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Es ist ein Meilenstein des Konzert- und Dokumentarfilms und wurde mit einem EMMY AWARD ausgezeichnet: Paul McCartney - In Red Square. Obwohl die BEATLES in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts so gut wie gar nicht auf dem sowjetischen Musikmarkt stattfanden, gab ihre Musik trotzdem über Jahre hinweg einer ganzen Nation Hoffnung und Inspiration. Endlich, am 24. Mai 2003, konnte Paul McCartney die über Jahrzehnte entstandenen Erwartungen erfüllen und gab sein erstes Konzert in der Sowjetunion. Er begeisterte eine Menge von über 100.000 Menschen auf dem Roten Platz in Moskau.
Red
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Produktbeschreibung
Es ist ein Meilenstein des Konzert- und Dokumentarfilms und wurde mit einem EMMY AWARD ausgezeichnet: Paul McCartney - In Red Square. Obwohl die BEATLES in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts so gut wie gar nicht auf dem sowjetischen Musikmarkt stattfanden, gab ihre Musik trotzdem über Jahre hinweg einer ganzen Nation Hoffnung und Inspiration. Endlich, am 24. Mai 2003, konnte Paul McCartney die über Jahrzehnte entstandenen Erwartungen erfüllen und gab sein erstes Konzert in der Sowjetunion. Er begeisterte eine Menge von über 100.000 Menschen auf dem Roten Platz in Moskau.

Red Square Concert:
01 Getting Better
02 Band On The Run
03 Cant Buy Me Love
04 Two Of Us
05 I Saw Her Standing There
06 We Can Work It Out
07 Ive Just Seen A Face
08 Live And Let Die
09 Let `Em In
10 Fool On The Hill
11 The Things We Said Today
12 Birthday
13 Maybe Im Amazed
14 Back In The U.S.S.R.
15 Calico Skies
16 Hey Jude
17 Shes Leaving Home
18 Yesterday
19 Let It Be
20 Back In The U.S.S.R. (Reprise)

St. Petersburg Show:
01 Intro
02 Jet
03 Got To Get You Into My Life
04 Flaming Pie
05 Let Me Roll It
06 Drive My Car
07 Penny Lane
08 Get Back
09 Back In The U.S.S.R.
10 Ive Got A Feeling
11 Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band/The End
12 Helter Skelter

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015

Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt

Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.

Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.

Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.

"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?

VERENA LUEKEN

Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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