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Master and Commander: Bis ans Ende der Welt
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Die Zeiten des Napoleonischen Krieges. Captain Jack Aubrey (Russell Crowe) lenkt sein Schiff samt der 197 Mann Besatzung sicher durch die größten Meere dieser Welt. Bei einem Angriff wird das Schiff jedoch schwer beschädigt, wobei viele Crewmitglieder auf grausame Weise umkommen. Nun sinnt Aubrey auf Rache und setzt zu einer rasanten Verfolgungsjagd an. Sein Ziel: den ärgsten Feind für immer zu vernichten.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Kommentar zur Regie von Peter Weir - Dokumentation „Visuelle Effekte“ - Mini-Dokumentation zum
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  • Anzahl: 2 DVDs
Produktbeschreibung
Die Zeiten des Napoleonischen Krieges. Captain Jack Aubrey (Russell Crowe) lenkt sein Schiff samt der 197 Mann Besatzung sicher durch die größten Meere dieser Welt. Bei einem Angriff wird das Schiff jedoch schwer beschädigt, wobei viele Crewmitglieder auf grausame Weise umkommen. Nun sinnt Aubrey auf Rache und setzt zu einer rasanten Verfolgungsjagd an. Sein Ziel: den ärgsten Feind für immer zu vernichten.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Kommentar zur Regie von Peter Weir - Dokumentation „Visuelle Effekte“ - Mini-Dokumentation zum Sound-Design - HBO Special - Bisher unveröffentlichte Szenen - Bildergalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.08.2004

Meister und Kommandeur

Von allen Regisseuren, die zur Zeit im Umfeld Hollywoods tätig sind, verfügt keiner über ein auch nur annähernd so breites filmisches Spektrum wie Peter Weir. Vom Kriegsfilm ("Gallipoli") über die Liebeskomödie ("Green Card") bis zur Mediensatire ("Truman Show") hat Weir, der am kommenden Samstag sechzig Jahre alt wird, so gut wie alle Kinogenres bearbeitet, die es gibt - und dabei noch jede dramaturgische Formel, die er benutzte, gegen den Strich gebürstet. Wenn man in seinem schmalen - zwölf Spielfilme seit 1974 -, aber weitverzweigten OEuvre überhaupt so etwas wie einen Leitfaden ausmachen kann, dann ist es Weirs Interesse für Männer, die ihr Handwerk verstehen: den Anwalt David Burton in "Die letzte Flut", den Polizisten John Book in "Witness", den Collegelehrer John Keating in "Club der toten Dichter". Es sind Könner, in denen er seinesgleichen sieht und anerkennt und deren Krisen und Todesgefahren er mit einem sympathisierenden Blick beobachtet, und in diesem Blick liegt die spezifische Menschlichkeit seiner Filme, unter denen keiner - auch nicht die Kassenflops wie "Fearless" und "Mosquito Coast" - wirklich mißlungen sind, weil jeder von ihnen etwas ganz Besonderes zu zeigen und zu erzählen hat.

Zwei solche Könner sind auch der Fregattenkapitän Jack Aubrey (Russell Crowe) und sein Schiffsarzt Dr. Stephen Maturin (Paul Bettany), deren Seeabenteuer zwischen der Bucht von Panama und den Galapagos-Inseln Weirs jüngster, bei uns im vergangenen Herbst gestarteter Film "Master and Commander - Bis ans Ende der Welt" schildert. Aber noch mehr verehrt Weir den Mann, der diese Figuren erfunden hat, den britischen Schriftsteller Patrick O'Brian. In einem der Features, die zum Bonusmaterial der prächtig ausgestatteten Special Edition des Films gehören (2 DVDs, Fox Home Entertainment 2424007), sieht man den Regisseur vor einem Stapel sichtlich zerlesener Bände stehen, deren Seiten mit Hunderten von gelben Klebezetteln markiert sind, und dieses Bild sagt so viel über Weirs Liebe zu O'Brians Büchern, daß man auf seine Erläuterungen zum Problem der Literaturverfilmung fast verzichten kann. Aber dann hört man ihm doch gerne zu, wenn er erzählt, er habe mit dem Film ein Fenster in die Vergangenheit aufstoßen wollen, durch das man einen kurzen Blick auf die Wirklichkeit des Jahres 1800 erhaschen könne - denn genau das ist "Master and Commander" geworden, dieses vielleicht schönste aller Segelschiffepen des Tonkinos, diese meisterliche Verbindung von visueller Präzision und jungenhafter Fabulierlust. Der Film hat seine Kosten vermutlich nicht eingespielt, er wird sich erst auf Video und DVD amortisieren. Wieviel Geld, Zeit, Kraft und Talent für "Master and Commander" aber wirklich in Bewegung gesetzt wurden, davon bekommt man eine Ahnung, wenn man sich das zweite, beinahe spielfilmlange Feature der Bonus-DVD ansieht, das von den Dreharbeiten des Films handelt. Ein komplettes historisches Segelschiff, die "Rose", wurde für den Film angekauft, ein zweites, ebenso großes in einem Flutbecken in den Fox-Studios in Baja, Mexiko, zusammengebaut - und das war erst der Anfang. Kleinere Modelle folgten, Interieurs wurden errichtet, und die Darsteller der Schiffsbesatzung mußten allein mehrere Wochen seemännisches Leben üben, bevor sie in ihre Rollen an Bord schlüpfen durften. In einer der Schlüsselszenen der Dokumentation erzählt der Regisseur, wie er für die Schiffscrew die Gesichter von Leuten gesucht habe, die noch nicht gelernt hätten, sich selbst zu verkaufen. Da hat man Weirs ganzes Kino in einem einzigen sprechenden Detail.

Und doch hätte der Film nie so ausgesehen, wie er jetzt aussieht, ohne den Einsatz von CGI - computergenerierten Bildern, welche das Duell zwischen Aubreys Schiff und seinen französischen Widersachern, den Seesturm im Südatlantik und die Idylle auf Galapagos auf naturalistische Weise glaubwürdig machen. Wenn man sieht, wie vorsichtig die digitalen Effekte in die Einstellungen von "Master and Commander" hineinkopiert wurden, könnte man glatt anfangen, an den ästhetischen Mehrwert der neuen Technik zu glauben, gegen die Evidenz von "Star Wars" und "Herr der Ringe" und anderen Firlefanzereien der Filmindustrie. Aber vielleicht ist ja es auch nur Peter Weir, der sein Handwerk wieder einmal besser beherrscht als die meisten seiner Kollegen.

ANDREAS KILB

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