Nach einer Zeit des Friedens in Ninjago müssen sich die vier Ninja-Helden neuen unberechenbaren Gegnern stellen: vier uralte Schlangenstämme wurden von Lloyd Garmadon, Sohn ihres Erzfeindes Lord Garmadon, entfesselt und drohen, Ninjago für immer ins Verderben zu stürzen. Nach einer alten Legende kann nur einer - der grüne Ninja - die Macht der Schlangen besiegen. Aber wer wird dieser Held sein und wird er es schaffen, Ninjago allein vor dem Untergang zu retten?
Die erste Staffel der TV Serie inkl. des TV-Specials auf 2 DVDs:
TV-Special 1: Die Legende von Ninjago
TV-Special 2: König der Schatten
1. Der Aufstieg der Schlangen
2. Der Pfad des Falken
3. Familienbande
4. Traue niemals einer Schlange
5. Die Vereinigung der Schlangen
6. Die verlorene Stadt
7. Der Nindroid
8. Die erste Reißzahnklinge
9. Der Talentwettbewerb
10. Der grüne Ninja
11. Die vierte Reißzahnklinge
12. Das Böse ... Erwachen
13. Rettung in letzter Sekunde
Die erste Staffel der TV Serie inkl. des TV-Specials auf 2 DVDs:
TV-Special 1: Die Legende von Ninjago
TV-Special 2: König der Schatten
1. Der Aufstieg der Schlangen
2. Der Pfad des Falken
3. Familienbande
4. Traue niemals einer Schlange
5. Die Vereinigung der Schlangen
6. Die verlorene Stadt
7. Der Nindroid
8. Die erste Reißzahnklinge
9. Der Talentwettbewerb
10. Der grüne Ninja
11. Die vierte Reißzahnklinge
12. Das Böse ... Erwachen
13. Rettung in letzter Sekunde
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.04.2014Ein Steinwurf bloß zum Superhelden
Meisterbauer sind auch nur Lego: "The Lego Movie"
Aus Lego lassen sich sogar Filme bauen. Aber am liebsten hält sich das Unternehmen vom Virtuellen fern. Ein Buch zeigt die wechselvolle Geschichte der Steine.
Sie werden kein Alibikind brauchen, um sich den Lego-Film im Kino anzusehen. Wenn Sie aber doch eins mitnehmen, werden Sie im Nachhinein einige Fragen beantworten müssen. Beispielsweise danach, was Batman, C-3PO, Shaquille O'Neal, Shakespeare, Lincoln, Neo, Superman und der Polizist mit den zwei Gesichtern in einem Film zu suchen haben, wer die überhaupt sind und warum deren Geschichte abwechselnd im Wilden Westen, in der Megacity, im Jenseits, im Werkstattkeller einer Familie und in der Phantasie spielt. Beim Versuch, es sich auch selbst zu erklären, werden sie ungefähr Folgendes nacherzählen: Es gab eine Prophezeiung, der zufolge der unscheinbare Emmet "der Besondere" sei. Nur er könne das durch die Machenschaften von Präsident Business bedrohte Universum retten, meinte zumindest der Mystiker Vitruvius, der wie Gandalf auftritt, sich dann aber eher als Architekt der Matrix entpuppt, als der wahre Gandalf im Wolkenkuckucksheim plötzlich neben ihm steht.
Dieser Film ist ein großes und unterhaltsames Abenteuer. Für die Zuschauer und den Spielzeughersteller. Es schien eigentlich unmöglich, dass das Unternehmen Lego noch einmal einen so gewaltigen Vorstoß ins Digitale wagt. Im Jahr 2000 wurde Lego mehrfach als das Spielzeug des Jahrhunderts ausgezeichnet. Dann wurde das Management übermütig und erklärte die 150 Software-Ingenieure des Darwin-Projekts zur Zukunft des Unternehmens. Dass sich Lego im Lichte der Spekulationen des kanadischen Konzeptkünstlers Douglas Coupland, zum "Microsoft des 21. Jahrhunderts" aufsteigen zu können, selbst gefiel, verwundert nicht. Doch dieser Verlass auf virtuelle Steine führte das Unternehmen vor zehn Jahren fast ins Verderben. Bei dem vollständig animierten Kinofilm hatten die Lego-Ingenieure nun aber doch wieder ihre Finger mit im Spiel. Allerdings nur, um zu überprüfen, ob alles, was zu sehen sein sollte, auch echt sein könnte. Ein immerhin sechzigköpfiges Designerteam übernahm diese Qualitätskontrolle. Jedes Bild, das der Film zeigte, sollte tatsächlich aus Legosteinen baubar sein. Das Ergebnis ist auch in Zahlen beeindruckend. Im Film sind 15 Millionen Legosteine zu sehen. Weil nur wenige mehrfach verwendet wurden, waren letztlich 3,8 Millionen Steine im Einsatz. Nur wurde tatsächlich keiner von ihnen physisch hergestellt.
Die Anmut lässt sich folglich leicht beschreiben. Der Legofilm sieht wie das Ergebnis echter Legobauarbeiten aus, aber er orientiert sich nicht an dem, was man zu Hause auf dem Teppichboden kreiert, sondern er übersetzt die Phantasien, die einem beim Durchblättern des Katalogs oder beim Ablaufen der Regalreihen im Spielzeugladen kommen. Diese schon immer mit Sorgfalt und Ideenreichtum gestalteten Broschüren und Verpackungen erweckt der Film zum Leben: Transformers überall, jede dritte Sekunde eine Explosion, tiefe Abgründe, rasante Flüge, wilde Wechsel durch die Legowelten, die allesamt der Idee entsprechend zu einem Universum gehören. Ist es also eine hundertminütige Lego-Werbeveranstaltung? Ja, mehr sogar.
Emmet soll das Universum retten. Dabei ist er noch nicht einmal ein Meisterbauer. Sein Beruf ist viel profaner, er baut Häuser nach Anleitung und reist andere wieder ein, wenn sie nicht der Norm entsprechen. Emmet geht morgens nicht zur Arbeit, er marschiert zu den Baustellen. Und wie alle anderen untermalt er den morgendlichen Stechschritt mit flottem Gesang: "Hier ist alles spitze!" Die Legowelt der ersten Minuten ist erdrückend, was sich durch den subtilen Appell des Films kaum ändert, doch einmal von der Bauanleitung abzulassen und der Phantasie Raum zu geben. Nur wenige Figuren, die Meisterbauer, können das. Der Masse bleiben die phantastischen Welten verborgen. Es geht hier um die, die programmieren, und die, die programmiert werden. Aber alle bleiben Einwohner - oder doch Gefangene? - des Lego-Universums. Ehrlicherweise hätten die Filmemacher auf die detaillierte Mimik ihrer Figuren verzichten müssen. Die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller entschieden sich für Gesichter, machten sich darüber hinaus über die Grenzen ihres Universums aber auch ein wenig lustig. Benny beispielsweise ist ein Astronaut aus den Achtzigern, sein Helm ist kaputt, sein Anzug hat lauter Bissspuren der Kinder, die mit ihm spielten. Im Film ist er eine naive Retrofigur, die andauernd Raumschiffe bauen will, die aber niemand braucht. Benny steht gerade noch im Schatten von Batman, der mit immer flotteren Sprüchen seinen Heldencharakter unterstreicht und die Geschichte fast solo absolviert.
Zwischen der Erfindung des Legosteins, 1958, und der popkulturellen Öffnung des Lego-Universums, anfangs mit Star-Wars- und Harry-Potter-Kreationen, waren mehr als vierzig Jahre vergangen. Den Lego-Schöpfern war es nicht geheuer, ihre Welt fremden Phantasien auszuliefern. Nun, weitere fünfzehn Jahre später, ist das Lego-Universum fast vollständig mit Figuren bevölkert, die mit Lego eigentlich wenig zu tun haben. Fast wirkt es so, als hätten die Filmemacher auf der Suche nach einer neuen Ästhetik Legosteine entdeckt, es sich dann aber zu einfach gemacht mit dem Vorhaben, alles Bekannte und Bewährte in dieser Optik zweitzuverwerten. Letztlich überragt Batman selbst Emmet, der zeitweilig als wirklicher Lego- Held, aber eben "dumme Figur mit unbrauchbaren Ideen" gegen eine Horde noch dümmerer, befehlsbefolgende Lego-Roboter ankämpft. Natürlich wird Emmet den Kampf gegen Konformität und Starre letztlich gewinnen. Um die Geschichte überzeugend und unterhaltsam zu erzählen, mussten die ihm zur Seite stehenden Meisterbauer aber Superhelden sein, die auch der Zuschauer kennt, der mit Lego nichts am Hut hat. Der Film wirkt nach der Blamage mit dem "Lego & Steven Spielberg MovieMaker Set" also auch wie eine Bestätigung, die sich das Management des Unternehmens einholte: Ja, mit Lego lassen sich auch Filme bauen. Aber erfolgreich werden sie offenbar erst, wenn man zusätzlich Sensationen verkünden kann, wie beispielsweise, dass Morgen Freeman zum ersten Mal überhaupt einer animierten Filmfigur seine Stimme lieh. In der deutschen Übersetzung des Films zieht dieses Argument freilich wenig.
Nicht zu verschweigen ist allerdings, dass die ursprüngliche Lego-Idee, keine Produkte, sondern Systeme zu vertreiben und stets darauf zu achten, dass Einzelteile mit dem gesamten Universum kompatibel bleiben, auch in der Welt digitaler Bausteine seit langem funktioniert. Unter all den Spielen, in denen sich offene Welten erkunden, erobern und erbauen lassen, hat sich dabei ausgerechnet das optisch anspruchsloseste, Minecraft, durchgesetzt. Fast im Alleingang hat Markus Persson damit die digitale Spielewelt erobert.
Noch für 2014 steht auch hierbei wieder ein Film an. Für den Produzenten Roy Lee wird dies nach dem Lego-Film eine wirkliche Herausforderung. Kein Minecraft-Fan wird dulden, dass seine Welt von fremden Helden regiert wird.
STEFAN SCHULZ
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Meisterbauer sind auch nur Lego: "The Lego Movie"
Aus Lego lassen sich sogar Filme bauen. Aber am liebsten hält sich das Unternehmen vom Virtuellen fern. Ein Buch zeigt die wechselvolle Geschichte der Steine.
Sie werden kein Alibikind brauchen, um sich den Lego-Film im Kino anzusehen. Wenn Sie aber doch eins mitnehmen, werden Sie im Nachhinein einige Fragen beantworten müssen. Beispielsweise danach, was Batman, C-3PO, Shaquille O'Neal, Shakespeare, Lincoln, Neo, Superman und der Polizist mit den zwei Gesichtern in einem Film zu suchen haben, wer die überhaupt sind und warum deren Geschichte abwechselnd im Wilden Westen, in der Megacity, im Jenseits, im Werkstattkeller einer Familie und in der Phantasie spielt. Beim Versuch, es sich auch selbst zu erklären, werden sie ungefähr Folgendes nacherzählen: Es gab eine Prophezeiung, der zufolge der unscheinbare Emmet "der Besondere" sei. Nur er könne das durch die Machenschaften von Präsident Business bedrohte Universum retten, meinte zumindest der Mystiker Vitruvius, der wie Gandalf auftritt, sich dann aber eher als Architekt der Matrix entpuppt, als der wahre Gandalf im Wolkenkuckucksheim plötzlich neben ihm steht.
Dieser Film ist ein großes und unterhaltsames Abenteuer. Für die Zuschauer und den Spielzeughersteller. Es schien eigentlich unmöglich, dass das Unternehmen Lego noch einmal einen so gewaltigen Vorstoß ins Digitale wagt. Im Jahr 2000 wurde Lego mehrfach als das Spielzeug des Jahrhunderts ausgezeichnet. Dann wurde das Management übermütig und erklärte die 150 Software-Ingenieure des Darwin-Projekts zur Zukunft des Unternehmens. Dass sich Lego im Lichte der Spekulationen des kanadischen Konzeptkünstlers Douglas Coupland, zum "Microsoft des 21. Jahrhunderts" aufsteigen zu können, selbst gefiel, verwundert nicht. Doch dieser Verlass auf virtuelle Steine führte das Unternehmen vor zehn Jahren fast ins Verderben. Bei dem vollständig animierten Kinofilm hatten die Lego-Ingenieure nun aber doch wieder ihre Finger mit im Spiel. Allerdings nur, um zu überprüfen, ob alles, was zu sehen sein sollte, auch echt sein könnte. Ein immerhin sechzigköpfiges Designerteam übernahm diese Qualitätskontrolle. Jedes Bild, das der Film zeigte, sollte tatsächlich aus Legosteinen baubar sein. Das Ergebnis ist auch in Zahlen beeindruckend. Im Film sind 15 Millionen Legosteine zu sehen. Weil nur wenige mehrfach verwendet wurden, waren letztlich 3,8 Millionen Steine im Einsatz. Nur wurde tatsächlich keiner von ihnen physisch hergestellt.
Die Anmut lässt sich folglich leicht beschreiben. Der Legofilm sieht wie das Ergebnis echter Legobauarbeiten aus, aber er orientiert sich nicht an dem, was man zu Hause auf dem Teppichboden kreiert, sondern er übersetzt die Phantasien, die einem beim Durchblättern des Katalogs oder beim Ablaufen der Regalreihen im Spielzeugladen kommen. Diese schon immer mit Sorgfalt und Ideenreichtum gestalteten Broschüren und Verpackungen erweckt der Film zum Leben: Transformers überall, jede dritte Sekunde eine Explosion, tiefe Abgründe, rasante Flüge, wilde Wechsel durch die Legowelten, die allesamt der Idee entsprechend zu einem Universum gehören. Ist es also eine hundertminütige Lego-Werbeveranstaltung? Ja, mehr sogar.
Emmet soll das Universum retten. Dabei ist er noch nicht einmal ein Meisterbauer. Sein Beruf ist viel profaner, er baut Häuser nach Anleitung und reist andere wieder ein, wenn sie nicht der Norm entsprechen. Emmet geht morgens nicht zur Arbeit, er marschiert zu den Baustellen. Und wie alle anderen untermalt er den morgendlichen Stechschritt mit flottem Gesang: "Hier ist alles spitze!" Die Legowelt der ersten Minuten ist erdrückend, was sich durch den subtilen Appell des Films kaum ändert, doch einmal von der Bauanleitung abzulassen und der Phantasie Raum zu geben. Nur wenige Figuren, die Meisterbauer, können das. Der Masse bleiben die phantastischen Welten verborgen. Es geht hier um die, die programmieren, und die, die programmiert werden. Aber alle bleiben Einwohner - oder doch Gefangene? - des Lego-Universums. Ehrlicherweise hätten die Filmemacher auf die detaillierte Mimik ihrer Figuren verzichten müssen. Die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller entschieden sich für Gesichter, machten sich darüber hinaus über die Grenzen ihres Universums aber auch ein wenig lustig. Benny beispielsweise ist ein Astronaut aus den Achtzigern, sein Helm ist kaputt, sein Anzug hat lauter Bissspuren der Kinder, die mit ihm spielten. Im Film ist er eine naive Retrofigur, die andauernd Raumschiffe bauen will, die aber niemand braucht. Benny steht gerade noch im Schatten von Batman, der mit immer flotteren Sprüchen seinen Heldencharakter unterstreicht und die Geschichte fast solo absolviert.
Zwischen der Erfindung des Legosteins, 1958, und der popkulturellen Öffnung des Lego-Universums, anfangs mit Star-Wars- und Harry-Potter-Kreationen, waren mehr als vierzig Jahre vergangen. Den Lego-Schöpfern war es nicht geheuer, ihre Welt fremden Phantasien auszuliefern. Nun, weitere fünfzehn Jahre später, ist das Lego-Universum fast vollständig mit Figuren bevölkert, die mit Lego eigentlich wenig zu tun haben. Fast wirkt es so, als hätten die Filmemacher auf der Suche nach einer neuen Ästhetik Legosteine entdeckt, es sich dann aber zu einfach gemacht mit dem Vorhaben, alles Bekannte und Bewährte in dieser Optik zweitzuverwerten. Letztlich überragt Batman selbst Emmet, der zeitweilig als wirklicher Lego- Held, aber eben "dumme Figur mit unbrauchbaren Ideen" gegen eine Horde noch dümmerer, befehlsbefolgende Lego-Roboter ankämpft. Natürlich wird Emmet den Kampf gegen Konformität und Starre letztlich gewinnen. Um die Geschichte überzeugend und unterhaltsam zu erzählen, mussten die ihm zur Seite stehenden Meisterbauer aber Superhelden sein, die auch der Zuschauer kennt, der mit Lego nichts am Hut hat. Der Film wirkt nach der Blamage mit dem "Lego & Steven Spielberg MovieMaker Set" also auch wie eine Bestätigung, die sich das Management des Unternehmens einholte: Ja, mit Lego lassen sich auch Filme bauen. Aber erfolgreich werden sie offenbar erst, wenn man zusätzlich Sensationen verkünden kann, wie beispielsweise, dass Morgen Freeman zum ersten Mal überhaupt einer animierten Filmfigur seine Stimme lieh. In der deutschen Übersetzung des Films zieht dieses Argument freilich wenig.
Nicht zu verschweigen ist allerdings, dass die ursprüngliche Lego-Idee, keine Produkte, sondern Systeme zu vertreiben und stets darauf zu achten, dass Einzelteile mit dem gesamten Universum kompatibel bleiben, auch in der Welt digitaler Bausteine seit langem funktioniert. Unter all den Spielen, in denen sich offene Welten erkunden, erobern und erbauen lassen, hat sich dabei ausgerechnet das optisch anspruchsloseste, Minecraft, durchgesetzt. Fast im Alleingang hat Markus Persson damit die digitale Spielewelt erobert.
Noch für 2014 steht auch hierbei wieder ein Film an. Für den Produzenten Roy Lee wird dies nach dem Lego-Film eine wirkliche Herausforderung. Kein Minecraft-Fan wird dulden, dass seine Welt von fremden Helden regiert wird.
STEFAN SCHULZ
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main