1936 - Oscar:
Beste Regie (Frank Capra) / Diese DVD enthalt Filmszenen, die bisher in Deutschland nicht veroffentlicht wurden. Aus diesem Grund sind sie mit der Original-Sprache und mit fest eingeblendeten Untertiteln versehen.
Als ein Kleinstadt-Idealist (Gary Cooper) nach New York fährt, um sein 20-Millionen-Dollar-Erbe anzutreten, verliebt er sich in eine schlagfertige Journalistin (Jean Arthur) und wird zur Zielscheibe rücksichtsloser Geschäftemacher und missgünstiger Verwandter. Letztendlich beschließt er, sein Vermögen zu verschenken, da es den ganzen Ärger nicht wert ist.
Beste Regie (Frank Capra) / Diese DVD enthalt Filmszenen, die bisher in Deutschland nicht veroffentlicht wurden. Aus diesem Grund sind sie mit der Original-Sprache und mit fest eingeblendeten Untertiteln versehen.
Als ein Kleinstadt-Idealist (Gary Cooper) nach New York fährt, um sein 20-Millionen-Dollar-Erbe anzutreten, verliebt er sich in eine schlagfertige Journalistin (Jean Arthur) und wird zur Zielscheibe rücksichtsloser Geschäftemacher und missgünstiger Verwandter. Letztendlich beschließt er, sein Vermögen zu verschenken, da es den ganzen Ärger nicht wert ist.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / SzenenanwahlFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2002Hilfe für Bush
Hollywood macht sozial mobil: "Mr. Deeds" als Zuckerkino
Es steht nicht gut um Amerika. Die Nation bräuchte dringend einen "New Deal". Doch George W. Bush beschränkt sich auf symbolische Politik. Den Rest erledigt Hollywood. "Mr. Deeds" von Steven Brill ist ein schönes Beispiel dafür, daß die amerikanische Filmindustrie ihr Sensorium für große Stimmungsumschwünge nicht verloren hat. Als die Entscheidung für dieses Remake von "Mr. Deeds goes to Town", einer klassischen Komödie von Frank Capra aus den Jahren der großen Depression, getroffen wurde, war von Enron und Worldcom noch keine Rede. Nun aber fallen Adam Sandlers Worte auf fruchtbaren Boden, wenn er am Ende eine große Rede an Investoren und Anteilseigner hält und die Werte von "Small Town America" gegen die himmelstürmenden Profithoffnungen an der Wall Street verrechnet. Sandler spielt Longfellow Deeds, einen grundguten Pizzabäcker, der völlig überraschend zum Erben eines riesigen Vermögens wird. Um es anzutreten, wird er mit dem Firmenjet nach New York geflogen. Die Intrige eines arroganten Managers (Peter Gallagher) scheitert an der Auffassungsgabe von Deeds, der in der großen Stadt keineswegs überfordert ist: Zwar unternimmt er ausgerechnet mit John McEnroe eine Zechtour, die von einer ehrgeizigen Reporterin (Winona Ryder) dokumentiert wird. Doch bald obsiegt das Naturell über den Zivilisationsschock, und wie schon bei dem großen Romantiker Capra kann sich auch hier ein ganzes Gemeinwesen an der Herzensbildung von Longfellow Deeds neu orientieren.
Die siebzig Jahre zwischen Original und Remake sind allerdings nicht spurlos vorübergegangen. Adam Sandler verfügt nicht über die Eleganz von Gary Cooper, er ist ein Stand-up-Komiker, dessen Witz sehr handfest ist. "Mr. Deeds" zerfällt dadurch in eine Reihe von Sketches. Nicht selten ist ein Faustschlag deren Pointe. Sandler orientiert seine One-Man-Show deutlich an den filmischen Zerreißproben der Farrelly-Brüder, deren Komödien auch die Verbindlichkeit des Capra-Universums suchen, diese allerdings gerade aus einer Feier aller Defekte gewinnen. In den Großaufnahmen von Winona Ryder aber leuchtet für Momente jenes klassische Hollywood auf, das "Mr. Deeds" nicht mehr einzuholen vermag, weil es hinter zu vielen Gewinnausschüttungen verborgen liegt.
BERT REBHANDL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hollywood macht sozial mobil: "Mr. Deeds" als Zuckerkino
Es steht nicht gut um Amerika. Die Nation bräuchte dringend einen "New Deal". Doch George W. Bush beschränkt sich auf symbolische Politik. Den Rest erledigt Hollywood. "Mr. Deeds" von Steven Brill ist ein schönes Beispiel dafür, daß die amerikanische Filmindustrie ihr Sensorium für große Stimmungsumschwünge nicht verloren hat. Als die Entscheidung für dieses Remake von "Mr. Deeds goes to Town", einer klassischen Komödie von Frank Capra aus den Jahren der großen Depression, getroffen wurde, war von Enron und Worldcom noch keine Rede. Nun aber fallen Adam Sandlers Worte auf fruchtbaren Boden, wenn er am Ende eine große Rede an Investoren und Anteilseigner hält und die Werte von "Small Town America" gegen die himmelstürmenden Profithoffnungen an der Wall Street verrechnet. Sandler spielt Longfellow Deeds, einen grundguten Pizzabäcker, der völlig überraschend zum Erben eines riesigen Vermögens wird. Um es anzutreten, wird er mit dem Firmenjet nach New York geflogen. Die Intrige eines arroganten Managers (Peter Gallagher) scheitert an der Auffassungsgabe von Deeds, der in der großen Stadt keineswegs überfordert ist: Zwar unternimmt er ausgerechnet mit John McEnroe eine Zechtour, die von einer ehrgeizigen Reporterin (Winona Ryder) dokumentiert wird. Doch bald obsiegt das Naturell über den Zivilisationsschock, und wie schon bei dem großen Romantiker Capra kann sich auch hier ein ganzes Gemeinwesen an der Herzensbildung von Longfellow Deeds neu orientieren.
Die siebzig Jahre zwischen Original und Remake sind allerdings nicht spurlos vorübergegangen. Adam Sandler verfügt nicht über die Eleganz von Gary Cooper, er ist ein Stand-up-Komiker, dessen Witz sehr handfest ist. "Mr. Deeds" zerfällt dadurch in eine Reihe von Sketches. Nicht selten ist ein Faustschlag deren Pointe. Sandler orientiert seine One-Man-Show deutlich an den filmischen Zerreißproben der Farrelly-Brüder, deren Komödien auch die Verbindlichkeit des Capra-Universums suchen, diese allerdings gerade aus einer Feier aller Defekte gewinnen. In den Großaufnahmen von Winona Ryder aber leuchtet für Momente jenes klassische Hollywood auf, das "Mr. Deeds" nicht mehr einzuholen vermag, weil es hinter zu vielen Gewinnausschüttungen verborgen liegt.
BERT REBHANDL
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