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Generationenkonflikt in Mühlheim an der Ruhr. Während die Eltern surreale Umzüge veranstalten und die alten Nazi-Uniformen aus dem Schrank holen, schreit Junior Joe tagein tagaus seinen Schmerz heraus. Deshalb landet er schließlich im Labor des Dr. De Pen, der soeben sonderbare Experimente veranstaltet mit Cuca, der Stinkenden, oder der an einen Rollstuhl gefesselten Jungfrau Martha. Gewissermaßen als griechischer Chor geben derweil lebende Toten Unterhaltungsstücke zum besten.
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Produktbeschreibung
Generationenkonflikt in Mühlheim an der Ruhr. Während die Eltern surreale Umzüge veranstalten und die alten Nazi-Uniformen aus dem Schrank holen, schreit Junior Joe tagein tagaus seinen Schmerz heraus. Deshalb landet er schließlich im Labor des Dr. De Pen, der soeben sonderbare Experimente veranstaltet mit Cuca, der Stinkenden, oder der an einen Rollstuhl gefesselten Jungfrau Martha. Gewissermaßen als griechischer Chor geben derweil lebende Toten Unterhaltungsstücke zum besten.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.11.2010

Hommage mit Haken
"Reel to real"im Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm zeigt Filme für Schlingensief

Im Gedenken an den "Theatermann, Opernregisseur und Aktionskünstler", wie er nun heißt, ist das fast ein bisschen vergessen worden: Dass Christoph Schlingensief, der am 21. August kurz vor seinem 50. Geburtstag starb, zuallererst und immerzu Filme gemacht hat. Schon als kleiner Junge, mit der Super-8-Kamera, dann - wenn man in der Filmtage-Stadt Oberhausen aufwächst, hat man es wohl nicht weit zum Film - in einer von ihm gegründeten Jugendfilmgruppe und schließlich mit und bei Werner Nekes, der später fand, Schlingensiefs "Menu total" (1986) sei ein "faschistischer Film".

In einem Interview aus den Nullerjahren erzählt Schlingensief, wie "Menu total" im Forum der Berliner Filmfestspiele uraufgeführt wurde: Von 800 Zuschauern war am Ende noch die Hälfte da, und eine Schlägerei brach aus. Schlingensief wirkte immer irgendwie lebendiger und wacher als die meisten anderen Leute - insofern machte der kurze Ausschnitt, der das ins Gedächtnis rief, den Verlust vielleicht am deutlichsten anlässlich der Hommage "Mit der Faust auf die Leinwand" im Frankfurter Mousonturm.

Das lag auch daran, dass die überaus verdienstvolle Filmreihe "reel to real" angesichts der vielen Gedenkfeiern und Retrospektiven, die derzeit vor allem in Berlin stattfinden, Mühe hatte, Filme für ein Programm zu entleihen, das doch schon kurz nach Schlingensiefs Tod geplant worden sei, wie Gaby Babic und Marie-Hélène Gutberlet, die Kuratorinnen des Abends, sagten. Zurückgegriffen haben sie auf DVD-Editionen. Mit "Schlacht der Idioten" (1986) war allerdings einer der eher schwachen frühen Schlingensief-Filme zu sehen, und nur dieser und der knackig-kurze Abschluss "Für Elise" (1982) stammten von ihm selbst. Das konnte, bei allem Verständnis, nicht befriedigen, zumal die in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität kuratierte Reihe stets für Qualität und neue Blickwinkel gut ist. Die Verbindung zu sozialer Plastik und Aktionskunst belegten Babeths Film zu Beuys' "Kapital" auf der Biennale (1988) und eine Dokumentation von Valie Export - beide allerdings spröde und langatmig. Originell und anregend hingegen sind zwei andere Funde der Kuratorinnen: Len Lyes "Free radicals", ein Experimentalfilm von 1957, der Auge und Ohr direkt nach Afrika schickt, also fast in Schlingensiefs Operndorf; und Guy Maddins "The heart of the world" (2000), der an Schlingensiefs langjährige Auseinandersetzung mit Trash und Stummfilmästhetik erinnert: Darüber hätte sich wohl auch Schlingensief selbst gefreut.

emm.

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