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Es verbreitet sich über die Luft. Es tötet in wenigen Stunden. Und es gibt kein Heilmittel. Niemand weiß, wie das tödliche Virus aus dem afrikanischen Dschungel nach Kalifornien kam - und wie sein todbringender Vormarsch zu stoppen ist. Ein dramatischer Wettlauf beginnt: Gegen die Zeit - und gegen die brutalen, unglaublichen Pläne des amerikanischen Militärs...
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Produktionsnotizen

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Produktbeschreibung
Es verbreitet sich über die Luft. Es tötet in wenigen Stunden. Und es gibt kein Heilmittel. Niemand weiß, wie das tödliche Virus aus dem afrikanischen Dschungel nach Kalifornien kam - und wie sein todbringender Vormarsch zu stoppen ist. Ein dramatischer Wettlauf beginnt: Gegen die Zeit - und gegen die brutalen, unglaublichen Pläne des amerikanischen Militärs...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.1995

Das Virus hat die Rechnung mit dem Wirt gemacht
Biologische Kriegsführung im Kino: Wolfgang Petersens Thriller "Outbreak - Lautlose Killer"

Die Virologie als Horrorszenario? Wolfgang Petersen, der glücklich in Hollywood etablierte deutsche Regisseur, hat sich mit seinem jüngsten Thriller auf tückisches Gelände gewagt. "Outbreak", die Geschichte einer tödlichen Epidemie, die Staat und Militär auf mörderische Gegenwehr sinnen läßt, sollte extrem spannende Kinounterhaltung sein und zugleich wissenschaftlichen Mindestanforderungen genügen; die Phantasie des Regisseurs wie der Drehbuchautoren Laurence Dworet und Robert Roy Pool, die menschliches Irren in eine Bedrohung des ganzen Planeten auswachsen lassen, sollte gleichwohl faktisch korrekt und in ihren Schlußfolgerungen für den Laien faßbar bleiben.

Ohne ein gehöriges Maß an Naivität kann sich dieser Herausforderung niemand stellen. Der Mensch habe die Harmonie der Natur zerstört, die Milliarden von Jahren Bestand hatte, gab Petersen vor dem deutschen Start seines Films zu Protokoll: "Viren hat es immer gegeben und wird es immer geben. Doch die schrecklichen Auswüchse, wie Aids, traten erst auf, als wir anfingen, die Natur zu zerstören." Petersens Hoffnung, sein Film könnte die Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern auch in jenem positiven Sinn beunruhigen, der auf mögliche Veränderung aus ist, gründet mit Recht darauf, daß die apokalyptisch angeheizte Phantasie sich vorzugsweise nur einen Fußbreit neben den biomedizinischen Tatsachen bewegt. Und Dustin Hoffman, Petersens Hauptdarsteller in einer für ihn überraschenden Rolle als Mann der Tat, sekundiert seinem Regisseur, es sei ein mulmiges Gefühl zu erfahren, "daß gewisse Viren schon seit Tausenden von Jahren existieren und wir erst jetzt mit ihnen in Berührung kommen, weil wir in ihren Lebensraum, die Regenwälder, eindringen. Vielleicht sollten wir dies nicht tun, und deshalb wehren sie sich."

Im tiefsten Afrika, so will es die Fiktion, wütet ein Virus, das in der Luft übertragen wird, also äußerst ansteckend und obendrein fast immer tödlich ist. Von einem Affen, den Tierhändler illegal in die Vereinigten Staaten schmuggeln, wird das sogenannte Motaba-Virus in eine kalifornische Kleinstadt eingeschleppt, wo sich in rasendem Tempo eine solche Epidemie ausbreitet, daß die Staatsgewalt gezwungen ist, den Ort mit Hilfe der Armee hermetisch abzuriegeln. Dustin Hoffman spielt einen Army-Virologen, der zunächst mit seinem Expertenteam vom militärischen Forschungszentrum für ansteckende Krankheiten ausgeschickt wird, des heimtückischen Erregers habhaft zu werden, aber unerklärlicherweise von seinem vorgesetzten General wieder zurückgepfiffen wird, bevor der ursprüngliche Auftrag medizinisch erfolgreich abgeschlossen werden kann. Die Militärs bangen nämlich um eine biologische Waffe, die sie unter höchster Geheimhaltung entwickelt haben, als vor mehr als zwanzig Jahren schon einmal das Virus ein Dorf im Regenwald tödlich bedrohte, das damals kurzerhand mit einem Bombenschlag dem Erdboden gleichgemacht wurde - nicht ohne daß zuvor den Forschern in Uniform Antikörper gegen das Virus zu finden gelungen ist, die nun im Giftschrank schlummern.

Um dem Filmgeschehen mehr Brisanz einzuimpfen, stellt sich nach allerlei dramaturgischem Hakenschlagen heraus, daß das todbringende Virus mittlerweile mutiert und gegen die ursprünglichen Antikörper resistent ist. Um den Erreger neuerlich zu lokalisieren und in großem Maßstab bekämpfen zu können, muß Hoffmans Virologe, unterstützt von wenigen Getreuen, nicht nur gegen die ausdrücklichen Befehle seiner Vorgesetzten handeln, die lieber die ganze Region samt allen erkrankten Bewohnern wie einst das afrikanische Dorf ausradierten, bevor sie ihre geheime Waffe preisgäben. Er muß, in einem noch verzweifelteren Wettlauf gegen die Zeit, auch jenen Affen finden, der dem Virus als sogenannter Wirt dient, damit jene Antikörper entwickelt werden können, die für Tausende gebraucht werden.

Wolfgang Petersen gebührt aller Respekt, aus einem so komplexen und für Kinoverhältnisse komplizierten Geflecht einen ungemein suggestiven und großenteils einleuchtenden Film gewonnen zu haben. Neben dem Hauptdarsteller, der das Dilemma glaubwürdig ausspielt, als Soldat aufs Gehorchen gedrillt worden zu sein, als Forscher aber eigenverantwortlich entscheiden und handeln zu müssen - neben Dustin Hoffman also kommt dabei vor allem dem Kameramann Michael Ballhaus das entscheidende Verdienst zu. Schon die minutenlange Plansequenz zu Beginn, in der die Kamera durch das Labyrinth der Laboratorien pirscht, ist von großer formaler Brillanz. Ähnlich mustergültig das Flugduell zweier Hubschrauber oder die martialischen Aufzüge der Armee. Und wie Petersen und Ballhaus die tödliche Kettenreaktion der Ansteckung ins Bild setzen, ohne groß Worte zu machen, zeugt von deren unangreifbarem professionellen Standard.

Weil tausend mit dem Tod bedrohte Anonyme die Emotion weniger bewegen als ein einziges privat ausgespieltes Schicksal, steht Hoffmans Virologe als Kollegin dessen geschiedene Ehefrau (Rene Russo) zur Seite, alsbald selber ein Opfer des Virus, aber natürlich in letzter Minute gerettet. Und weil das Abweichen von der political correctness, das Petersen mit Blick aufs Militär wagt, aufgefangen werden muß, steht dem einen Bösen im Generalsrang (Donald Sutherland) ein zweiter (Morgan Freeman) gegenüber, der ihm rechtzeitig in den Arm fällt. Schließlich will uns der Film bedeuten, die größte Gefahr für die Vorherrschaft des Menschen auf dem Planeten seien die Viren. Und nicht etwa die Menschen selbst. HANS-DIETER SEIDEL

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