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Claude Rains liefert eine bemerkenswerte Vorstellung in seinem Leinwand-Debüt: Als mysteriöser Arzt Dr. Jack Griffin entdeckt er ein Serum, das ihn unsichtbar macht. Von Bandagen und dunkler Brille verhüllt kommt Jack in ein kleines englisches Dorf und versucht, seine erstaunliche Entdeckung geheim zu halten, bis er in der Lage ist, seine Unsichtbarkeit rückgängig zu machen. Aber dieselben Drogen, die ihn unsichtbar machen, bringen ihn langsam dazu, entsetzliche Greueltaten zu begehen.
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Produktbeschreibung
Claude Rains liefert eine bemerkenswerte Vorstellung in seinem Leinwand-Debüt: Als mysteriöser Arzt Dr. Jack Griffin entdeckt er ein Serum, das ihn unsichtbar macht. Von Bandagen und dunkler Brille verhüllt kommt Jack in ein kleines englisches Dorf und versucht, seine erstaunliche Entdeckung geheim zu halten, bis er in der Lage ist, seine Unsichtbarkeit rückgängig zu machen. Aber dieselben Drogen, die ihn unsichtbar machen, bringen ihn langsam dazu, entsetzliche Greueltaten zu begehen.

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Autorenporträt
H(erbert) G(eorge) Wells, geb. am 21. September 1866 in Bromley/Kent, starb am 13. August 1946 in London. Nach einer Kaufmannslehre absolvierte er ein naturwissenschaftliches Studium mit Prädikatsexamen; nach nur wenigen Jahren als Dozent lebte er als freier Schriftsteller. Sein Gesamtwerk umfaßt etwa hundert Bände. Zu Weltruhm gelangte er mit seinen Romanen und Erzählungen, die ihn als Begründer der modernen Science Fiction, als genialen phantastischen Utopisten und als kritisch-humorvollen Gesellschaftssatiriker ausweisen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.04.2004

Aileen wohnt nicht mehr hier
Liebe ist nicht nur ein Mord: "Monster" mit Charlize Theron und Christina Ricci im Kino

Der Mann hat sein Leben verwirkt. Und er weiß es. Trotzdem fleht er um Gnade, seiner Frau, seiner schwangeren Tochter wegen. Umsonst. Die Furie, die den Knienden mit ihrer Waffe in Schach hält, scheint mindestens so verzweifelt wie er - und in dieser Verzweiflung nur noch zu einem fähig: ihr Vorhaben auszuführen und zu töten, im Grunde ohne Grund.

Dieses Niederstrecken eines Menschen, der ihr eigentlich beistehen wollte, ist der letzte Mord von Aileen Wuornos. Danach bemächtigt sich ihrer die Justiz; die Frau, von den Medien flugs zur "ersten Serienkillerin Amerikas" stilisiert, wird zum Tode verurteilt und 2002 hingerichtet. Die Szene mit dem winselnden Mann und der um Verzeihung kreischenden Täterin, die in diesem Fall ebenso zum Opfer wird, ist zugleich ein Abbild unkontrollierter Gewalt, wie es im Kino erschütternder kaum zu erleben ist, schon gar nicht in den blutspritzenden Exzessen der special effects. Die Szene nach mehr als einer Filmstunde beweist endgültig, daß es dem Film "Monster" um Wahrheit geht, nicht um vordergründige Wirkung.

Wenn der Zuschauer dieser zerstörten Seele namens Aileen Carol Wuornos zum ersten Mal begegnet, ist sie eigentlich am Ende, ein Wrack, im Begriff, sich für immer aufzugeben. Seit ihrer Kindheit hat diese Frau sich nur zur Wehr setzen müssen. Mit acht Jahren wurde sie zum ersten Mal vergewaltigt, seit sie dreizehn ist, prostituiert sie sich, aufgedunsen vom Alkohol, verdreckt von der Obdachlosigkeit, zerschrammt von einem Dasein immer unausweichlicher dem Abgrund entgegen. So eine darf sich nicht wundern, daß sie nur an die übelsten Freier gerät, wenn sie sich am Straßenstrich feilbietet. Und dann sitzt da unversehens in der Bar, in der Aileen sich den letzten Mut antrinken wollte zum Selbstmord, dieses scheinbar verhuschte Wesen, Selby, nicht weniger verstoßen von der Welt, ihrer lesbischen Neigungen wegen. Sie entzündet in Aileen ein Helfersyndrom, das beiden Frauen zum Verhängnis werden wird.

Das Wissen des Zuschauers darum, daß "Monster" keine erfundene Geschichte erzählt, braucht der Film zu seiner Beglaubigung nicht. Die heillose Liebe der beiden Frauen, höchst berechnend in ihrer pausbäckigen Naivität auf seiten Selbys, selbstlos bis zur Selbstpreisgabe bei Aileen, ist psychologisch schlüssig von Anbeginn. Aileen klammert sich an das lesbische Mädchen wie an einen Rettungsanker, mit aller Wucht ihres massigen Körpers kämpft sie um Selbys Zuneigung, welche ihr die Flucht aus einer verpfuschten Welt zu versprechen scheint.

Doch Aileens total verschobener Bezug zur Realität kommt ihr sofort in die Quere. Der Versuch, sich dem Lebensunterhalt zuliebe um völlig ungeeignete Stellen zu bewerben, scheitert brutal, als Ausweg bleibt wieder nur die Prostitution - und eine Wut, die sich, weil Aileen kein anderes Ziel weiß, auf die Männer richtet, die sie sexuell ausbeuten. Der erste Mord, mit einem Perversen als Opfer, geschieht aus reiner Notwehr, der zweite aus einem selbst der Täterin Aileen nicht recht geheuren wilden Zorn; und dann gerät die von Selby immer mehr unter Druck gesetzte Frau in eine Spirale des Verderbens, in der die Not, Geld herbeischaffen zu müssen, vom Rausch des Tötens nicht mehr zu trennen ist. Daß sie am Ende von Selby verraten wird, versteht sich unter solch desolaten Umständen fast von selbst.

Der Film, bei dem die Regiedebütantin Patty Jenkins auch das Drehbuch schrieb, sucht nicht in verbogener Sentimentalität eine Entschuldigung ungeheuerlicher Taten. Er macht schlicht und beklemmend den unaufhaltsamen Abstieg einer Frau nachvollziehbar, die weniger aus verlorener Ehre als aus fehlgeleiteter Fürsorge zur Mörderin wurde. Die abstoßende Fratze des Mordens wird nicht überschminkt, die pathologische Verkettung des Schicksals nicht verklärt. "Monster" ist das Psychogramm eines Unheils, das zur Reue nicht taugt.

Um so mehr freilich zu einem schauspielerischen Bravourakt. Seit die Schauspielerin Charlize Theron, die für die Rolle Aileens ihre bisherige Püppchenschönheit preisgab, mit einem Silbernen Bären und einem Oscar belohnt wurde, ist schon vielfach beschworen worden, mit welcher Intensität sie in die fremde, schrecklich unreine Haut schlüpfte, wie sie sich die Monstrosität nicht nur kiloweise anfraß, sondern auch in ihrer Körpersprache dingfest machte - eine Frau mit dem raumgreifend einschüchternden Gang der Cowboys, die stets zu laut lacht, demonstrativ raucht und selbst dann noch provoziert, wenn sie in Wahrheit lieber längst klein beigäbe.

Doch über dieser außerordentlichen Leistung droht womöglich übersehen zu werden, daß da noch eine Schauspielerin eindrücklicher agiert als je zuvor. Wie Christina Ricci eine schutzlose Ausreißerin zu sein vorgibt, wie sie sich aushalten läßt und, nur zum Schein die Schwächere, Aileen immer auswegloser in die Abhängigkeit nötigt, das ist ein perfekter Ausdruck schmeichlerischer Tücke, die Selby als das wirkliche Monster offenbart.

HANS-DIETER SEIDEL

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