Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 11,00 €
  • DVD

Wenn der Feind gewusst hätte, wie es bei der Nationalen Volksarmee aussah - die NVA hätte es wohl schon früher nicht mehr gegeben ... Henrik Heidler muss seinen Wehrdienst bei der NVA ableisten und will nur eins: Die nächsten eineinhalb Jahre Zeit unbeschadet überstehen. Bald lernt er Krüger kennen, der nicht willens ist, sich unterzuordnen und keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Beide entdecken, dass keine ihrer Überlebensstrategien aufgeht. Die Geschehnisse sind turbulent und Henrik, der schüchtere Romantiker, öffnet in seinen Briefen sein Herz, verliert seine Freundin, gewinnt einen…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Wenn der Feind gewusst hätte, wie es bei der Nationalen Volksarmee aussah - die NVA hätte es wohl schon früher nicht mehr gegeben ... Henrik Heidler muss seinen Wehrdienst bei der NVA ableisten und will nur eins: Die nächsten eineinhalb Jahre Zeit unbeschadet überstehen. Bald lernt er Krüger kennen, der nicht willens ist, sich unterzuordnen und keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Beide entdecken, dass keine ihrer Überlebensstrategien aufgeht. Die Geschehnisse sind turbulent und Henrik, der schüchtere Romantiker, öffnet in seinen Briefen sein Herz, verliert seine Freundin, gewinnt einen Freund, findet die Liebe und entdeckt schließlich einen Ausweg ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - von Leander Haußmann und Detlev Buck - "Der Augenzeuge" - Making Of - Making Of "Das Grillfest" - Interaktiver Intellimode mit Hintergrundinfos von den Dreharbeiten - Deleted Scenes - Kinoteaser
Autorenporträt
Leander Haußmann studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. 1991 wurde er zum besten Nachwuchsregisseur gekürt, 1995 übernahm er die Intendanz des Schauspielhauses Bochum. Für seinen Kinofilm Sonnenallee erhielt Haußmann zusammen mit Thomas Brussig den Drehbuchpreis der Bundesregierung und den Filmpreis in Silber.

Kim Frank wird 1982 in Flensburg geboren. Von 1994 - 2002 ist er Sänger und Frontmann der Band "Echt". Seit der Trennung der Band arbeitet er als Schauspieler und Sprecher und veröffentlichte 2007 ein Soloalbum. Kim Frank lebt in Hamburg, fotografiert und dreht Musikvideos. Er ist 27 Jahre alt, als er seinen Debütroman schreibt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2005

Soweit die Pointen tragen
Der Film zum Buch: "NVA!" von Leander Haußmann

Wenn man in der letzten Woche gesehen hat, wie im TV-History-Format mal wieder die DDR verabschiedet wurde, dann bleibt nach wie vor ein Rätsel: Um welche Form von Nostalgie handelt es sich da eigentlich, welche Menschen zur Wahl der ehemaligen SED treibt? Es wäre beinahe schon komisch, wenn es nicht so trostlos wäre, und deshalb ist es sechzehn Jahre nach dem Mauerfall auch nicht ganz falsch, wenn sich Spielfilme und Romane beim Blick zurück gleich in die Komödie flüchten. Es ist aber auch nicht die allerbeste Idee, weil sich schon mehr als acht Millionen Zuschauer in "Good bye, Lenin!" und "Sonnenallee" amüsiert haben, und wenn man da noch etwas Neues erzählen und nicht nur den Schauplatz wechseln will, dann landet man mit einer gewissen Zwangsläufigkeit in der Klamotte.

Leander Haußmann, selbst NVA-geschädigt, will sich für die gestohlene Zeit schadlos halten: Rache durch Lachen. Doch die Pointen, die er abfeuert, leiden an derselben Materialermüdung wie die Truppe - im Kino und im Roman (s. Text auf dieser Seite). Natürlich war die NVA alles andere als lustig - was ja ein guter Grund wäre, sich über sie lustig zu machen. Aber was Haußmann dazu eingefallen ist, sieht eher aus wie eine späte Renaissance von Opas Kino. Mühsam gedämpftes Chargieren quer durch alle Dienstränge und schale Gags, unter denen die sogenannte Musikbox noch der spektakulärste ist: Weil die DDR bekanntlich nicht gerade ein Paradies für Unterhaltungselektronik war, sperrte man einen Soldaten in einen Spind, warf ein paar Groschen deutscher Notenbank ein, und der Soldat mußte singen. Sang er nicht, wurde er durchgerüttelt oder der Spind auf den Kopf gestellt. Viel mehr gibt das Militär hier nicht her.

Anstatt das starre Exerzierreglement des Militärfilms als Chance zu nutzen, bleibt der Film in Habachtstellung: Einzug in die Fidel-Castro-Kaserne, Episoden aus dem militärischen Alltag, wie er in jeder Armee der Welt herrscht. Aufmucken und wegducken, schlechtes Essen, Heimweh nach der Freundin, Triebstau und das genreübliche Personal vom Schleimer bis zum Rebellen. So robbt der Film durchs Gelände, und irgendwann merkt man: Noch schlimmer als eine Militärklamotte ist eine Militärklamotte, die sich immer wieder dafür schämt, eine zu sein. Haußmann erzählt seine Geschichte so farblos und unspezifisch, daß noch der Mauerfall wie eine Verlegenheitslösung wirkt, die dem Ganzen zu einem Schluß verhilft. Und kaum hat er ein passendes Bild für den Aufbruch in Freiheit und Erwachsensein gefunden, muß er wieder die Löffel der Offiziere bedeutungsvoll in den Tassen klappern und anschließend den Stützpunkt in die Luft gehen lassen.

Aberwitz ist genug vorhanden, um böse Pointen zu zünden, doch der Hang zum Brachialhumor verhindert, daß die schwarze Grundierung, die zu jeder guten Komödie gehört und die in Robert Altmans "M.A.S.H." auch das Militär einfärbte, je zu sehen ist. Mag sein, daß der Film dennoch sein Publikum findet, weil er konsequent die Umwandlung der DDR in einen kuriosen Themenpark betreibt: Willkommen in Trabbiworld! Er ist so harmlos, daß man am Ende fast schon vergessen hat, worum es eigentlich ging - lau wie Kantinensuppe, grau wie die Uniformen der NVA.

PETER KÖRTE

Ab Donnerstag im Kino.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr