Ginko ist ein Mushi-Shi im alten Japan, ein Seher, der sich auf die Austreibung von Geistern spezialisiert hat. Mushi sind für die meisten Menschen unsichtbar und sie leben in der Regel getrennt von der Menschenwelt. Wenn es aber zu Kontakten kommt, ist das für den Besessenen oft gefährlich, denn
die Mushi können Gedanken und Verhalten beeinflussen und ihre Absichten sind oft undurchschaubar.…mehrGinko ist ein Mushi-Shi im alten Japan, ein Seher, der sich auf die Austreibung von Geistern spezialisiert hat. Mushi sind für die meisten Menschen unsichtbar und sie leben in der Regel getrennt von der Menschenwelt. Wenn es aber zu Kontakten kommt, ist das für den Besessenen oft gefährlich, denn die Mushi können Gedanken und Verhalten beeinflussen und ihre Absichten sind oft undurchschaubar. Ginko streift durch das ganze Land, auf der Suche nach besessenen Menschen, denen er helfen kann.
Ich kenne die erste Staffel zwar nicht, habe ich keine Schwierigkeiten gehabt, mich in die Geschichte einzufühlen, denn die Motive finden sich in vielen klassischen japanischen Geistergeschichten wieder. Außerdem sind alle Episoden autark und bauen nicht auf irgendeinem Vorwissen auf. Die Mushi „befallen“ in der Regel Menschen, die sich in einer Krisensituation befinden und damit aufnahmefähig für die Geistwesen werden. Die moderne Medizin würde das wahrscheinlich als Depression oder Psychose bezeichnen, das alte Japan nannte es eben Mushi.
Obwohl die Episoden nur etwa 25 Minuten lang sind, lassen sie sich viel Zeit, um die Atmosphäre auf den Zuschauer wirken zu lassen. Im klassischen Ghibli-Stil verschwimmen Phantasie und Realität zu einem harmonischen Ganzen, wobei das Erzählschema immer gleich ist: Ginko trifft auf Menschen, die von Mushi heimgesucht werden, er erfährt die geheimnisvolle Geschichte und trennt die Mushi wieder von der Menschenwelt. Typisch für japanische Märchen ist, dass die Hauptperson am Ende oft stirbt und dass auch nicht notwendigerweise alle Erzählfäden einen Schluss finden. Ein offenes Ende ist in japanischen Geschichten eher die Regel als die Ausnahme, aber das macht auch den besonderen Reiz aus. Die Unbestimmtheit lässt dem Zuschauer deutlich mehr gedanklichen Raum als ein simples Happy End.
Mir hat die sehr authentische Atmosphäre und das Erzähltempo der typisch japanischen Motive ausgesprochen gut gefallen und ich habe mich sehr gewundert, dass die Serie in Japan bereits 2006 abgeschlossen war. Da ist uns 20 Jahre lang wirklich etwas entgangen.
(Die Blu-ray wurde mir von Polyband kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)