England ca. 1826. Nach dem Tod seines Vaters kehrt der vierzigjährige Arthur Clenham nach 20 in der chinesischen Außenstelle des Hauses Clenham und Co, nach Hause zurück. Er hat es satt, er will ein eigenes Leben führen und stellt seine Mutter zur Rede. Er will wissen, was die letzten Worte seines
Vaters bedeuteten und die Buchstaben DNF, die in ein Uhrentuch eingestickt sind. Ein düsteres…mehrEngland ca. 1826. Nach dem Tod seines Vaters kehrt der vierzigjährige Arthur Clenham nach 20 in der chinesischen Außenstelle des Hauses Clenham und Co, nach Hause zurück. Er hat es satt, er will ein eigenes Leben führen und stellt seine Mutter zur Rede. Er will wissen, was die letzten Worte seines Vaters bedeuteten und die Buchstaben DNF, die in ein Uhrentuch eingestickt sind. Ein düsteres Geheimnis scheint über der Familie zu hängen. Arthurs Mutter jedoch hüllt sich in Schweigen.
Amy Dorrit, die als Näherin für seine Mutter arbeitet erregt Arthurs Aufmerksamkeit. Warum sollte seine Mutter die kleine Dorrit als Näherin beschäftigen? Ist sie Teil des Geheimnisses? Arthur verfolgt Amy auf ihrem Heimweg und kommt so ihrer Herkunft auf die Spur. Sie wurde im Marshalsea Schuldgefängnis geboren, in dem ihr Vater bereits seit 20 Jahren einsitzt. Ist die Familie Clenham irgendwie in das Unglück der Dorrits verwickelt? Diese Frage quält Arthur und er lässt Nachforschungen anstellen.
Diese Geschichte ist sehr viel Vielschichtiger, als sie zunächst erscheint. Viele Erzählstränge, viele Personen, viele verschiedene Handlungen und Leben, die alle miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen. Neben den Familien Dorrit und Clenham, wird auch das Schicksal der Familien Meagles, Finching, Chivery, Merdle und diverser Einzelpersonen wie Pancks, Miss Wade, Tattycoram... erzählt. Teilweise wirkt das durchaus ein wenig konstruiert.
Diese Literaturverfilmung der BBC aus dem Jahr 2008 hält sich einerseits sehr nahe an das literarische Original. Es werden alle Erzähl- und Handlungsstränge des Buches übernommen und kaum eine Szene gestrichen, man hat nur alle Szenen gestrafft und gerafft, besonders gegen Schluss hetzt man ein wenig durch die Handlung. Dennoch hat man einige Zugeständnisse an die moderne Erzählweise gemacht. Während das Buch vieles bis zum Schluss verschweigt, einiges gar nicht geklärt wird und einiges erst im Rückblick im Showdown klar wird, hat man sich bei dieser Serie für eine lineare Erzählweise entschieden. Einige Szenen, die im Buch erst deutlich später vorkommen oder nur im Rückblick erklärt werden, werden daher in chronologischer Erzählweise vorgezogen und nehmen der Handlung teilweise so ein wenig die Spannung. Lücken, die im Buch in der Handlung bleiben, werden in der Serie geschlossen (wer war der geheimnisvolle Mann, dem Jeremiah Flintwinch die Kiste gab z. Bsp.). Mr. Merdles Motivation, die im Buch unklar bleibt, wird modern interpretiert und die Figur so glaubwürdiger.
Die Italienepisode wird gekürzt. Der Umzug nach Rom gestrichen, man bleibt in Venedig.
Die Besetzung der Rollen ist originalgetreu bis auf Panck. Pancks hat im Buch Haare hat, die permanent abstehen und die er immer wieder glattstreicht, hier ist er glatzköpfig. Pancks schnauft wie eine Lokomotive, hier zieht er die Nase hoch. Die Rolle des Pancks wurde deutlich ausgebaut. Szenen, die im Buch Arthur Clenham bestreitet, werden in der Serie Pancks zugeschrieben, der zu einem Privatdetektiv wird, der von Clanham engagiert wird, was so nicht ganz richtig ist.
Die größten Abweichungen der Handlung vom Buch gibt es am Schluss. Im Buch überlebt Arthurs Mutter. Das Geheimnis wird deutlich aufgebauscht, das Erbe deutlich vergrößert und Arthur erfährt in der Serie das Geheimnis, während er im Buch den Brief mit Amy gemeinsam an deren Hochzeitstag verbrennt, ohne den Inhalt zu kennen. Das wäre wohl zu unspektakulär gewesen.
Wenn man das Buch kennt, ist das eine ganz wunderbare Verfilmung. Ohne Kenntnis des Buches, dürfte es teilweise schwierig sein, der Handlung vollkommen zu folgen und sich mit den Figuren anzufreunden, von denen kaum eine ein Sympathieträger ist.