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Als vier verwöhnte Zootiere aus New York plötzlich schiffbrüchig auf der exotischen Insel Madagaskar landen, müssen sie entdecken: Die Welt da draußen ist wirklich ein Dschungel! Der eitle Löwe Alex (Jan Josef Liefers), die divenhafte Nilpferddame Gloria, die immer ängstliche Giraffe Melman (Bastian Pastewka) und das abenteuerlustige Zebra Marty (Rick Kavanian) schlittern, mit tatkräftiger Unterstützung des verrückten Pinguin-Quartetts (Die Fantastischen Vier), von einem Abenteuer ins nächste! Auch der schrille König Julien und sein lustiges Lemurenvolk machen diesen turbulenten Dschungeltrip…mehr

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Produktbeschreibung
Als vier verwöhnte Zootiere aus New York plötzlich schiffbrüchig auf der exotischen Insel Madagaskar landen, müssen sie entdecken: Die Welt da draußen ist wirklich ein Dschungel! Der eitle Löwe Alex (Jan Josef Liefers), die divenhafte Nilpferddame Gloria, die immer ängstliche Giraffe Melman (Bastian Pastewka) und das abenteuerlustige Zebra Marty (Rick Kavanian) schlittern, mit tatkräftiger Unterstützung des verrückten Pinguin-Quartetts (Die Fantastischen Vier), von einem Abenteuer ins nächste! Auch der schrille König Julien und sein lustiges Lemurenvolk machen diesen turbulenten Dschungeltrip zu einem quirlig-verrücktem Filmspaß für die ganze Familie! 

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - "I Like to Move It Move It" Musikvideo - Spiele & Aktivitäten - Prima Patzer - Eine Begegnung mit der wilden Besetzung - Hinter den Kisten - Die Technik hinter MADAGASCAR - Die verzauberte Insel - Bildergalerien - Audiokommentar der Regisseure - Kurzfilm: Die MADAGASCAR Pinguine auf vorweihnachtlicher Mission - Audiokommentar der Pinguine zum Kurzfilm - Hinter dem Iglu - Wir lernen die Pinguine vom Central Park Zoo kennen - Wir zeichnen Skipper - Fragen an Skipper - Raffinierte Pinguin-Tricks - Spiel: Die Flucht der Pinguine - Penguin Cam - Easter Egg
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2005

Gebt uns mehr Kinderkino!
Der Trickfilm "Madagascar" brilliert sich ins Abseits

Was ist das für ein Film, der es im größten Frankfurter Kinozentrum täglich auf zwölf Vorstellungen bringt und in der ganzen Stadt auf noch fünfundzwanzig weitere? Wer füllt all diese Säle zwischen vierzehn (oder sonntags, wenn es diverse Zusatzvorstellungen gibt, schon elf) und dreiundzwanzig Uhr? Offenbar soll der Trickfilm "Madagascar" alle Altersschichten und dabei beileibe nicht nur Eltern in Begleitung ihrer Kinder ins Kino locken.

"Madagascar" ist das neueste Produkt des Filmstudios Dreamworks, das mit "Shrek" einen der größten Trickfilmerfolge aller Zeiten geschaffen, doch daneben bestenfalls Dutzendware hergestellt hat - und das wäre für einen Film wie "Der wilde Mustang" sogar noch geschmeichelt. Kreativer Kopf hinter der Dreamworks-Trickfilmabteilung ist Jeffrey Katzenberg, ein im positiven Sinne verrückter Animationsfanatiker, der bedauerlicherweise bis heute nicht verwinden kann, daß er im Streit von Disney geschieden ist. Wo die Konkurrenz von Pixar oder Fox, vom japanischen Ghibli-Studio ganz zu schweigen, auf Regisseurspersönlichkeiten setzt und Disney auf Tradition, gibt es bei Dreamworks nur eine Konstante, und das ist Katzenbergs Ehrgeiz.

Deshalb sollen seine Filme von so vielen Zuschauern wie möglich gesehen werden. Das klingt banal, doch dahinter verbirgt sich etwas, was Disney oder Pixar, vom Ghibli-Studio ganz zu schweigen, bei allem Erfolg niemals dulden würden: der Verzicht auf eine zweite Ebene. Diese Behauptung mag seltsam anmuten bei einem OEuvre, dem immer wieder bescheinigt worden ist, daß es die Bedürfnisse des kindlichen Publikums nach simpler Unterhaltung ebenso befriedigt wie die Freude der Erwachsenen an anspielungsreichem Humor, für den die englische Sprache den schönen Begriff "tongue in cheek" bereithält. Aber diese Zunge ist gespalten, denn sie verspricht mehr, als sie halten kann. Es ist eine denkbar schlichte Strategie, in einem Film so viele Zitate aus anderen Filmen wie möglich einzubauen, wenn man die Gunst der Kritiker und derjenigen für sich gewinnen will, die sich sonst noch für große Cineasten halten. Viel schwieriger ist es, einen Film zu drehen, der Kinder nicht unterfordert.

Das klingt paradox, aber an "Madagascar" kann man es belegen. Die Handlung ist konventionell: Eine bunte Truppe von Zootieren mit unterschiedlichsten Charaktereigenschaften macht sich unfreiwillig, aber gemeinsam auf den Weg in die Wildnis und landet schließlich auf einer Insel, wo sie einen Crashkurs darüber erhält, was Natur wirklich bedeutet: fressen und gefressen werden. So weit, so gut, daran haben auch Kinder ihren Spaß. Aber die Ausreißer sind auf eine Weise animiert, die sich überpenibel bemüht, an die Vorbilder der vierziger Jahre anzuknüpfen. Damals entwickelten Regisseure wie Tex Avery oder Chuck Jones jene Kunst des Timing im Trickfilm, die mit der exakten Chroreographie der Bewegungen, die Disney zum Höhepunkt geführt hatte, brach und statt dessen einen kontrapunktischen Stil etablierte. Die Effekte setzten verzögert ein, sie verschränkten physischen mit verbalem Humor auf eine Weise, die völlig neue Sehgewohnheiten herausbildete. Wer eine der Verfolgungsjagden der Warner-Cartoons jener Jahre gesehen hat, der weiß, daß Kino mehr ist als vierundzwanzigmal Wahrheit in der Sekunde. Hier ist nichts mehr realistisch, dieses Kino lügt vierundzwanzigmal pro Sekunde oder noch viel häufiger, wenn man das Tempo der Filme zum Maßstab nimmt.

Doch diese Lügengeschichten waren ein reiner Genuß, weil sie ausstellten, was den Charakter allen Zeichentricks ausmacht: seine Künstlichkeit, die zu hoher Kunst wurde. Im Zeitalter des dreidimensionalen Trickfilms ist diese Tradition zunächst abgebrochen, doch mit "Madagascar" soll der Anschluß wieder hergestellt werden. Deshalb strotzt der Film vor skurriler Action, er bietet Zeitlupen, anatomische Verzerrungen, höchste Dynamik. Das Ganze findet in einem Dekor statt, das an Akribie nicht mehr zu überbieten ist. Doch die ästhetische Sterilität einer Herbstbelaubung im Central Park, die kaum sichtbar vom Wind bewegt wird, von Feuern, die man aus Realaufnahmen in den Trickfilm einkopiert hat, oder einer Löwenmähne, die wie schon das Fell von Sully aus "Monster AG" nur dazu gezeichnet zu sein scheint, uns zuzuraunen: Seht her, noch das winzigste Härchen ist einzeln programmiert - das alles verträgt sich nicht mit einer Figurengestaltung, die ausschließlich auf Klischees setzt. Und es verträgt sich auch nicht mit dem Qualitätsbewußtsein von Kindern, die ein genaues Gespür dafür besitzen, was die Balance eines Films angeht.

Man kann Kindern etliches zumuten, was sie noch nicht verstehen, aber man kann ihnen nicht etwas zumuten, was prinzipiell unverständlich ist. Nehmen wir das kriminelle Pinguin-Quartett aus "Madagascar": großartige Figuren, aber leider ohne jede nachvollziehbare Motivation im Verhältnis zu den anderen Tieren. Mal sind sie egoistisch, mal hilfreich, aber leider nie glaubwürdig. Oder wo bleibt die am Anfang eingeführte Hypochondrie der Giraffe Melman, sobald die Tiere den Zoo verlassen haben? Was soll eine wunderbare Traumsequenz des betäubten Löwen Alex, die Katzenberg offenbar so begeistert hat, daß sie dreimal kurz im Film auftaucht, aber niemals Zeit bekommt, ihre filmischen Qualitäten auszuspielen? "Madagascar" ist frustrierend, weil sein Ablauf einem Elfmeterschießen gleicht, bei dem alle Schüsse neben dem Tor landen.

Dabei sind einzelne Szenen lustig, und die Tricktechnik ist famos, aber schon die Penetranz, mit der Dreamworks auf prominente Stimmen setzt - diesmal sind es im Original unter anderem Ben Stiller, Chris Rock und Jada Pinkett Smith -, zielt nur noch auf ein erwachsenes Publikum. Das mag dann solcher Aha-Effekte wegen über die Schwächen hinwegsehen. Aber egal, ob "Madagascar" nun die Erwartungen an der Kasse erfüllt oder nicht - bleiben wird von ihm nicht viel. Nur eine Handvoll Pinguine.

ANDREAS PLATTHAUS

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