Klavierkabarett in Reimkultur - so bezeichnet Bodo Wartke seine Kunst der Unterhaltung: schmissige Lieder mit exzellent gereimten Texten voller Wortwitz, zu denen er sich selbst souverän am Klavier begleitet. Bodos drittes Kabarett-Programm, das nach etlichen ausverkauften Gastspielen auf Deutschlands Bühnen nun auf Doppel-DVD veröffentlicht wird. Es präsentiert sich ein hervorragend aufgelegter Bodo Wartke als charmanter Conférencier, als virtuoser Pianist sowie als Geschichten erzählender Chansonnier. Ob Probleme mit dem PC, die Suche nach dem richtigen Argument, mit der Angebeteten die Nacht zu verbringen oder den Zauber des perfekten Moments, eingefangen im Bild eines tanzenden Paares. So vielschichtig wie das Leben selbst, zeigen sich Bodos Lieder, Gedichte und Stand-Up Nummern.
Als Gäste begrüßt Bodo die A-Cappella Boyband Viva Voce, mit denen er neue und mitreißende Vokalversionen seiner Stücke Ja, Schatz! , Liebeslied und Andrea darbietet. Das Programm ist an Pfingsten dieses Jahres im Schmidts Tivoli aufgezeichnet worden - das Haus war an beiden Abenden mit jeweils 650 Gästen ausverkauft. Die Produktion ist die bisher aufwändigste von Bodo - 4 Kameras plus Kran sorgen für stimmungsvolle Bilde zu den Musikstücken. Diese DVD ist von ihrer Ausstattung, Aufmachung und Aufnahmequalität im Kabarettbereich einzigartig.
Die Bonus-Features geben dazu ausführliche Einblicke hinter die Kulissen, informieren über die Entstehung der Stücke und zeigen bisher unveröffentlichtes Material. Der Doppel-DVD-Box liegt ein 28-seitiges Booklet bei, in dem alle Songtexte abgedruckt sind. Außerdem sind 2 Ödipus - Episoden im Programm enthalten, als Vorgeschmack auf das Ein-Mann-Theaterstück von Bodo Wartke, das im Frühjahr 2009 Premiere haben wird.
Als Gäste begrüßt Bodo die A-Cappella Boyband Viva Voce, mit denen er neue und mitreißende Vokalversionen seiner Stücke Ja, Schatz! , Liebeslied und Andrea darbietet. Das Programm ist an Pfingsten dieses Jahres im Schmidts Tivoli aufgezeichnet worden - das Haus war an beiden Abenden mit jeweils 650 Gästen ausverkauft. Die Produktion ist die bisher aufwändigste von Bodo - 4 Kameras plus Kran sorgen für stimmungsvolle Bilde zu den Musikstücken. Diese DVD ist von ihrer Ausstattung, Aufmachung und Aufnahmequalität im Kabarettbereich einzigartig.
Die Bonus-Features geben dazu ausführliche Einblicke hinter die Kulissen, informieren über die Entstehung der Stücke und zeigen bisher unveröffentlichtes Material. Der Doppel-DVD-Box liegt ein 28-seitiges Booklet bei, in dem alle Songtexte abgedruckt sind. Außerdem sind 2 Ödipus - Episoden im Programm enthalten, als Vorgeschmack auf das Ein-Mann-Theaterstück von Bodo Wartke, das im Frühjahr 2009 Premiere haben wird.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Schlitteln mit Bodo in Arosa - Auszüge aus der Premiere von "Achillesverse" im September 2003 - Bildergalerie von der Konzertaufzeichnung im Quatsch Comedy ClubFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2014Der aus dem Regen kam
Eine Bibelverfilmung der spektakulären Art: "Noah" von Darren Aronofsky inszeniert den ökologischen Weltuntergang mit Drogen, Sex und Wundern. Aber was ist mit den Tieren?
So kurz, wie der Teil der Schöpfungsgeschichte, in dem Noah eine Rolle spielt, ist "Noah" nicht. Was wäre das auch für ein Film, in dem ein jahrhundertealter Mann einen Auftrag Gottes erhält und ausführt? Kein Konflikt, kein Tamtam, nur ein großer Regen, ein Schiff voller Tiere und ein Gottesfürchtiger? In "Noah", dem Film, geht es anders zu. Da ist die Geschichte der Sintflut eine der Apokalypse, wie sie uns wieder bevorsteht, wenn wir aus den Weltklimaberichten keine Konsequenzen ziehen. Die Erde ist zerstört. Selbst die Engel haben sich irgendwann hier unten korrumpieren lassen, woraufhin der Schöpfer sie nicht wieder in den Himmel ließ, sondern auf der Erde in Giganten aus Stein verwandelte, tapsige, im Kopf von innen beleuchtete Urahnen der "Transformers".
Zu "Noahs" Zeit wird die Erde beherrscht von einer Horde zerstörerischer Erben von Kain, angeführt von Ray Winstone unter dem Namen Tubal-Cain. Gegen ihn hat die Natur keine Chance. Auch Noah und seine Familie, Nachfahren von Seth, dem anderen Sohn Adams, halten sich fern von ihm. Tubal-Cain hat Noahs Vater erschlagen und ihm die abgelegte Haut der Schlange aus dem Paradies gestohlen, die als Gebetsband heilig war. Jetzt lebt Noah mit den Seinen in Lumpen und vegan in einer öden Berglandschaft - Vater, Mutter und drei Söhne in Liebe und Frieden. Bis Noah einen Traum hat, dem ein weiterer folgt, und alles anders wird.
Von heute aus gesehen ist der Plan, den Gott mit Noah, der Arche und der Sintflut hatte, eine große Vergeblichkeit gewesen. Er wollte sein Werk rückgängig machen, die Erde befreien vom Menschen, der größten Enttäuschung seiner Schöpfung, und noch einmal von vorn beginnen - nur mit den Tieren. Das jedenfalls denkt Noah in "Noah", dem Film. Und baut die Arche, mit Holz, das aus einem Samen sprießt, den Noahs Großvater aus dem Paradies gerettet hat. Es ist kein Schiff mit Bug und Kiel, sondern ein dreistöckiger Riesensarg, in dem die Tiere drogenbedröhnt die Sintflut verschlafen. Als sie endlich kommt, schaut Noah der Vernichtung von Erde und Menschheit jenseits der Arche durch den großen Regen in den aufschießenden Strömen und gewaltigen Wellen gelassen zu. Von seinen drei Söhnen hat nur einer eine Frau, die aber ist unfruchtbar. Die Menschheit wird also mit dieser letzten Familie aussterben. So soll es sein, denkt Noah. Doch ein Wunder geschieht. Und Noah entdeckt neben dem Zorn Gottes, dem er sich verpflichtet fühlt, die Möglichkeit der Gnade. Noah muss sich entscheiden.
Das, so kann man sich denken, war der Durchbruch bei der Arbeit am Drehbuch, für das Darren Aronofsky, der Regisseur von "Noah", wie bei seinen früheren Filmen wieder mit Ari Handel zusammengearbeitet hat. Hier ist der innere Konflikt, mit dem Noah zu kämpfen hat! Die Horden Tubal-Cains, sie sind der äußere Feind. Die Söhne wollen Frauen (Sex), und heilig ist doch nicht nur des Schöpfers Wort, sondern auch die Familie. Dazu die gefallenen Engel und der Regen und die Rückblenden ins Paradies - fertig ist die Filmidee. Muss man hinzufügen, dass aus einer frühen Fassung dieses Drehbuchs ein Comicstrip (gezeichnet von Niko Henrichon) geworden ist?
Darren Aronofsky - der Regisseur, der mit "Pi" vor sechzehn Jahren auf den Plan trat und seitdem mit jedem Film ein wenig teurer wurde, bis er mit dem Überraschungshit "Black Swan" so viel Geld einfuhr, dass er bei "Noah" mit 120 Millionen Dollar an den Start ging - meint das alles durchaus ernst. Er hat ein Anliegen, ein ökologisches. Er hat eine Vision, von Menschen, die an ihren Aufgaben wachsen oder untergehen. Er hat einen Ehrgeiz - was der Schöpfer in sechs Tagen schaffte, muss doch auch in wenigen Minuten machbar sein. Und so kommt es: Die Erschaffung der Welt und auch ihre Zerstörung durch die Zivilisation im Zeitraffer, mit kurz knallrot aufblitzendem Apfel und einem Zungenschlag der Schlange mitten ins Gesicht (der Film ist in 3D gedreht). Aronofsky hat das Herz eines unabhängigen Filmemachers, der sich im Wunderland der computergenerierten Bilder einerseits überall bedienen will - hier ein Riese, dort ein Feuer, da hinten ein großes Durcheinander von Schlachtungen und anderen Grausamkeiten, Himmelfahrten und auch die Taube mit dem Olivenzweig täuschend echt in 3D und der bunteste Regenbogen seit dem Verschwinden von Technicolor -, andererseits aber vor allem seinen Figuren in die Seele blicken möchte.
Und bei den Darstellern dieser Figuren hat er alles richtig gemacht: Russell Crowe, stämmig, mit unergründlichen Wechseln seiner Frisur von zottelig über gar keine Haare zu einem kecken Schnitt wie aus den Neunzigern, spielt Noah mit aller physischen Wucht und Erbarmungslosigkeit eines Rächers der geschundenen Natur. Neben ihm hat es selbst Ray Winstone schwer, den Kampf offenzuhalten. Anthony Hopkins tut, was er im Schlaf kann, in wenigen kleinen Auftritten als Großvater Noahs, und der Rest ist Dekoration: Jennifer Connelley, die aus "A Beautiful Mind" Routine als Crowes Ehefrau mitbringt, schaut besorgt und rührt die Drogen an, Emma Watson wird Teil der Familie, und die Söhne sind hübsche Jungs ohne große Aufgaben (Logan Lerman, Douglas Booth, Dakota Goyo).
In den Vereinigten Staaten, wo der Protest christlicher Gruppen gegen den Film begann, als noch niemand mehr als den Trailer gesehen hatte, regte "Noah" einige Kritiker dazu an, sich als Gläubige zu bekennen und Aronofksy ein tiefgreifendes Verständnis christlicher Ideen zu bestätigen - ein Lob, das der Regisseur vermutlich nicht als Erstes im Sinn hatte, als er sich der Aufgabe stellte, diese Geschichte zu verfilmen. Immerhin blieb der große Proteststurm, der mit allen Folgen an der Kinokasse befürchtet wurde, bisher aus. Auch Tierschützer brauchen sich nicht zu beklagen. Es sieht so aus, als sei bei den Dreharbeiten kein lebendiges Tier am Set gewesen, geschweige denn zu Schaden gekommen.
Überhaupt die Tiere! Sie sind die größte Enttäuschung in diesem Film. Nur am Anfang sehen wir ein Wesen, wie wir es uns in größerer Zahl gewünscht hätten, eine längst ausgestorbene Kreuzung offenbar zwischen Hyäne und Gürteltier, dahingerafft vom Speer eines Kämpfers aus Tubal-Cains Horde skrupelloser Fleischfresser, die vor keinem Knochen haltmachen. Es sieht sogar fast aus wie ein Tier, was von den anderen, die in großen Massen auf die Arche strömen, nicht behauptet werden kann. Teilweise sind sie so schlampig in ihren Konturen, so ohne eigene Ausdruckskraft und selbst äußere Merkmale, dass offensichtlich wird: Für die Tiere hat sich Aronofsky gar nicht interessiert.
Wofür genau aber sonst? Fürs Spektakel, das er veranstaltet, gibt es Bessere (die meisten "Marvel"-Verfilmungen, Christopher Nolans "Batman"-Serie). Vielleicht verdankt sich "Noah" einfach dem geschäftlichen Kalkül auf eine neue Serie. Über die Superhelden, die aus der Bibel kommen.
VERENA LUEKEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Bibelverfilmung der spektakulären Art: "Noah" von Darren Aronofsky inszeniert den ökologischen Weltuntergang mit Drogen, Sex und Wundern. Aber was ist mit den Tieren?
So kurz, wie der Teil der Schöpfungsgeschichte, in dem Noah eine Rolle spielt, ist "Noah" nicht. Was wäre das auch für ein Film, in dem ein jahrhundertealter Mann einen Auftrag Gottes erhält und ausführt? Kein Konflikt, kein Tamtam, nur ein großer Regen, ein Schiff voller Tiere und ein Gottesfürchtiger? In "Noah", dem Film, geht es anders zu. Da ist die Geschichte der Sintflut eine der Apokalypse, wie sie uns wieder bevorsteht, wenn wir aus den Weltklimaberichten keine Konsequenzen ziehen. Die Erde ist zerstört. Selbst die Engel haben sich irgendwann hier unten korrumpieren lassen, woraufhin der Schöpfer sie nicht wieder in den Himmel ließ, sondern auf der Erde in Giganten aus Stein verwandelte, tapsige, im Kopf von innen beleuchtete Urahnen der "Transformers".
Zu "Noahs" Zeit wird die Erde beherrscht von einer Horde zerstörerischer Erben von Kain, angeführt von Ray Winstone unter dem Namen Tubal-Cain. Gegen ihn hat die Natur keine Chance. Auch Noah und seine Familie, Nachfahren von Seth, dem anderen Sohn Adams, halten sich fern von ihm. Tubal-Cain hat Noahs Vater erschlagen und ihm die abgelegte Haut der Schlange aus dem Paradies gestohlen, die als Gebetsband heilig war. Jetzt lebt Noah mit den Seinen in Lumpen und vegan in einer öden Berglandschaft - Vater, Mutter und drei Söhne in Liebe und Frieden. Bis Noah einen Traum hat, dem ein weiterer folgt, und alles anders wird.
Von heute aus gesehen ist der Plan, den Gott mit Noah, der Arche und der Sintflut hatte, eine große Vergeblichkeit gewesen. Er wollte sein Werk rückgängig machen, die Erde befreien vom Menschen, der größten Enttäuschung seiner Schöpfung, und noch einmal von vorn beginnen - nur mit den Tieren. Das jedenfalls denkt Noah in "Noah", dem Film. Und baut die Arche, mit Holz, das aus einem Samen sprießt, den Noahs Großvater aus dem Paradies gerettet hat. Es ist kein Schiff mit Bug und Kiel, sondern ein dreistöckiger Riesensarg, in dem die Tiere drogenbedröhnt die Sintflut verschlafen. Als sie endlich kommt, schaut Noah der Vernichtung von Erde und Menschheit jenseits der Arche durch den großen Regen in den aufschießenden Strömen und gewaltigen Wellen gelassen zu. Von seinen drei Söhnen hat nur einer eine Frau, die aber ist unfruchtbar. Die Menschheit wird also mit dieser letzten Familie aussterben. So soll es sein, denkt Noah. Doch ein Wunder geschieht. Und Noah entdeckt neben dem Zorn Gottes, dem er sich verpflichtet fühlt, die Möglichkeit der Gnade. Noah muss sich entscheiden.
Das, so kann man sich denken, war der Durchbruch bei der Arbeit am Drehbuch, für das Darren Aronofsky, der Regisseur von "Noah", wie bei seinen früheren Filmen wieder mit Ari Handel zusammengearbeitet hat. Hier ist der innere Konflikt, mit dem Noah zu kämpfen hat! Die Horden Tubal-Cains, sie sind der äußere Feind. Die Söhne wollen Frauen (Sex), und heilig ist doch nicht nur des Schöpfers Wort, sondern auch die Familie. Dazu die gefallenen Engel und der Regen und die Rückblenden ins Paradies - fertig ist die Filmidee. Muss man hinzufügen, dass aus einer frühen Fassung dieses Drehbuchs ein Comicstrip (gezeichnet von Niko Henrichon) geworden ist?
Darren Aronofsky - der Regisseur, der mit "Pi" vor sechzehn Jahren auf den Plan trat und seitdem mit jedem Film ein wenig teurer wurde, bis er mit dem Überraschungshit "Black Swan" so viel Geld einfuhr, dass er bei "Noah" mit 120 Millionen Dollar an den Start ging - meint das alles durchaus ernst. Er hat ein Anliegen, ein ökologisches. Er hat eine Vision, von Menschen, die an ihren Aufgaben wachsen oder untergehen. Er hat einen Ehrgeiz - was der Schöpfer in sechs Tagen schaffte, muss doch auch in wenigen Minuten machbar sein. Und so kommt es: Die Erschaffung der Welt und auch ihre Zerstörung durch die Zivilisation im Zeitraffer, mit kurz knallrot aufblitzendem Apfel und einem Zungenschlag der Schlange mitten ins Gesicht (der Film ist in 3D gedreht). Aronofsky hat das Herz eines unabhängigen Filmemachers, der sich im Wunderland der computergenerierten Bilder einerseits überall bedienen will - hier ein Riese, dort ein Feuer, da hinten ein großes Durcheinander von Schlachtungen und anderen Grausamkeiten, Himmelfahrten und auch die Taube mit dem Olivenzweig täuschend echt in 3D und der bunteste Regenbogen seit dem Verschwinden von Technicolor -, andererseits aber vor allem seinen Figuren in die Seele blicken möchte.
Und bei den Darstellern dieser Figuren hat er alles richtig gemacht: Russell Crowe, stämmig, mit unergründlichen Wechseln seiner Frisur von zottelig über gar keine Haare zu einem kecken Schnitt wie aus den Neunzigern, spielt Noah mit aller physischen Wucht und Erbarmungslosigkeit eines Rächers der geschundenen Natur. Neben ihm hat es selbst Ray Winstone schwer, den Kampf offenzuhalten. Anthony Hopkins tut, was er im Schlaf kann, in wenigen kleinen Auftritten als Großvater Noahs, und der Rest ist Dekoration: Jennifer Connelley, die aus "A Beautiful Mind" Routine als Crowes Ehefrau mitbringt, schaut besorgt und rührt die Drogen an, Emma Watson wird Teil der Familie, und die Söhne sind hübsche Jungs ohne große Aufgaben (Logan Lerman, Douglas Booth, Dakota Goyo).
In den Vereinigten Staaten, wo der Protest christlicher Gruppen gegen den Film begann, als noch niemand mehr als den Trailer gesehen hatte, regte "Noah" einige Kritiker dazu an, sich als Gläubige zu bekennen und Aronofksy ein tiefgreifendes Verständnis christlicher Ideen zu bestätigen - ein Lob, das der Regisseur vermutlich nicht als Erstes im Sinn hatte, als er sich der Aufgabe stellte, diese Geschichte zu verfilmen. Immerhin blieb der große Proteststurm, der mit allen Folgen an der Kinokasse befürchtet wurde, bisher aus. Auch Tierschützer brauchen sich nicht zu beklagen. Es sieht so aus, als sei bei den Dreharbeiten kein lebendiges Tier am Set gewesen, geschweige denn zu Schaden gekommen.
Überhaupt die Tiere! Sie sind die größte Enttäuschung in diesem Film. Nur am Anfang sehen wir ein Wesen, wie wir es uns in größerer Zahl gewünscht hätten, eine längst ausgestorbene Kreuzung offenbar zwischen Hyäne und Gürteltier, dahingerafft vom Speer eines Kämpfers aus Tubal-Cains Horde skrupelloser Fleischfresser, die vor keinem Knochen haltmachen. Es sieht sogar fast aus wie ein Tier, was von den anderen, die in großen Massen auf die Arche strömen, nicht behauptet werden kann. Teilweise sind sie so schlampig in ihren Konturen, so ohne eigene Ausdruckskraft und selbst äußere Merkmale, dass offensichtlich wird: Für die Tiere hat sich Aronofsky gar nicht interessiert.
Wofür genau aber sonst? Fürs Spektakel, das er veranstaltet, gibt es Bessere (die meisten "Marvel"-Verfilmungen, Christopher Nolans "Batman"-Serie). Vielleicht verdankt sich "Noah" einfach dem geschäftlichen Kalkül auf eine neue Serie. Über die Superhelden, die aus der Bibel kommen.
VERENA LUEKEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main