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Sie ist gegen alles, was normal ist, sie trägt ausschließlich schwarze Kleidung, düsteres Make-up und unzählige Piercings zieren ihr Gesicht. Die 17-jährige Jennifer ist das Schreckensbild aller Eltern. Aber das vorlaute Mädchen hat Courage: In einem Einkaufszentrum geht Jennifer spontan auf den Inhaber eines Bekleidungsgeschäftes zu und bewirbt sich um einen Job. Der 49-jährige Boss ist verblüfft und gibt ihr eine Chance. Zwei Welten prallen aufeinander...
Eine wünderschön gespielte Geschichte über die Freundschaft einer vom Leben gefrusteten Siebzehnjährigen und einem etwas steifen
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Produktbeschreibung
Sie ist gegen alles, was normal ist, sie trägt ausschließlich schwarze Kleidung, düsteres Make-up und unzählige Piercings zieren ihr Gesicht. Die 17-jährige Jennifer ist das Schreckensbild aller Eltern. Aber das vorlaute Mädchen hat Courage: In einem Einkaufszentrum geht Jennifer spontan auf den Inhaber eines Bekleidungsgeschäftes zu und bewirbt sich um einen Job. Der 49-jährige Boss ist verblüfft und gibt ihr eine Chance. Zwei Welten prallen aufeinander...

Eine wünderschön gespielte Geschichte über die Freundschaft einer vom Leben gefrusteten Siebzehnjährigen und einem etwas steifen 49-jährigen. Wie schon auf dem Cover beschrieben: Zwei Welten prallen aufeinander. Der Film ist nichts für Actionfans. Wer aber hintergründigen Humor, gepaart mit einen Schuss Philosophie mag, wird den Film lieben.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Fotogalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.2002

Minnedienste: Christine Lahtis Film "My First Mister"

Die Liebesgeschichte von Jennifer und Randall beginnt an einem Schaufenster. Draußen steht das siebzehnjährige Mädchen, das sich hinter schwarzer Schminke und vielen Piercings versteckt. Drinnen wacht ein älterer Verkäufer, dem nur noch Bundfaltenhosen passen, über die Anzüge und Kleider für eine konservative Kundschaft. Jennifer sucht Arbeit, will aber vor allem provozieren. Randall will seine Ruhe, ist aber noch nicht so erstarrt, daß er nicht doch mit einem Witz antworten würde. So beginnt eine "unmögliche" Beziehung, deren angestammtes Medium das Teenagertagebuch ist und deren Ziel nicht in der sexuellen Initiation liegt, sondern in der Befreiung aus der perfekten Welt der jeweiligen Einsamkeit. Die Shopping Mall ist der ideale Ort für diese Begegnung - ein Gefängnis, das sich dem verzauberten Blick jederzeit in einen Glaspalast verwandeln kann.

Die ersten Minuten von Christine Lahtis Film "My First Mister" haben beinahe die Qualität eines Musicals von Jacques Demy. Es wäre keineswegs überraschend, würden Leelee Sobieski und Albert Brooks zu singen beginnen, und vielleicht wäre dies auch die bessere Lösung für diesen Film gewesen, der so tastend beginnt und so sentimental endet. Der altertümliche Tonfall des Titels deutet auch ein Spiel mit Anachronismen und Symbolisierungen an, das Lahti, die bisher hauptsächlich als Schauspielerin und vor allem im Fernsehen gearbeitet hat, dann doch nicht weiter verfolgt. Statt dessen wird "My First Mister" mit jeder neuen Figur, die hinzukommt, eindimensionaler, und die Liebesbeziehung bleibt nicht auf eine spannende Weise keusch, sondern wird auf eine lähmende Weise platonisch. Der große Altersunterschied zwischen Jennifer und Randall bekommt die Qualität eines Tabus, über das sie sich nur mit Idealisierungen hinwegsetzen können. Die entstammen aber dem Fundus der Mädchenliteratur, in der die Liebe eher dem Tod als dem Glück verwandt ist.

Leelee Sobieski hat eine ähnliche Rolle schon in James Ivorys "A Soldier's Daughter Never Cries" gespielt. Damals war es der von Kris Kristofferson gespielte sterbende Vater, von dem sich die Liebe allmählich lösen mußte. Albert Brooks, dessen eigene Komödien zu den ungehobenen Schätzen des amerikanischen Kinos zählen, spielt seine schwierige Rolle beinahe zu defensiv: Er versteckt sich hinter seiner altmodischen Erscheinung und läßt mit sich machen, was der Phantasie des Punk-Teenagers - und der Drehbuchautorin Jill Franklyn - entspringt. Meist sind das sehr schöne, dezente Gesten eines Minnedienstes mit umgekehrten Vorzeichen, zu dem Randall auf eine stille Weise das hinzufügt, was Jennifer fehlt: Humor. Weil Christine Lahti sich aber zuletzt ganz auf die Seite des Mädchens schlägt, bleibt "My First Mister" mit Jennifers Gefühlsüberschwang auch allein. Das ungelebte Leben Randalls ist ein Geheimnis, das mit dem Abschluß des Tagebuchs versiegelt wird, obwohl es einen interessanteren Film ergeben würde. (breb.)

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