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Sam (Hugh Grant) ist Kinderpsychologe und hat alles, was einen echten Yuppie glücklich macht. Eine tolle Freundin (Julianne Moore), eine gutgehende Praxis, einen roten Porsche - eben ein rundherum geregeltes Leben. Doch plötzlich gerät alles aus den Fugen, denn Freundin Rebecca ist schwanger! Diese unerwartete Botschaft löst bei Sam nicht gerade Begeisterung aus. Ihm reicht eigentlich die berufliche Erfahrung mit unerzogenen Gören, das muss er nicht auch noch privat haben. Doch das Schicksal hat noch mehr auf Lager. Als die nervtötenden Dwyers (Tom Arnold / Joan Cusack) in sein Leben treten,…mehr

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Produktbeschreibung
Sam (Hugh Grant) ist Kinderpsychologe und hat alles, was einen echten Yuppie glücklich macht. Eine tolle Freundin (Julianne Moore), eine gutgehende Praxis, einen roten Porsche - eben ein rundherum geregeltes Leben. Doch plötzlich gerät alles aus den Fugen, denn Freundin Rebecca ist schwanger! Diese unerwartete Botschaft löst bei Sam nicht gerade Begeisterung aus. Ihm reicht eigentlich die berufliche Erfahrung mit unerzogenen Gören, das muss er nicht auch noch privat haben. Doch das Schicksal hat noch mehr auf Lager. Als die nervtötenden Dwyers (Tom Arnold / Joan Cusack) in sein Leben treten, scheinen sich Sams schlimmste Befürchtungen zu bewahrheiten: Das Paar produziert Kinder am laufenden Band und steht den "Neulingen" permanent mit ungebetenem Rat und Tat zur Seite. Auch der russische Frauenarzt Kosevich (Robin Williams) gibt sein Bestes, damit die neun Monate wirklich zur reinen Qual werden...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.1995

Kinderwagen statt Porsche
Familienideologisch wertvoll: "Nine Months" im Kino

Die ersten vier Sequenzen des Films "Nine Months" zeigen, wie man es machen kann, aber niemals machen sollte. In ihrer umfassenden Beherzigung aller guten Ratschläge zum Drehbuchschreiben bieten sie ein gutes Beispiel für die möglichen katastrophalen Folgen einer hemdsärmeligen "How To"-Mentalität. Szene eins situiert die menschliche Grundkonstellation und deutet den künftigen Konflikt an: Er (Hugh Grant) und sie (Julianne Moore) haben sich zum Picknick am Strand der San Francisco Bay niedergelassen. Beide verbindet, was man "eine Beziehung haben" nennt. Nun stoßen sie auf "fünf unglaubliche Jahre" an. Traumverloren schweift der Blick der Frau über das fröhliche Treiben der Kinder ringsum; Ehe-und Fortpflanzungswunsch sind in ihren Augen sozusagen mit Händen zu greifen. Gleich darauf drängen die Schimären männlicher Albträume ins Bild: Eine Horde kreischender Kinder macht sich über den mitgebrachten Beluga-Kaviar her und spuckt dem Paar buchstäblich in die Suppe. Sein zweiter Toast gilt der Beständigkeit. Gemeint sind natürlich anhaltende Ehe- und Kinderlosigkeit.

Dabei wird es nicht bleiben. Szene zwei zeigt das Paar in der gemeinsamen Wohnung (mit Panoramablick auf die Bay) im Anfangsstadium dessen, was man "Sex haben" nennt, zart andeutend, daß ein solcher Akt der Schwangerschaft vorausgehen müsse. Sein sinnliches Pensum hat der Film damit absolviert. Szene drei führt den Mann in Ausübung seines Berufes als Kinder-Psychotherapeut vor (doofe Jungs, knallroter Porsche); Szene vier gewährt Einblicke in den Alltag der als Ballettlehrerin lieber Mädchen tätigen Partnerin des Mannes. So vorhersehbar geht es weiter.

Als die Frau ein Kind erwartet, blüht der Konflikt auf, denn das große Kind im Mann wird von Zukunftsangst gepackt. "Männer sind Kinder. Sie wollen nicht Väter werden, weil sie dann erwachsen werden müssen", lautet die von einer Nebenfigur des Typus "erfahrene Freundin" formulierte Prämisse. Der Fortgang des Filmes als Entwicklung zur Verantwortung ist damit vorgezeichnet. Im plumpen Wechsel zwischen Beziehungsdrama und Klamaukeinlagen torkelt "Nine Months" diesem glücklichen Ausgang entgegen. Zum Schluß ist aus dem infantilen Kindertherapeuten ein freudiger Vater geworden, der den Porsche gegen eine geräumige Familienkutsche und das Credo der Beständigkeit gegen das Loblied auf die Wandelbarkeit eingetauscht hat. Unnötig zu sagen, daß der von dem Regisseur Chris Columbus verantwortete Film damit die Veränderung zum Vorhersehbaren im Sinn hat und die schleppende Dynamik zu keinem Zeitpunkt die Entscheidungsfreiheit des Helden einschließt.

Columbus gilt in Hollywood als Spezialist für die kindliche Perspektive. Doch in "Nine Months" ist von jener untergründigen Subversion, die noch den blockbuster "Kevin allein zu Haus" kennzeichnete, nichts mehr zu spüren. Von der hohen Warte der Familienideologie aus erscheinen alle anarchischen Gelüste als zum Scheitern verurteilte Ausbruchsversuche.

Der Hauptdarsteller fügt sich brav in dieses Panorama: Hugh Grant demonstriert, was man in Amerika offenbar für die "britische", also wohlerzogene Variante des Ungezogenen hält. Nicht etwa auf dem Zenit, sondern auf dem vorläufigen Tiefpunkt seiner Karriere ist der Star hier zu sehen: Augenrollend, augenklimpernd, beständig grimassierend, zappelt er das ganze Repertoire des Schmierenkomödianten vor. Hugh Grant verkörpert perfekt den Geist dieses Filmes. Er ist nicht kindlich, sonden kindisch. STEFFEN JACOBS

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