben ist manchmal dynamisch", sagt Antonioni in der ersten, bei der das größte Vergnügen darin besteht, ihm durch die verschiedenen Stadien seiner Arbeit noch einmal zuzuhören, "manchmal aber auch statisch. Warum sollten wir im Kino die statischen Momente übergehen?"

Dass er das getan hätte, kann man ihm wirklich nicht vorwerfen, und in der zweiten Dokumentation aus dem Jahr 2004, in der Carlo di Carlo, langjähriger Freund und Mitarbeiter Antonionis, und der italienische Filmkritiker und -wissenschaftler Adriano Aprà zu Wort kommen, geht es dann in erster Linie darum: die Statik in diesem Film, vor allem in der Präsenz der Objekte, aus der eine Welt entsteht, mit der die Figuren, die sich in ihr bewegen oder eben nicht bewegen, kaum mehr etwas zu tun haben. Aprà nennt "L'eclisse" einen "Film in Weiß", im Gegensatz zu dem vorhergehenden "La Notte", der ein "Film in Schwarz" gewesen sei - und dieser Eindruck von Weiß, der dem Film seine Zen-artige Anmutung gebe, habe dafür gesorgt, dass "L'eclisse", anders als im Westen, in Japan Anfang der sechziger Jahre umgehend ein Erfolg gewesen sei. "Overground" (statt Underground) nennt Aprà diese Bewegung des Films zur Leere hin.

Dazu gehört natürlich auch das Spiel der Darsteller. Rosenbaum spendet ihnen im Begleit-Booklet höchstes Lob ("die ausdrucksstärksten und überschwenglichsten Leistungen in der Laufbahn von Monica Vitti und Alain Delon"), und tatsächlich ist die erotische Spannung zwischen beiden greifbar. Aprà hingegen findet Reste von Lebendigkeit allein in Monica Vitti und nennt Delons Spiel absichtlich marionettenhaft und zombieartig, was in krassem Gegensatz zur Energie dieses Schauspielers stünde und gerade deshalb von Antonioni gefordert worden wäre. Jetzt wüssten wir gern, was Delon dazu zu sagen hat, aber das erfahren wir in all der Materialfülle, die diese Edition bietet, als Einziges leider nicht.

VERENA LUEKEN

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