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Im kalifornischen Küstenstädtchen San Benito soll die erfahrene Indizienexpertin Cassie Mayweather(Sandra Bullock) den rätselhaften Tod einer jungen Frau aufklären. Zunächst sieht es so aus, also ob es sich um das Opfer einer sinnlosen Gewalttat handelt. Obwohl es kaum Indizien gibt, entwickelt Cassie intuitiv eine bizarre Theorie: Die junge Frau musste nur deswegen sterben, weil der Mörder es darauf angelegt hat, den perfekten Mord zu begehen. Cassies neuer Kollege Sam Kennedy(Ben Chaplin) drängt sie, weiterhin systematisch den Hinweisen vom akribisch untersuchten Tatort nachzugehen. Aber sie…mehr

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Produktbeschreibung
Im kalifornischen Küstenstädtchen San Benito soll die erfahrene Indizienexpertin Cassie Mayweather(Sandra Bullock) den rätselhaften Tod einer jungen Frau aufklären. Zunächst sieht es so aus, also ob es sich um das Opfer einer sinnlosen Gewalttat handelt.
Obwohl es kaum Indizien gibt, entwickelt Cassie intuitiv eine bizarre Theorie: Die junge Frau musste nur deswegen sterben, weil der Mörder es darauf angelegt hat, den perfekten Mord zu begehen. Cassies neuer Kollege Sam Kennedy(Ben Chaplin) drängt sie, weiterhin systematisch den Hinweisen vom akribisch untersuchten Tatort nachzugehen. Aber sie vertraut unbeirrt ihrem Gefühl und spürt tatsächlich zwei Verdächtige auf.
Doch die beiden haben ein wasserdichtes Alibi...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - DVD-Menü mit Soundeffekten - Trailer - Audio-Kommentar von Regisseur Barbet Schroeder und Cutter Lee Percy
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2002

Die Buben des Bösen
Kaltblütig: Barbet Schroeders Kinothriller "Mord nach Plan"

Eine Spielernatur war er von jeher. Aber bei Barbet Schroeder steckt dahinter mitnichten der Glaube ans Glück, sondern eine Lust am Untergang und die bittere Gewißheit, daß es keine Rolle spielt, ob man auf Rot oder Schwarz setzt, weil am Ende immer die Bank gewinnt. Wie die professionellen Spieler ist Schroeder in vielen Welten zu Hause und womöglich in keiner richtig. In Teheran geboren, hat er an der Sorbonne Philosophie studiert, war Konzertveranstalter und Filmkritiker. 1964 hat er Les Films du Losange gegründet, Rivette und Rohmer produziert, in den Siebzigern angefangen, Regie zu führen, erst dokumentarisch, dann auch bei Spielfilmen mit Bulle Ogier. Aus einer Interviewreihe mit Charles Bukowski entstand sein erster amerikanischer Spielfilm "Barfly" - und plötzlich hatte er eine Karriere in Hollywood.

Zuletzt hat Barbet Schroeder einen Film in Kolumbien gedreht, "Die Jungfrau der Mörder", in dem auf gespenstische Weise die Eiseskälte von Arbeiten wie "Die Affäre der Sunny von B." oder "Kiss of Death" kulminierte. Ein junger Stricher, der von einem reichen Gönner ausgehalten wird, mordet darin nach Lust und Laune, und die Kamera sieht dabei mit Reptilienaugen so ungerührt zu, daß man sich fragt, was Schroeder mit der Schilderung des moralischen Bankrotts eigentlich erzählen will.

Thematisch knüpft "Mord nach Plan" dort nahtlos an. Zwei Schüler führen darin einen Mord aus, um sich ihre intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Die Geschichte geht auf den Fall Leopold und Loeb aus dem Jahr 1924 zurück, auf den sich schon Hitchcock mit "Rope - Cocktail für eine Leiche" und Richard Fleischer mit "Compulsion - Der Zwang zum Bösen" ihren Reim zu machen suchten. Bei Schroeder hat man freilich den Eindruck, er bewege sich auf einem Gelände, wo er einmal zu oft gewesen ist. Was die beiden Jungen, den Außenseiter (Michael Pitt) und den Mädchenschwarm (Ryan Gosling), aneinander bindet, bleibt im dunkeln; die diffusen homoerotischen Anspielungen werden durch ein Mädchen (Agnes Bruckner) zerstreut, das die ungleichen Blutsbrüder entzweit.

Fast wirkt es so, als habe Schroeder die eine Geschichte, die ihn nicht wirklich interessiert, durch eine zweite retten wollen. So kommt Sandra Bullock ins Spiel, die bei der Mordkommission arbeitet und an dem Fall mehr als nur ein berufliches Interesse hat. Man kann sagen, daß der Film allein durch die Art zusammengehalten wird, wie sie gegen ihr Image anspielt. Die sonst zumeist patente Frau duckt sich diesmal unter der Kamera weg, weicht allen Blicken aus und spricht so tonlos wie möglich. Und nachdem sie ihren Assistenten (Ben Chaplin) verführt hat, wirft sie ihn kurzerhand aus dem Bett und sagt in Umkehrung der Geschlechterklischees: "Es ging mir nicht nur um Sex. Ich respektiere dich auch als Mensch." Das ist aber auch schon der Höhepunkt des Films, der nach dem "Schweigen der Lämmer" schielt, aber blind für dessen Qualitäten ist.

"Mord nach Plan" ist ein Film nach Plan. Aber der Versuch, die unterschiedlichen Teile zusammenzubringen, führt zu einer Art Gewebeabstoßung, bei der die verschiedenen Motive nebeneinander hertreiben, ohne je zur Deckung zu kommen. Waren Barbet Schroeders bisherige Filme oft gerade dadurch reizvoll, weil sie so unterkühlt daherkamen, so scheint dieser Film von Gefrierbrand befallen.

MICHAEL ALTHEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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