Der 15-jährige Pim lebt mit seiner lauten und lebenslustigen Mutter in einem Kaff an der belgischen Nordseeküste. Während die ehemalige Schönheitskönigin sich nachts als Akkordeonspielerin in Kneipen herumschlägt, flüchtet sich ihr introvertierter Sohn in Tagträume, zeichnet und sammelt kleine Dinge in versteckten Schachteln. Sein sexuelles Erwachen ist ganz auf den älteren Nachbarsjungen Gino gerichtet, seinen Motorrad-Helden, der gerade einiges ausprobiert und Pims Avancen gegenüber nicht unbedingt abgeneigt ist. Doch das Leben besteht nicht nur aus Träumen und zaghaften Annäherungen - die brave protestantische Kleinstadt wird Pim bald genauso eng wie seiner Mutter. Und als Zoltan, der attraktive Schausteller, bei ihnen aufkreuzt und einzieht, geraten die beiden plötzlich in Konkurrenz zu einander. Pim erkennt, dass er seine Träume selbst in die Tat umzusetzen muss... NOORDZEE, TEXAS ist das langerwartete Spielfilmdebüt von Bavo Defurne, dessen Kurzfilme ("Matrosen", "Der Heilige") längst zu Klassikern der schwulen Filmgeschichte geworden sind. Ihre bunten, traumähnlichen Bilder, die immer wieder mit der Ästhetik von Pierre & Gilles verglichen wurden, bestimmen auch den Stil von NOORDZEE, TEXAS. Schwerelos und poetisch erscheint die Verfilmung des berühmten flämischen Jugendbuchklassikers "Nooit gaat dit over" von André Sollie - "zwischen kindlicher Naivität und dem Ernst des Lebens" (Sissy).