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Yvan (Yvanb Attal), der brave Sportreporter, hat sich in Charlotte (Charlotte Gainsbourg) verliebt, den bekannten Star, über dessens Intimleben jeder Bistrokellner in Paris Bescheids zu wissen glaubt.
Problematisch wird es fürb Yvan, alsi er Georges, einem Ex-Freund seiner Schwester begegnet. Georges konstatiert, er könnte es niemals ertragen, seine eigene Frau nackt auf der Leinwand zu sehen und wie siche diese öffentlich mit anderen Männern verlustiere. Dieser Stachel sitzt. Obwohl Yvan tapfer erklärt, dass dies alles nur Kinog sei, dass die Küsse falsch und die Pistolen nicht wirklich…mehr

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Produktbeschreibung
Yvan (Yvanb Attal), der brave Sportreporter, hat sich in Charlotte (Charlotte Gainsbourg) verliebt, den bekannten Star, über dessens Intimleben jeder Bistrokellner in Paris Bescheids zu wissen glaubt.

Problematisch wird es fürb Yvan, alsi er Georges, einem Ex-Freund seiner Schwester begegnet. Georges konstatiert, er könnte es niemals ertragen, seine eigene Frau nackt auf der Leinwand zu sehen und wie siche diese öffentlich mit anderen Männern verlustiere. Dieser Stachel sitzt. Obwohl Yvan tapfer erklärt, dass dies alles nur Kinog sei, dass die Küsse falsch und die Pistolen nicht wirklich geladen seien, fressen sich Georges Wortei wie Blausäure in Yvans eifersüchtige Seele. Er beginnt, Spiel und Wirklichkeit zu verwechseln, hält die Filmpartner seiner Fraur für deren echte Liebhaber und stürzt seine Beziehung zu Charlotte in eine ernsthafte Krise.


Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Audiokommentar von Yvan Attal (Französisch mit deutschen Untertiteln) - Making-of - Geschnittene Szenen - Kommentierte Testaufnahmen - Fotogalerie - Informationen zu Cast & Crew - Deutscher und französischer Kinotrailer - Trailer weiterer Filme auf DVD - DVD-Rom Applikationen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2002

Beruf: Sportreporter
Die Chance zur Eifersucht steht eins zu zwölf: "Meine Frau, die Schauspielerin" im Kino

Zugegeben, der Kerl fällt mit seiner Penetranz ganz schön lästig. Aber die Frage, auf der er beharrlich herumreitet, dürfte jeden Kinozuschauer schon beschäftigt haben: Wie gehen die Partner von Schauspielerinnen im wirklichen Leben mit dem Bewußtsein um, den geliebten Menschen in der Fiktion fortdauernd in kußintensiven Umarmungen mit anderen und häufig auch nackt auf der Leinwand zu sehen? Wie peinigend ist die Ungewißheit, wieviel wirkliches Erleben wohl in das Spiel rinnen muß, damit es authentisch wirkt?

Das französische Schauspielerpaar Yvan Attal und Charlotte Gainsbourg hat das Problem zum Thema eines Films gemacht, mit dem Attal als Regisseur und Drehbuchautor debütiert - und niemand sollte ihm verargen, wenn das Geschehen die durchaus mögliche Eifersuchtstragödie meidet und die komischen Aspekte hervorkehrt. Doch daß die Fiktion - Attal schlüpft in die Rolle eines mit einer Schauspielerin verheirateten Sportreporters, Charlotte Gainsbourg darf sozusagen sich selbst spielen - nur recht dürftige Brechungen aus dem Reiz bezieht, daß die beiden in der Realität Lebensgefährten sind, ist ein fühlbares Manko der Komödie.

Die Rechnung, die Attal am Beginn aufmacht, klingt noch vielversprechend: Im Jahr 2000 hatte die Stadt Paris 2 125 246 Einwohner, davon waren mehr als die Hälfte Frauen. Unter ihnen wieder dürften sich gut zehntausend als Schauspielerinnen verstehen, was den Männern die statistische Chance von eins zu zwölf eröffnet, einer solchen in die Arme zu fallen. Yvan hatte das Glück - im wahren Leben wie in der Fiktion, aber wir sprechen jetzt nur noch von dieser -, und es gäbe auch keinen Grund zur Klage, wenn nicht die nagende Eifersucht wäre, die Georges, ein ehemaliger Freund von Yvans Schwester Nathalie, über den Yvan zufällig in einer Bar stolpert, mit seinen bohrenden Zweifeln heftig befördert. Fortan stehlen sich in den Ton zwischen Charlotte und Yvan verräterische Schwingungen, und je mehr Yvan sich in seine quälenden Vorstellungen eines haltlos Betrogenen hineinsteigert, desto empfänglicher, gleichsam aus Trotz, wird Charlotte gegenüber den unverhohlenen Avancen ihres deutlich älteren Filmpartners am Drehort London (Terence Stamp in einer subtilen Parodie des Künstlers als Macho). Erst als der Sportreporter sich einer kleinen Pariser Schauspielergruppe anschließt, um besser die suggerierten von den tatsächlichen Empfindungen unterscheiden zu lernen, und erst als Charlotte sich jenes Besseren besinnt, das Yvan in Wirklichkeit verkörpert, kommt alles wieder ins Lot. Fine della commedia.

Daß der Film "Meine Frau, die Schauspielerin" (Ma femme est une actrice), anders als bei den Franzosen gewohnt, merkwürdig blutleer wirkt, mag nicht zuletzt an der hölzernen deutschen Synchronisation liegen, die keine Atmosphäre schafft und erotisches Knistern ebenso vermissen läßt wie die Ahnung der Tragödie im Lächerlichen. Charlotte Gainsbourg gibt sich zu Anfang so unbeschwert und locker wie in keiner ihrer Rollen zuvor, aber ihren Auftritten, seltsam genug, mangelt jedes ansteckende Fluidum. Und Yvan Attal begnügt sich mit der Rolle des von den eigenen Furien Gehetzten.

So ist es allein Noémie Lvovsky, die bisher mehr als Regisseurin und weniger als Darstellerin einen Namen hat, in der Rolle von Yvans Schwester Nathalie vorbehalten, dem Film komisch Zunder zu geben. Wie diese geradezu notorische Jüdin, die Antisemitismus wittert, wo sie geht und steht, sich in einen nicht endenden Disput mit ihrem Ehemann über die Beschneidung des noch ungeborenen Kindes verbeißt - diese ganz andere Spielart totaler Ichbezogenheit läßt den Abgrund ahnen, der sich täglich im Miteinander zwischen den Geschlechtern auftut. Yvan und Charlotte dagegen sind mit ihren Scharmützeln keinen Augenblick zum Fürchten. Und das bekommt der Komödie gar nicht.

HANS-DIETER SEIDEL

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