Gelegentlichen dramaturgischen Längen zum Trotz ist "Jessica Jones" eine interessante Serie. Während bislang bei "Daredevil" und "Luke Cage" männliche Helden im Fokus standen, steht hier eine Frau im Mittelpunkt, die zwar mit ihren psychischen Belastungen zu kämpfen hat, aber zugleich eine enorme
Stärke ausstrahlt. Im Gegensatz zu der Serie "Supergirl" aus dem DC-Universum ist diese Marvel-Serie,…mehrGelegentlichen dramaturgischen Längen zum Trotz ist "Jessica Jones" eine interessante Serie. Während bislang bei "Daredevil" und "Luke Cage" männliche Helden im Fokus standen, steht hier eine Frau im Mittelpunkt, die zwar mit ihren psychischen Belastungen zu kämpfen hat, aber zugleich eine enorme Stärke ausstrahlt. Im Gegensatz zu der Serie "Supergirl" aus dem DC-Universum ist diese Marvel-Serie, wie auch ihre Vorgänger, alles andere als familienfreundlich. Es gibt weniger extreme Szenen als bei "Daredevil" (da bekamen mehrere Folgen der zweiten Staffel keine Jugendfreigabe), aber die psychische Gewalt ist stärker präsent als bei "Daredevil". Menschen, die an einer PTBS und damit einhergehenden Flashbacks leiden, sollten um die Serie vermutlich besser einen Bogen machen, denn es gibt durchaus Szenen, die auf Menschen mit Gewalterfahrungen triggernd wirken könnten. Sex-Szenen sind ebenfalls meiner Wahrnehmung nach präsenter als bei Daredevil, allerdings halten sie sich in einem engen, nicht-pornografischen Rahmen (selbst für eine FSK 16-Einstufung). Beziehungen zwischen Charakteren werden ebenfalls thematisiert, allerdings frei von Kitsch und Schnulzigkeit. Da steht die Action der Serie deutlich im Vordergrund, was der Serie sehr zugute kommt. Als störend empfand ich nur teilweise recht langatmige Dialoge, die nur bedingt die Handlung vorwärtsgetrieben haben. Nichtsdestotrotz bekommt "Jessica Jones" von mir 5 Sterne für allseits authentische Charaktere und eine packende Story.