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Drei Jahre dauerten die Dreharbeiten, bei denen fünf Kamerateams Zugvögeln auf ihrer Reise quer über die Kontinente folgten. Dabei entstand eine faszinierende und in dieser Form bislang einzigartige Naturdokumentation über das Leben und Verhalten dieser Art. Unterwegs mit dem Deltadrachen, per Hubschrauber, in einem Heißluftballon schwebend oder mit dem speziell für die Filmaufnahmen konstruierten Ultraleichtflugzeug (einem Zweisitzer, der auch Aufnahmen im 360°-Winkel zulässt) beobachteten und filmten die Teams insgesamt 44 Vogelarten in freier Wildbahn. Um eine derart enge "Zusammenarbeit"…mehr

Produktbeschreibung
Drei Jahre dauerten die Dreharbeiten, bei denen fünf Kamerateams Zugvögeln auf ihrer Reise quer über die Kontinente folgten. Dabei entstand eine faszinierende und in dieser Form bislang einzigartige Naturdokumentation über das Leben und Verhalten dieser Art. Unterwegs mit dem Deltadrachen, per Hubschrauber, in einem Heißluftballon schwebend oder mit dem speziell für die Filmaufnahmen konstruierten Ultraleichtflugzeug (einem Zweisitzer, der auch Aufnahmen im 360°-Winkel zulässt) beobachteten und filmten die Teams insgesamt 44 Vogelarten in freier Wildbahn. Um eine derart enge "Zusammenarbeit" von Mensch und Tier überhaupt zu ermöglichen, richtete Perrin in der Normandie eine Vogelschule ein. Dort wurden etliche seine "Hauptdarsteller" aufgezogen und anschließend auf den Menschen geprägt, um sie so für länger andauernde und vor allem auch besonders nahe Filmaufnahmen vorzubereiten. Das Ergebnis ist eine der eindrucksvollsten Dokumentationen über die Verhaltensweisen und das Lebensumfeld von Zugvögeln...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.04.2002

Der Traum vom Fliegen: Jacques Perrins "Nomaden der Lüfte" im Kino

Daß wilde Tiere selten etwas nur zum Spaß tun, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dennoch werden die Tierfilmsprecher niemals müde, vom "Kampf ums Überleben" zu reden. In Jacques Perrins "Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel" fällt die Formel immerhin nur einmal und sogar mit gewissem Recht; denn von allen Überlebenstechniken scheint das Fliegen die eleganteste und darum mißverständlichste zu sein. Der französische Regisseur, der vor fünf Jahren mit "Mikrokosmos" das Leben der Insekten auf einer Wiese studierte, zeigt die Formationen am Himmel, die so leicht und so beliebig aussehen, als das, was sie sind: Etappen einer ebenso wundersamen wie gefährlichen Reise.

Neunzig Minuten lang sieht der Zuschauer Zugvögel von der Schwalbe bis zum Albatros in allen Teilen der Welt, vornehmlich fliegend. Menschen sind für den Film so nebensächlich wie für die Vögel, denen er folgt. Er zeigt sie nur selten - als eine Gruppe Jäger, als ein fütterndes Weiblein, am meisten noch als die Errichter seltsamer Bauwerke, die sich so ungeschlacht ausnehmen inmitten der Natur.

Mit bewundernswerter Akribie verwischen auch die Filmemacher alle Spuren ihrer Anwesenheit. Kein Propellergeräusch, kein Schatten eines Stativs stört die Kontemplation. Die Kommentare des Sprechers beschränken sich auf das Notwendigste. Ganze Viertelstundenlang ist nichts als Kreischen und Flügelschlagen mit einer leider wenig geglückten Musikuntermalung zu hören.

Wir sollen uns einfühlen. Die Kamera macht es vor, indem sie einen Schwarm erst vom Boden, dann seitlich auf gleicher Höhe und schließlich aus der Perspektive eines Vogels darin zeigt. Dennoch ist "Nomaden der Lüfte" ein sehr "menschlicher" Film. Er unterschlägt das, was ein Vogel vermutlich berichtenswert fände: all das Fressen, Paaren und Kämpfen, das der realistische Tierfilm bis zum Überdruß vorgeführt hat. Perrin setzt dagegen eine Romantik, die mit grandiosen Bildern in Gefühlen der Schönheit, Freiheit, Erhabenheit schwelgt. Man hat derlei noch nie gesehen, und doch wirkt es vertraut. Denn das, was "Nomaden der Lüfte" zeigt, ist nicht das Fliegen der Vögel. Es ist das Fliegen aus unseren Träumen.

MICHAEL ALLMAIER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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