Der zweite Teil von Ulrich Seidls »Paradies«-Trilogie, ausgezeichnet mit dem Spezialpreis der Jury beim Filmfestival in Venedig 2012. Anna Maria ist mit Leib und Seele Katholikin. Sie rutscht auf Knien betend durch die Wohnung, ihr Haus hat mehr Kruzifixe als eine Kirche und zur Strafe für fremde Sünden peitscht sie sich gern mal aus. Selbst mit ins Bett nimmt Anna Maria ihren Jesus. Ihren Urlaub verbringt sie damit, eine Wandermuttergottes-Statue von Haus zu Haus zu bringen, um Einwanderer vom christlichen Paradies zu überzeugen und um Österreich wieder katholisch zu machen. Eines Tages kehrt ihr Ehemann Nabil, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, nach Jahren der Abwesenheit aus Ägypten zurück. Ein Kleinkrieg um Ehe und Religion beginnt. Während Nabil Kruzifixe und Papstikonen von den Wänden pflückt und seine Rechte als Ehemann einfordert, besprüht Anna Maria ihn mit Weihwasser. Ihr Glauben wird auf eine harte Probe gestellt. Denn die Sehnsucht nach körperlicher Nähe bringt Anna Maria und ihre fanatische Mission doch an ihre Grenzen.