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Er hat Stil, Manieren und Kunstverstand und damit passt er in die Mafia wie die Faust aufs Auge! Der smarte Engländer Michael Felgate arbeitet als Kunst-Auktionator in Manhattan. Als er sich entschließt, um die Hand seiner Freundin Gina anzuhalten, bekommt seine heile Welt urplötzlich mächtig Schlagseite: Gina entpuppt sich als Tochter eines berüchtigten New Yorker Mafia-Bosses und die Familie ist ganz begeisert von der Aussicht, Michaels Arbeitsplatz zur Geldwäsche zu nutzen! Eine brillante Mafia-Komödie mit perfekter Superstarbesetzung: Hugh Grant (Notting Hill), James Caan (Misery) und…mehr

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Produktbeschreibung
Er hat Stil, Manieren und Kunstverstand und damit passt er in die Mafia wie die Faust aufs Auge! Der smarte Engländer Michael Felgate arbeitet als Kunst-Auktionator in Manhattan. Als er sich entschließt, um die Hand seiner Freundin Gina anzuhalten, bekommt seine heile Welt urplötzlich mächtig Schlagseite: Gina entpuppt sich als Tochter eines berüchtigten New Yorker Mafia-Bosses und die Familie ist ganz begeisert von der Aussicht, Michaels Arbeitsplatz zur Geldwäsche zu nutzen! Eine brillante Mafia-Komödie mit perfekter Superstarbesetzung: Hugh Grant (Notting Hill), James Caan (Misery) und Jeanne Tripplehorn (Waterwold).

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Interaktiv bzw. Spiel - Audiokommentare
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.11.1999

Das Problem heißt Johnny
Kassensturz in der Mafiafamilie: "Mickey Blue Eyes" mit Hugh Grant im Kino

Die rauchige Stimme von Paolo Conte elektrisiert, wo immer man sie hört. In Kelly Makins Mafioso-Komödie "Mickey Blue Eyes" legt sie sich mit schmerzlich-herber Stimmung über die alles entscheidende Szene. Es ist eine von oben durch die New Yorker Straßenschluchten hindurch gefilmte Sequenz, in der Michael auf die Trattoria von Frank Vitale zusteuert. Was für Michael nur ein kurzer Besuch bei seinem künftigen Schwiegervater werden sollte, ist der Beginn eines Albtraums: Durch seine Liebe zu Gina Vitale wird Michael, der bis dahin ein harmloses Leben als Angestellter eines Auktionshauses geführt hatte, in die umschlingenden Bande einer Mafiafamilie hineingezogen.

Beinahe wäre er von dem kriminell-exotischen Italo-Gewächs auch gefressen worden, verstieße dies nicht gegen die guten Regeln einer Komödie, noch dazu mit dem Herzensbrecher Hugh Grant in der Hauptrolle. Sein jungenhafter Charme fällt in "Mickey Blue Eyes" zusammen mit dem ewigen Thema "Ein Engländer in Amerika", hier noch stärker ausgereizt durch die sprachliche Kluft zu den Italo-Amerikanern. Die Zuschauer der deutschen Synchronfassung haben freilich kaum eine Chance, den Sprachwitz zu erfassen. Die Szenen, in denen Michael versucht, das Gangster-Idiom zu kopieren, um in der Mafiafamilie nicht aufzufallen, sind ziemlich plump geraten und stimulieren Hugh Grant nicht gerade zu darstellerischen Höchstleistungen ("Ey, vagiss es!").

Überhaupt wird das Augenmerk vom netten, aber unspektakulären Mittelpunkt Michael weg auf die anderen Figuren gelenkt. Unter den Mafiosi hat er zwei gefährliche Gegenspieler. Frank, der Vater der Braut, wird gespielt von dem sechzig Jahre alten James Caan. Er hält angenehme Distanz zu den Mafia-Klischees, die auch in diesem Film bedient werden, und gerät immer mehr zwischen die Fronten seiner kriminellen Sippschaft auf der einen und seinem Schwiegersohn in spe auf der anderen Seite. Mit reicher Mimik und Gestik spielt er den Italiener par excellence, besonders in den Szenen der Überredung und Beeinflussung - man könnte es auch Gehirnwäsche nennen. Die aufrichtige, vor allem aber vollkommen naive Lebensart Michaels bringt den ehemaligen Knasti Frank Vitale peu à peu dazu, in anderen Kategorien zu denken und den mörderischen Regelkreis der Mafia zu durchbrechen. Caans Frank ist wie eine Personifizierung von Paolo Contes verraucht-liebevoller Stimme. Dass er zum Schluss sogar mit dem FBI zusammenarbeitet, um Michael das Leben zu retten, ist eine reichlich überzogene Wendung im Drehbuch; sie beschert uns aber gelungene Szenen mit dem hinreißenden Komiker Scott Thompson als FBI-Agent.

Der zweite Gegenspieler Michaels ist "Onkel" Vito Graziosi (Burt Young). Hinter seiner unbewegten Miene mit der klassischen, dick-schwarzen Brille lauert ein gefährlicher Abgrund von Menschenverachtung und Rache. Gar nicht mehr komödiantisch, sondern melodramatisch und finster ist eine kurze Szene, in der Vito in einer katholischen Kapelle vor dem pompös geschmückten Sarg seines Sohnes kniet. Sein Ansinnen ist klar: nicht Verzeihung, sondern Rache für den Mörder seines Sohnes.

Dieser tote Sohn, Johnny, ist der problematische Knackpunkt des ganzen Films. Ohne den tödlichen Unfall gäbe es keine Fallhöhe, keine Gefährlichkeit, keine Rache, keine Mafia. Aber in dem Umfeld harmloser Kunstversteigerungen, schrulliger Kundinnen und kleiner Scherze wirkt die Blutlache unter dem Kopf des Toten schockierend und deplaziert. Michaels Verlobte Gina, die den Schuss auf ihren Cousin aus Versehen abgegeben hatte, reagiert nur im ersten Moment verstört; dann läuft die "Komödie" weiter: Beim Wegschaffen und nächtlichen Verscharren der Leiche wieder Turbulenzen auf der Leinwand und Gelächter im Publikum.

So laviert der Film zwischen Witz und tödlichem Ernst hin und her und versucht, aus beidem Kapital zu schlagen. Mit den Charakterdarstellern Caan und Young gelingt das, mit den gefühlsintensiven Figuren gelingt es weniger. Gerade die weibliche Hauptfigur Gina ist mit Jeanne Tripplehorn nicht überzeugend besetzt, Tränen und Leidenschaft wirken allzu aufgesetzt, der Anteil italienischen Blutes in ihren Adern ist vermutlich denkbar gering. Und in der märchenhaften Schlussumarmung mit Hugh Grant sieht man nicht zwei junge Liebende, dem Unglück knapp entronnen, sondern ein doch nicht mehr ganz taufrisches Paar aus der Traum- und Schauspielerfabrik Hollywood.

ANJA-ROSA THÖMING

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