Nachdem Kai bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, besucht Richard, sein Lebenspartner, Kais Mutter Junn im Seniorenheim. Beide kennen sich kaum. Junn, die in China aufgewachsen ist, lebt seit 40 Jahren in England, hat aber nie die fremde Sprache gelernt. Richard ist für sie ein Fremder, der ihr ihren Sohn weggenommen hat. Dass Kai schwul war, hat er ihr nie erzählt. Behutsam, ohne gemeinsame Sprache und ohne gemeinsame Erinnerungen, nehmen die beiden mit Hilfe der Übersetzerin Vann Kontakt zu einander auf. Sie verstehen schließlich, dass man Liebe und Trauer teilen kann, ohne sie übersetzen zu müssen. Sich angesichts einer persönlichen Katastrophe zu verstehen, ohne miteinander reden zu können - das ist das Thema des Debütfilms von Hong Khaou. Das intime Setting dient dem Film als Bühne für zwei großartige Charakterschauspieler: Ben Whishaw (DAS PARFUM, CLOUD ATLAS, JAMES BOND 007 - SKYFALL) und Cheng Pei-Pei (DAS SCHWERT DER GELBEN TIGERIN, TIGER AND DRAGON) spielen das einander fremde Paar, das um den gleichen Menschen trauert. Für den konzentrierten Blick auf die langsame Annäherung der beiden Figuren ist die Kamerafrau Ula Pontikos verantwortlich, die schon in WEEKEND ein filmisches Kammerspiel zum Leben erweckte. In Nebenrollen ist u.a. Peter Bowles (MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE) zu sehen.