Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 (1.85:1)
Sprachen / Tonformate: Englisch, Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2
Extras: Audiokommentar von Drehbuchautor und Regiesseur Peter Hedges, Hinter den Kulissen, Kinotrailer
Bildformat: 16:9 (1.85:1)
Sprachen / Tonformate: Englisch, Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2
Extras: Audiokommentar von Drehbuchautor und Regiesseur Peter Hedges, Hinter den Kulissen, Kinotrailer
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Featurette: Hinter den Kulissen von „Pieces of April – Ein Tag mit April Burns“ - Audiokommentar von Autor und Regisseur Peter HedgesFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.02.2004Odyssee durchs Treppenhaus
Der charmante Debütfilm "Pieces of April - Ein Tag mit April Burns" von Peter Hedges
Filme über Mütter, die an Krebs sterben, sind in der Regel eher harte Prüfungen. Doch "Pieces of April" ist eine Komödie, die aber immer noch genügend Biß besitzt, nichts zu beschönigen, eher im Gegenteil. Seinen Charme bezieht der Film geradezu aus der Boshaftigkeit seiner Betrachtungen rund um die Vorbereitungen für ein Thanksgiving-Dinner.
April (Katie Holmes) ist ein spätes Punk-Mädchen, das mit der Familie gebrochen hat und aus New Jersey in die Lower East Side gezogen ist, wo sie nun in einem winzigen Apartment ihren ersten Truthahn zubereiten muß, weil die Mutter womöglich nicht mehr lange lebt. Man erfährt nicht viel über April, außer daß sie einen hilfsbereiten schwarzen Freund hat, ihren Herd noch nie benutzt hat und deshalb zu spät merkt, daß er gar nicht funktioniert. Also macht sie sich mit dem toten Tier auf den Weg und muß bei wildfremden Nachbarn klingeln und fragen, ob sie ihren Ofen benutzen darf.
Parallel zu Aprils Odyssee durch das heruntergekommene Treppenhaus sieht man ihre Familie, die sich aus Suburbia auf den Weg macht, ohne daß dabei die rechte Vorfreude aufkommen will. Die Mutter (Patricia Clarkson) ist sterbenskrank und sitzt schon im Auto, als die anderen erst aufwachen; die Schwester macht aus ihrer Abneigung keinen Hehl, der Bruder hat auch etwas Besseres vor; der Vater (Oliver Platt) ist mit der Situation überfordert; und die Großmutter (Alice Drummond) kriegt ohnehin nicht mehr viel mit. Auf der Fahrt halten sie beim erstbesten Drive-in, um sich mit Doughnuts zu versorgen, weil sie wenig Zutrauen in die Kochkünste ihrer Tochter haben. Während sie also im Auto sitzen und ihre Teigwaren mampfen, fragt die Mutter, die bis dahin in ihrem Elend versunken schien, genießerisch: "Sagt mal, wie kann man bei so was nicht an Gott glauben?" Kurze Zeit später muß sie sich übergeben. Von solchen amüsanten, bizarren und auch schmerzhaften Kontrasten lebt der Film: auf der einen Seite April zwischen Zurückweisung und Hilfsbereitschaft, auf der anderen ihre Familie zwischen Bosheit und Trauer.
Peter Hedges hat sich einen Namen gemacht als Autor von "Gilbert Grape", war zuletzt für "About a Boy" tätig und ist sich in seiner ersten Regiearbeit treu geblieben. Er hat einen Blick für Situationen, in denen das Monströse ins Absurde umkippt und das Vergnügliche ins Bezeichnende. Seine digitalen Bilder sind nicht ganz auf der Höhe seiner erzählerischen Fähigkeiten, so daß eher der Eindruck entsteht, er verkaufe seinen Stoff unter Wert. Andererseits ist es auch mal ganz erholsam, einen kleinen Film zu sehen, der sich nicht aufplustert.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der charmante Debütfilm "Pieces of April - Ein Tag mit April Burns" von Peter Hedges
Filme über Mütter, die an Krebs sterben, sind in der Regel eher harte Prüfungen. Doch "Pieces of April" ist eine Komödie, die aber immer noch genügend Biß besitzt, nichts zu beschönigen, eher im Gegenteil. Seinen Charme bezieht der Film geradezu aus der Boshaftigkeit seiner Betrachtungen rund um die Vorbereitungen für ein Thanksgiving-Dinner.
April (Katie Holmes) ist ein spätes Punk-Mädchen, das mit der Familie gebrochen hat und aus New Jersey in die Lower East Side gezogen ist, wo sie nun in einem winzigen Apartment ihren ersten Truthahn zubereiten muß, weil die Mutter womöglich nicht mehr lange lebt. Man erfährt nicht viel über April, außer daß sie einen hilfsbereiten schwarzen Freund hat, ihren Herd noch nie benutzt hat und deshalb zu spät merkt, daß er gar nicht funktioniert. Also macht sie sich mit dem toten Tier auf den Weg und muß bei wildfremden Nachbarn klingeln und fragen, ob sie ihren Ofen benutzen darf.
Parallel zu Aprils Odyssee durch das heruntergekommene Treppenhaus sieht man ihre Familie, die sich aus Suburbia auf den Weg macht, ohne daß dabei die rechte Vorfreude aufkommen will. Die Mutter (Patricia Clarkson) ist sterbenskrank und sitzt schon im Auto, als die anderen erst aufwachen; die Schwester macht aus ihrer Abneigung keinen Hehl, der Bruder hat auch etwas Besseres vor; der Vater (Oliver Platt) ist mit der Situation überfordert; und die Großmutter (Alice Drummond) kriegt ohnehin nicht mehr viel mit. Auf der Fahrt halten sie beim erstbesten Drive-in, um sich mit Doughnuts zu versorgen, weil sie wenig Zutrauen in die Kochkünste ihrer Tochter haben. Während sie also im Auto sitzen und ihre Teigwaren mampfen, fragt die Mutter, die bis dahin in ihrem Elend versunken schien, genießerisch: "Sagt mal, wie kann man bei so was nicht an Gott glauben?" Kurze Zeit später muß sie sich übergeben. Von solchen amüsanten, bizarren und auch schmerzhaften Kontrasten lebt der Film: auf der einen Seite April zwischen Zurückweisung und Hilfsbereitschaft, auf der anderen ihre Familie zwischen Bosheit und Trauer.
Peter Hedges hat sich einen Namen gemacht als Autor von "Gilbert Grape", war zuletzt für "About a Boy" tätig und ist sich in seiner ersten Regiearbeit treu geblieben. Er hat einen Blick für Situationen, in denen das Monströse ins Absurde umkippt und das Vergnügliche ins Bezeichnende. Seine digitalen Bilder sind nicht ganz auf der Höhe seiner erzählerischen Fähigkeiten, so daß eher der Eindruck entsteht, er verkaufe seinen Stoff unter Wert. Andererseits ist es auch mal ganz erholsam, einen kleinen Film zu sehen, der sich nicht aufplustert.
MICHAEL ALTHEN
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