Nicht lieferbar
Maigret kennt kein Erbarmen
Schade – dieser Artikel ist leider ausverkauft. Sobald wir wissen, ob und wann der Artikel wieder verfügbar ist, informieren wir Sie an dieser Stelle.
  • DVD

1 Kundenbewertung

Wenn die französische Originaltonspur ausgewählt wird, werden die deutschen Untertitel zwangsaktiviert.
Kommissar Maigret wird von einer alten Bekannten, der verwitweten Gräfin Saint-Fiacre, um Hilfe gebeten. Die alte Dame hat einen anonymen Brief erhalten, der ihren Tod für den nächsten Tag, den Aschermittwoch, ankündigt. Maigret reist daraufhin umgehend in seinen Heimatort Saint-Fiacre auf das Schloss der Comtesse und findet es nahezu ausgeräumt vor. Sabatier, der Butler, hat die alten Möbel und Kunstwerke im Auftrag der Gräfin verkauft, um den aufwändigen Lebensstil ihres Sohnes zu…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Wenn die französische Originaltonspur ausgewählt wird, werden die deutschen Untertitel zwangsaktiviert.
Kommissar Maigret wird von einer alten Bekannten, der verwitweten Gräfin Saint-Fiacre, um Hilfe gebeten. Die alte Dame hat einen anonymen Brief erhalten, der ihren Tod für den nächsten Tag, den Aschermittwoch, ankündigt. Maigret reist daraufhin umgehend in seinen Heimatort Saint-Fiacre auf das Schloss der Comtesse und findet es nahezu ausgeräumt vor. Sabatier, der Butler, hat die alten Möbel und Kunstwerke im Auftrag der Gräfin verkauft, um den aufwändigen Lebensstil ihres Sohnes zu finanzieren.

Am nächsten Morgen begibt sich die Gräfin zum Gottesdienst und bricht nach kurzer Zeit tot zusammen. Maigret, der eigens zum Schutz der Gräfin angereist war, hat es nicht verhindern können und macht sich nun auf die Suche nach dem Mörder. Die erste Schwierigkeit: es gibt keine Tatwaffe - Maigret muss herausfinden, wer oder was die Gräfin während des Gottesdienstes so sehr durcheinander gebracht und beunruhigt hat, dass sie tot zusammengebrochen ist. Die Ausgangssituation für Kommissar Maigret ist also denkbar ungünstig.

Einzig das Fehlen des Messbuches, das die Gräfin Zeit ihres Lebens üblicherweise in jeden Gottesdienst mitnahm, könnte ein erster Hinweis auf den Grund für den tödlichen Zusammenbruch der Gräfin und somit auch auf den Mörder sein. Maigret setzt daher eine Belohnung auf das Messbuch aus, es wird ihm kurz darauf auch von einer Frau aus der Gemeinde überbracht.

Tatsächlich findet sich in dem Messbuch eine Notiz, die eine alte Dame zu Tode erschrecken kann. Wer auch immer den Zettel dort hinterlegt hatte, hatte dies mit Bedacht getan. Doch wer hatte ein Interesse an dem Tod der Gräfin? Binnen kürzester Zeit wimmelt es nur so von Verdächtigen: der hoch verschuldete Sohn, der just an diesem Tag seine Mutter besuchen und wieder einmal um Geld bitten wollte, der langjährige Sekretär und Liebhaber der Gräfin, der an dem Verlust ihres Vermögens nicht ganz unschuldig gewesen ist, der Pfarrer, der Arzt, der Gutsverwalter ...

Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Fall "Saint-Fiacre" für Maigret nicht "irgendein Fall" ist: Sein Vater war einst auf dem Schloss als Verwalter angestellt, als kleiner Junge ist Jules Maigret selbst auf dem Schloss aufgewachsen. Er kannte die gräfliche Familie seit seiner frühesten Kindheit.

Der sonst so gleichmütig und beherrschte Kommissar, der alleine und ohne Assistent an seiner Seite geradezu zielsicher jeden Schuldigen überführt und mit seinem untrüglichen Gespür jedes tödliche Spiel aufdeckt, zieht voreilig falsche Schlüsse - die Situation spitzt sich zu ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Autorenporträt
Georges Simenon, geb. am 13. Februar 1903 in Liège/Belgien, begann nach abgebrochener Buchhändlerlehre als Lokalreporter. Nach einer Zeit in Paris als Privatsekretär eines Marquis wohnte er auf seinem Boot, mit dem er bis nach Lappland fuhr, Reiseberichte und erste Maigret-Romane verfassend. Schaffenswut und viele Ortswechsel bestimmten 30 Jahre lang sein Leben, bis er sich am Genfersee niederließ, wo er nach 75 Maigret-Romanen und über 120 Non-Maigrets beschloss, statt Romane ausgreifende autobiographische Arbeiten (wie die monumentalen Intimen Memoiren ) zu diktieren. Er starb am 4. September 1989 in Lausanne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2014

Thrillermasche: Die Verfilmung des Bestsellers "Erbarmen"

Die Bücher des dänischen Krimi-Autors Jussi Adler-Olsen tragen in der deutschen Übersetzung eingängige Titel. Oft bestehen sie nur aus einem Wort: "Schändung". "Erlösung". "Erbarmen". Dahinter verbirgt sich aber keine neue Theodramatik, sondern eine durchsichtige Masche. Die einzelnen Geschichten heben sich nicht stark voneinander ab.

Doch der nun verfilmte Roman "Erbarmen" trägt im Original einen ausführlicheren Titel, der auch seine Probleme hat: "Kvinden i buret" ("Die Frau im Käfig") enthält einen Spoiler, und zwar eigentlich den zentralen, geht es doch um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist: Merete Lynggaard, eine charismatische und attraktive Politikerin.

Dass sie noch lebt, glaubt zu Beginn niemand mehr richtig. Der Fall liegt bei den Akten, der unbotsame Kommissar Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) wird aus dem laufenden Betrieb abgezogen und zu den Akten versetzt. Die Akten liegen, wie nicht anders zu erwarten, in einem finsteren Kellerloch. Mørck bekommt einen Assistenten, Assad (Fares Fares), mit dem er nun eine ruhige Kugel schieben sollte. Doch dazu ist er nicht der Typ. Und er hat auch noch eine Rechnung offen mit einem ehrgeizigen Kollegen, der damals den Fall Lynggaard sehr schnell einstellte.

Regisseur Mikkel Nørgaard erzählt das zuerst einmal ergebnisoffen, doch recht bald bleibt ihm nichts anderes übrig, als - wie der Autor der Vorlage auch - in Parallelmontage auch schon Merete einzubeziehen, die sich nicht wirklich in einem "Käfig" befindet, aber eindeutig in einer Situation extremer Gefangenschaft. Der Thrill dieses Thrillers ergibt sich aus einer klassischen "Last minute rescue"-Situation: Mørck und Assad treiben gegen alle Widerstände in der dänischen Polizei die Aufklärung ihres Falles voran, doch werden sie noch zur rechten Zeit den "Käfig" entdecken?

De facto handelt es sich dabei um eine deutlich strengere Kammer, als es das Bild vom Vöglein hinter den Gitterstäben evoziert. Hier liegt eindeutig das imaginäre Zentrum der Geschichte: eine bis in zahlreiche praktische Details (im Film allerdings nicht immer hundertprozentig plausibel) ausgemalte Situation schlechthinniger Abhängigkeit von einer Person, die es nicht gut mit einem meint. Einen solchen gegenüber der Gesellschaft versiegelten Raum gibt es auch bei Stieg Larsson, zu dessen Romanen die Fans von Jussi Adler-Olsen zahlreiche Vergleiche ziehen. "Erbarmen" zielt jedoch deutlich niedriger: ein relativ individueller, nicht sonderlich komplexer Fall vor einer grob skizzierten skandinavischen Klischeewelt, die Eric Kress zumeist in weichen Brauntönen filmt, wenn nicht gerade jemand sadistisch einen Spot auf eine nackte Person in der Dunkelheit richtet.

Warum heißt dieser Film also "Erbarmen"? Nun, es müsste eben einer ein Erbarmen haben. Doch dann wäre die Geschichte zu früh zu Ende und wäre kein vollständiger Thriller. Erbarmen ist also nicht wirklich eine Option, es sei denn, man bezieht das große Wort auf die Akten. Carl Mørck und Assad erbarmen sich ungelesener Akten, die in einer strengen Kammer eingesperrt sind. Weitere Rettungen in letzter Minute sind zu erwarten.

BERT REBHANDL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr