Da er eine Schwäche für alles Britische hat, nimmt der ebenso tollpatschige wie liebenswerte Bär Paddington die Reise aus dem "finstersten Peru" bis nach London auf sich. Als er sich aber mutterseelenalleine an der U-Bahn Station Paddington wiederfindet, wird ihm bewusst, dass das Stadtleben doch nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hat. Doch zum Glück findet ihn die Familie Brown und bietet ihm ein neues Zuhause an. Es scheint, als hätte sich sein Schicksal zum Guten gewandelt - wäre da nicht eine zwielichtige Tierpräparatorin, die es auf den seltenen Bären abgesehen hat...
Bonusmaterial
Featurettes Vom Buch auf die Leinwand, Ein Bär zu Besuch und Die Figuren Making of Trailer Paddington-PuzzleFrankfurter Allgemeine ZeitungEs hilft ja alles nichts, der Bär muss her
Offene und verdeckte lebenswichtige Hinweise zu sämtlichen akuten Welt-Notlagen: "Paddington" beim achten F.A.Z.-Filmabend
Was ist ein Mensch? Ein Mensch ist ein Geschöpf, das man nahezu mühelos dazu dressieren kann, den vollständig sinnlosen Befehlen einer Maschine zu gehorchen, die es zuvor selbst gebaut und dann auch noch schlampig programmiert hat.
Was ist ein Bär? Ein Bär ist cool. "Cool" heißt in diesem Fall: flauschig, und zwar sowohl von außen als auch inwendig - wie Balu zum Beispiel, der erhabene graublaue Faulenzer, der in Disneys unsterblichem "Dschungelbuch" (1967) die sogenannte "Gemütlichkeit" als Kardinaltugend der Urwaldgesellschaft verkündet, was zwar komplett gegen jede naturkundliche Intuition geht (denn handelt der Urwald nicht vom eher ungemütlichen Fressen und Gefressenwerden?), aber im metaphorischen Dschungel der Menschen-Weltgesellschaft wohl der einzige Ansatz ist, der unsereins befähigt, dem sich in steter Beschleunigung entfaltenden allgemeinen Blödsinn standzuhalten.
Dabei erschöpft Balu die Möglichkeiten des informierten Bärseins keineswegs. Zweibeiner, denen er zu schlaff vorkommt, dürfen sich alternativ etwa an einem tückischen Saubären aus Kunstpelz und Wollfüllung aufrichten, der in der nach ihm benannten, sehr hübschen Holzhammersatire "Ted" aus dem Jahr 2012 (und einer weniger tüchtigen, drei Jahre jüngeren Fortsetzung) den korrekten Umgang mit obszönem und bewusstseinsveränderndem Material lehrt. Balu ist, wenn man Bären pharmakologisch sortieren möchte, eher bekifft, Ted hingegen eher koksbefeuert, aber beide darf man begreifen als die zwei Enden eines allgemeinen Spektrums der berauschenden Bärizität, dessen Mitte und Gravitationszentrum dann wohl ein bedeutender Lebenskünstler im blauen Kuschelmantel und mit rotem Schlapphut einnimmt.
Dieses peruanisch-britische Marmeladenmäulchen wollen wir Ihnen beim achten F.A.Z.-Filmabend nahebringen, weil es als Titelheld der Kinokomödie "Paddington" (2014) eine britische Kleinbürgerfamilie, zu deren Darstellerinnen und Darstellern so unübertrefflich sichere Spitzenkräfte wie Sally Hawkins, Julie Walters und Hugh Bonneville gehören, mit zeitloser Höflichkeit in ein paar Überlebenstechniken ausbildet, die bei hinreichend anstelliger Anwendung nicht nur den Mittelstand retten könnten, sondern auch eine (dabei dezidiert bärig gedachte) Menschlichkeit an sich.
Denn zwar befindet sich die asylgewährende Familie Brown, um die's da geht, zeitlich und räumlich außerhalb der Reichweite Robert Habecks, der EU, der Inflation und anderer apokalyptischer Bankrottboten, die der hiesigen Kleinbesitzerschaft derzeit allerlei Ausreden für das angstgespeiste, zwar leidlich nachvollziehbare, aber doch sozial ziemlich schädliche Abdriften in irgendwelche unsolidarischen Bockigkeiten liefern.
Aber mit zwei Kindern hat man's nie ganz leicht, selbst wenn das Häuschen, in dem man sie großzieht, leidlich gesichert scheint; und in jedem überhaupt bekannt gewordenen Fall der Neuzeit gilt für so eine Minigemeinschaft ohnehin das Wort des alten grummeligen Eisbären Friedrich Engels aus dem Jahr 1891, zwar biete ein modernes Interessenvertretungswesen und Gewerkschaftstreiben für diverse Nichtreiche durchaus einen Schutz vor dem "Wachstum des Elends", aber etwas, das dem zum Trotz fortwährend sicher anwachse, sei nun mal leider "die Unsicherheit der Existenz".
Abonnentinnen und Abonnenten dieser Zeitung, die sich gegen solcherart Heimsuchungen vom Bärenbuddha Paddington trainieren lassen wollen, können das am heutigen Mittwochabend beim achten F.A.Z.-Filmabend tun. Das Filmabend-Format, das wir in Kooperation mit dem Streamingdienst Pantaflix entwickelt haben, wird regelmäßig einem Publikum mit F.A.Z.-Abonnement angeboten und beginnt stets mit einer kurzen Einführung in den Film.
Von 19 Uhr an steht dann "Paddington" der Gesamtmenge der Abonnement-Inhaberschaft kostenlos zur Verfügung (zuvor kann der Film nur gegen Gebühr entliehen werden, diese Schranke wird jedoch mit Veranstaltungsbeginn für Abonnentinnen und Abonnenten der F.A.Z. automatisch aufgehoben).
Im Anschluss an die Vorführung diskutieren zwei gut vorbereitete Leute aus der Redaktion, nämlich Maria Wiesner und der Verfasser dieses Artikels, mit dem Publikum und miteinander.
Um sich mit Fragen und Anregungen in das Livegespräch einzubringen, ist eine Registrierung auf FAZ.NET notwendig; alle technisch relevanten Informationen dazu finden Sie unter dem unten aufgeführten Link. DIETMAR DATH
Der Livestream des Films beginnt am heutigen Mittwoch um 19 Uhr. Mehr zum Thema findet man unter faz.net/filmabend8.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Offene und verdeckte lebenswichtige Hinweise zu sämtlichen akuten Welt-Notlagen: "Paddington" beim achten F.A.Z.-Filmabend
Was ist ein Mensch? Ein Mensch ist ein Geschöpf, das man nahezu mühelos dazu dressieren kann, den vollständig sinnlosen Befehlen einer Maschine zu gehorchen, die es zuvor selbst gebaut und dann auch noch schlampig programmiert hat.
Was ist ein Bär? Ein Bär ist cool. "Cool" heißt in diesem Fall: flauschig, und zwar sowohl von außen als auch inwendig - wie Balu zum Beispiel, der erhabene graublaue Faulenzer, der in Disneys unsterblichem "Dschungelbuch" (1967) die sogenannte "Gemütlichkeit" als Kardinaltugend der Urwaldgesellschaft verkündet, was zwar komplett gegen jede naturkundliche Intuition geht (denn handelt der Urwald nicht vom eher ungemütlichen Fressen und Gefressenwerden?), aber im metaphorischen Dschungel der Menschen-Weltgesellschaft wohl der einzige Ansatz ist, der unsereins befähigt, dem sich in steter Beschleunigung entfaltenden allgemeinen Blödsinn standzuhalten.
Dabei erschöpft Balu die Möglichkeiten des informierten Bärseins keineswegs. Zweibeiner, denen er zu schlaff vorkommt, dürfen sich alternativ etwa an einem tückischen Saubären aus Kunstpelz und Wollfüllung aufrichten, der in der nach ihm benannten, sehr hübschen Holzhammersatire "Ted" aus dem Jahr 2012 (und einer weniger tüchtigen, drei Jahre jüngeren Fortsetzung) den korrekten Umgang mit obszönem und bewusstseinsveränderndem Material lehrt. Balu ist, wenn man Bären pharmakologisch sortieren möchte, eher bekifft, Ted hingegen eher koksbefeuert, aber beide darf man begreifen als die zwei Enden eines allgemeinen Spektrums der berauschenden Bärizität, dessen Mitte und Gravitationszentrum dann wohl ein bedeutender Lebenskünstler im blauen Kuschelmantel und mit rotem Schlapphut einnimmt.
Dieses peruanisch-britische Marmeladenmäulchen wollen wir Ihnen beim achten F.A.Z.-Filmabend nahebringen, weil es als Titelheld der Kinokomödie "Paddington" (2014) eine britische Kleinbürgerfamilie, zu deren Darstellerinnen und Darstellern so unübertrefflich sichere Spitzenkräfte wie Sally Hawkins, Julie Walters und Hugh Bonneville gehören, mit zeitloser Höflichkeit in ein paar Überlebenstechniken ausbildet, die bei hinreichend anstelliger Anwendung nicht nur den Mittelstand retten könnten, sondern auch eine (dabei dezidiert bärig gedachte) Menschlichkeit an sich.
Denn zwar befindet sich die asylgewährende Familie Brown, um die's da geht, zeitlich und räumlich außerhalb der Reichweite Robert Habecks, der EU, der Inflation und anderer apokalyptischer Bankrottboten, die der hiesigen Kleinbesitzerschaft derzeit allerlei Ausreden für das angstgespeiste, zwar leidlich nachvollziehbare, aber doch sozial ziemlich schädliche Abdriften in irgendwelche unsolidarischen Bockigkeiten liefern.
Aber mit zwei Kindern hat man's nie ganz leicht, selbst wenn das Häuschen, in dem man sie großzieht, leidlich gesichert scheint; und in jedem überhaupt bekannt gewordenen Fall der Neuzeit gilt für so eine Minigemeinschaft ohnehin das Wort des alten grummeligen Eisbären Friedrich Engels aus dem Jahr 1891, zwar biete ein modernes Interessenvertretungswesen und Gewerkschaftstreiben für diverse Nichtreiche durchaus einen Schutz vor dem "Wachstum des Elends", aber etwas, das dem zum Trotz fortwährend sicher anwachse, sei nun mal leider "die Unsicherheit der Existenz".
Abonnentinnen und Abonnenten dieser Zeitung, die sich gegen solcherart Heimsuchungen vom Bärenbuddha Paddington trainieren lassen wollen, können das am heutigen Mittwochabend beim achten F.A.Z.-Filmabend tun. Das Filmabend-Format, das wir in Kooperation mit dem Streamingdienst Pantaflix entwickelt haben, wird regelmäßig einem Publikum mit F.A.Z.-Abonnement angeboten und beginnt stets mit einer kurzen Einführung in den Film.
Von 19 Uhr an steht dann "Paddington" der Gesamtmenge der Abonnement-Inhaberschaft kostenlos zur Verfügung (zuvor kann der Film nur gegen Gebühr entliehen werden, diese Schranke wird jedoch mit Veranstaltungsbeginn für Abonnentinnen und Abonnenten der F.A.Z. automatisch aufgehoben).
Im Anschluss an die Vorführung diskutieren zwei gut vorbereitete Leute aus der Redaktion, nämlich Maria Wiesner und der Verfasser dieses Artikels, mit dem Publikum und miteinander.
Um sich mit Fragen und Anregungen in das Livegespräch einzubringen, ist eine Registrierung auf FAZ.NET notwendig; alle technisch relevanten Informationen dazu finden Sie unter dem unten aufgeführten Link. DIETMAR DATH
Der Livestream des Films beginnt am heutigen Mittwoch um 19 Uhr. Mehr zum Thema findet man unter faz.net/filmabend8.
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