P. I. Tschaikowsky gilt als der große Sinfoniker Russlands. In seiner Musik gelang ihm eine Synthese aus der nationalen russischen Musiksprache und den kompositionstechnischen Formen der westeuropäischen Romantik. Seine berühmtesten Ballette nehmen wegen ihrer melodischen Intensität und instrumentalen Brillanz einen Spitzenplatz im klassischen Balletrepertoire ein. In dem 1814 veröffentlichten Märchen "Nußknacker und Mäusekönig" des deutschen Romantikers E.T.A. Hoffmann, auf das Tschaikowskys Ballett basiert, bildet das Weihnachtsfest den realistischen Rahmen für eine fantastische Handlung. Fiktion und Wirklichkeit sind durch seltsame und wunderbare Begebenheiten zu einem faszinierenden und unergründlichen Labyrinth verwoben. Mit der literarischen Figur des Uhrmachers Drosselmeier, der sein Leben durch seine Arbeit ordnet, konnten sich sowohl Hoffmann als auch Tschaikowsky, der in seinem fünfzigsten Lebensjahr mit der Komposition begann, identifizieren. Auf den Tag genau 107 Jahre nach der St. Petersburger Uraufführung hatte Patrice Barts Choreografier von Tschaikowskys Welterfolg "Der Nußknacker" im Jahre 1999 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin Premiere. Bart stellte dem Ballett einen Prolog voran, in dem er Marie als Kind entführen läßt und alles in einen heutigen Kontext stellt.